Bild rechts: Siegel der C.I.A. – Central Intelligence Agency of the United States Government (Photo credit: Wikipedia)

Der CIA-Bericht und die Warnung aus Wisconsin

Gastbeitrag von David Archibald

Im August 1974 erstellte das Office of Research and Development der CIA einen Bericht mit dem Titel „A Study of Climatological Research as it Pertains to Intelligence Problems” [etwa: Eine Studie zur Klimaforschung soweit es Sicherheitsprobleme betrifft]. Die Studie kann online eingesehen werden. Hier folgen einige interessante Punkte aus diesem Bericht:
„Die führenden Klimatologen der Welt haben jüngste Berichte einer schädlichen globalen Klimaänderung bestätigt. Die Stabilität der meisten Nationen basiert auf einer zuverlässigen Versorgung mit Nahrungsmitteln, aber in der neuen Klimaära wird diese Stabilität nicht gewährleistet sein. Eine Vorhersage der Universität von Wisconsin projiziert, dass sich das Erdklima wieder in Richtung der neo-borealen Ära bewegt [der „kleinen Eiszeit“?] – einer Zeit der Dürren, der Hungersnöte und der politischen Unruhen in der westlichen Welt.
Das Klima war bisher kein Sicherheitsthema, weil es bis vor Kurzem keine signifikanten Störungen des Status’ der großen Staaten verursacht hat. Dies ist so, weil während 50 der letzten 60 Jahre auf der Erde im Mittel das beste Klima seit dem elften Jahrhundert geherrscht hat. Ein Nahrungsmittelüberschuss zu Anfang des 20. Jahrhunderts verringerte die Bemühungen der USA, die Landwirtschaft konstant und ausgeglichen zu halten.
Die Universität von Wisconsin war das erste anerkannte akademische Zentrum, das vorhergesagt hat, dass eine wesentliche globale Klimaänderung bevor steht. Ihre Analyse der Temperaturdaten aus Island, das sie aus historischen Gründen als Indikator für die Klimabedingungen auf der Nordhemisphäre ansehen, deuten darauf hin, dass sich die Welt in Richtung des Klimatyps bewegt, der in der ersten Hälfte des 19 Jahrhunderts vorherrschend war. Ihre Abbildung 7 umreißt den Umfang des Problems und die prekäre Lage, in der sich die meisten Länder der Welt wiederfinden könnten, falls die Wisconsin-Vorhersage korrekt ist“.

CIA-Bericht 1974, Abbildung 7
Die x-Achse zeigt die jährliche Temperatur in Celsius. Die y-Achse zeigt die Anzahl der Personen pro Hektar landwirtschaftlich nutzbarer Fläche.
Unter Verweis auf diese Abbildung 7 stellt die CIA fest: „zum Beispiel Europa: mit einer mittleren Jahrestemperatur von 12°C werden drei Personen pro Hektar landwirtschaftlich nutzbarer Fläche gestützt. Sollte jedoch die Temperatur um 1°C zurückgehen, könnten nur noch wenig mehr als zwei Personen von dieser Fläche leben, es wird für mehr als 20% der Bevölkerung reichen, und mehr als 20% könnten nicht aus heimischen Quellen satt werden. In China leben derzeit sieben Personen pro Hektar landwirtschaftlich nutzbarer Fläche; eine Veränderung von 1°C würde bedeuten, dass nur noch vier Personen pro Hektar gestützt werden könnten – ein Rückgang um über 43%.
Ein besonderer Schwerpunkt der Wisconsin-Analyse war deren Abschätzung der Dauer dieser klimatischen Änderung. Eine Analyse von Dr. J. E. Kutzbach (Wisconsin) zur Rate von Klimaänderungen während der vergangenen 1600 Jahre deutet auf eine ominöse Konsistenz der Rate, mit der die Änderung vor sich geht. Der Haupttemperaturrückgang erfolgte normalerweise innerhalb von 40 Jahren seit dessen Beginn. Die früheste Rückkehr erfolgte innerhalb von 70 Jahren (Abbildung 8). Die längste bekannte Periode erstreckte sich über 180 Jahre.

CIA- Bericht 1974, Abbildung 8
Der CIA-Bericht mit der Warnung vor den Auswirkungen einer Abkühlung auf die Stabilität von Staaten wird durch eine Studie von Zhang et al. (2007) gestützt:
„Wir zeigen, dass langzeitliche Fluktuationen der Häufigkeit von Kriegen und der Änderung der Bevölkerungszahl den Zyklen von Temperaturänderungen folgte. Weitere Analysen zeigen, dass Abkühlungen die landwirtschaftliche Produktion beeinträchtigten, was zu einer Reihe ernsthafter sozialer Probleme führte, einschließlich Inflation der Preise, dann Kriegsausbrüche, Hungersnöte und ein damit in Beziehung stehender Rückgang der Bevölkerung. Die Ergebnisse legen nahe, dass weltweit synchron Krieg/Frieden, Bevölkerungszahl und Preiszyklen hauptsächlich durch langzeitliche Klimaänderungen angetrieben worden sind.
Wir haben eine lange Zeitspanne der Geschichte Chinas studiert und fanden heraus, dass die Anzahl der Kriegsausbrüche und Bevölkerungsrückgänge in China signifikant mit Temperaturvariationen der Nordhemisphäre korreliert ist und dass alle Perioden staatsweiter Unruhen, Bevölkerungsrückgänge und Änderungen der Dynastien in den Kaltphasen dieses Zeitraums stattfanden“.
Der CIA-Bericht aus dem Jahr 1974 basiert großenteils auf der Arbeit von Professor Kutzbach an der University of Wisconsin, der weiterhin vor den Gefahren einer globalen Abkühlung warnt. Professor Kutzbach ist ein Mitautor einer Studie, die die Auswirkung eines um 3,1°C kühleren Klimas modellierte (Phillipon-Berthier et al. 2010). Grundlage der Studie war, dass bei einer Kohlendioxid-Konzentration von 240 ppm, basierend auf typischen Werten, während der Spätphase vorangegangener Zwischeneiszeiten das Klima um 3,14 K kälter gewesen wäre als gegenwärtig. 0,45 K dieser Abkühlung wird den Auswirkungen der Vegetation zugeordnet, und das Gleichgewicht von 2,69 K beruht darauf, dass das Kohlendioxidniveau damals um 150 ppm unter den heutigen Werten lag. Diese Zahl von 2,69 K ist eine offensichtliche und absichtliche Übertreibung. Basierend auf dem logarithmischen Wärmeeffekt von Kohlendioxid beträgt der Temperaturunterschied zwischen 240 ppm und 390 ppm 0,32 K, wie die folgende Abbildung verdeutlicht:

Abbildung 3: Der logarithmische Erwärmungseffekt des Kohlendioxids
In einer Welt, in der selbst Studien zum Thema Solarphysik vor der globalen Erwärmung auf Knien rutschen müssen, um veröffentlicht zu werden, war diese Übertreibung wahrscheinlich notwendig, um diese Studie veröffentlichen zu können. In dieser Hinsicht scheint es, als ob die Autoren die Welt vor den Auswirkungen einer Abkühlung um 3,0°C warnen wollten, und der einzige Weg, die Studie durch die Zensur zu bringen war das Aushecken einer Story über das Kohlendioxidniveau in früheren Zwischeneiszeiten. Eine Abkühlung von 3,0°C ist sehr ähnlich dem, wovor Libby und Pandolfi 1979 gewarnt haben und was von der Länge des Solarzyklus 25 vorhergesagt wird, wie es aus dem Diagramm der Emissionen aus der Korona von Altrock bestimmt worden ist. Dies wird hier gezeigt.
Was also hat die Studie gefunden? Philippon-Berthier und Kollegen berechneten, dass als Ergebnis kälterer und trockenerer Bedingungen zusammen mit einem niedrigeren Gehalt an CO2 in der Atmosphäre (einem Pflanzendünger) die terrestrische Photosynthese um 39% zurückgehen und sich die Blattgröße um 30% verkleinern würde. In den mittleren Breiten der Nordhemisphäre würde die Waldbedeckung um 60% und Weideland um 17% abnehmen. In hohen Breiten würden die Gebiete mit borealen Wäldern um 69% zurückgehen, während sich das Gebiet mit der Polarwüste um 286% ausdehnt. In den Tropen würden sich Grasland um 3% und Waldgebiete um 15% verkleinern, während sich unbewachsene Flächen um 344% ausdehnen.
Addiert man die Auswirkungen des gegenwärtig höheren atmosphärischen CO2-Gehaltes zum Pflanzenwachstum, würde der Rückgang der terrestrischen Photosynthese eher 25% und nicht die berechneten 39% betragen. Das ist wahrscheinlich auch eine gute Abschätzung des Rückgangs der Produktion von Nahrungsmitteln unter sonst gleichen Bedingungen, die der Menschheit während der nächsten 25 Jahre bevorstehen, wenn die solar getriebene Abkühlung so wie von Libby und Pandolfi sowie aus den Korona-Emissionen abgeleiteten Vorhersagen weitergeht.

Abbildung 4: Gesamtunterschied von Gras- (oben) und Baumwachstum (unten, in Prozent) zwischen gegenwärtigen Klimabedingungen und einer Abkühlung um 3,1 K (Quelle: Philippon-Berthier et al., 2010).
David Archibald
References
CIA 1974, A Study of Climatological Research as it Pertains to Intelligence Problems
Libby, L.M. and Pandolfi, L.J. 1979, Tree Thermometers and Commodities: Historic Climate Indicators, Environment International Vol 2, pp 317-333
Philippon-Berthier, G., et al., 2010. Role of plant physiology and dynamic vegetation feedbacks in the climate response to low GHG concentrations typical of the late stages of previous interglacials. Geophysical Research Letters, 37, L08705, doi:10.1029/2010GL042905.
Peterson, T.C., et al. (2008): The Myth of the 1970s Global Cooling Scientific Consensus. Bulletin of the American Meteorological Society, 89, 9, 1325-1337, doi:10.1175/2008BAMS2370.
Link: http://wattsupwiththat.com/2012/05/25/the-cia-documents-the-global-cooling-research-of-the-1970s/
Übersetzt von Chris Frey EIKE

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