Update:Neueste Satellitendaten (GRACE) widerlegen allesamt die Aussagen der PIK Forscher: 

GRACE-Mission: Himalaja-Gletscher schmelzen nicht ab (hier)

 Fortsetzung Text

Was steckt dahinter ? Wissenschaftler des PIK und der Universidad Complutense de Madrid haben die Reaktion des Eisschildes von Grönland auf Temperatur-Veränderungen modelliert [4]. Dabei kommen sie z.B. zu folgenden Kern-Aussagen:

" Here, using a fully coupled model, we show that this criterion systematically overestimates the temperature threshold and that the Greenland ice sheet is more sensitive to long-term climate change than previously thought. We estimate that the warming threshold leading to a monostable, essentially ice-free state is in the range of 0,8–3,2°C, with a best estimate of 1,6°C " … u.w.a.a.O.: "For 2,0°C regional summer warming, which is just above the deglaciation threshold in the representative case, complete melting of the GIS takes about 50.000 years. In contrast, with warming of 4,0°C, the ice sheet needs about 8.000 years to melt completely, and for warming of 8°C, 20% of the ice sheet melts in just 500 years and the entire ice sheet melts within about 2.000 years."

Bei all diesen Zahlen handelt es sich um die Szenarien eines Modells. Das alles kann man tun, muß man sogar tun, wenn das Ziel wissenschaftliche Erkenntnis-Findung ist. Offensichtlich werden aber hier weit darüber hinaus gehende politisierende und moralisierende Interessen verfolgt, denn wie sonst ist es zu erklären, daß es zum Schluß der Arbeit heißt [4], gewissermaßen als "wissenschaftliche Quintessenz": "Therefore, if anthropogenic CO2 emissions in the coming century drive the temperature considerably above the deglaciation threshold, irreversible total loss of the GIS will be difficult to avoid, ensuring continued substantial sea-level rise for millennia."

So wirkt es wieder einmal befremdlich, wie auch hier "wissenschaftlich suggestiv" für die Öffentlichkeit gearbeitet wird, offensichtlich mit dem medialen Ziel (vgl. Zitate w.o.), wieder einmal Klima-Panik zu verbreiten.

Und  d a s  ist gelungen [2]:

"Tritt das massive Schmelzen des Grönlandeises ein, könnte dies langfristig zu einem Anstieg des Meeresspiegels von mehreren Metern beitragen. ‚Damit würden wir das Leben vieler Generationen unwiderruflich verändern‘, sagte Rahmstorf, der zu den Leitautoren des 2007 veröffentlichten Vierten Sachstandsberichtes des UN-Weltklimarates (IPCC) gehört" ….

oder [3]: "Klimawandel – Grönland-Eis könnte komplett abschmelzen … Besiedelte Küstengebiete sind langfristig bedroht…".

Schließlich heißt es in der PIK-Presse-Mitteilung [1] suggestiv für eine Zukunft von Jahrtausenden: "Das Modell bewies dabei die Fähigkeit, sowohl die heute beobachtbare Eisbedeckung korrekt zu berechnen als auch ihre Entwicklung über die vergangenen Eiszeit-Zyklen hinweg. Deshalb wird der Simulation zugetraut, auch die Zukunft richtig abzuschätzen. All dies macht die neue Abschätzung verlässlicher als die vorherigen."

Damit wird wieder einmal der Eindruck vermittelt, der anthropogene CO2-Ausstoß führt unmittelbar und unausweichlich zur weiterer ungebremster Erwärmung, mit den genannten "katastrophalen Folgen" für Grönland-Eis und Meeres-Spiegel.

Mit keinem Wort wird auf die zahlreichen Unsicherheiten hingewiesen:

Es handelt sich um ein Modell  [4]; die Natur macht in aller Regel etwas anderes. Was sind – wie vorliegend – Modell-Spekulationen über die Jahrhunderte und gar Jahrtausende wert, wenn schon die aktuellen Trends eine ganz andere Sprache sprechen:

(1) Von keinem Modell prognostiziert: Die Erderwärmung stagniert seit 14 Jahren [5];

(2) Es gibt seit 14 Jahren keine Korrelation mehr von CO2 und Global-Temperatur;

(3) Diese Korrelation ist – in Vergangenheit und Zukunft – grundsätzlich und zunehmend umstritten [6], folglich gleichermaßen auch eine weitere Temperatur-Zunahme, wie in der Arbeit  [4] vorausgesetzt;

(4) Der Meeresspiegel-Anstieg zeigt seit Jahrhunderten und vor allem auch ganz aktuell keinerlei Beschleunigung, sondern eher das Gegenteil [7];

(5) …und das Absurdeste von alledem ist vielleicht das: In der Original-Arbeit [4] sowie in den Presse-Verlautbarungen wird mit Jahrtausenden herum-spekuliert, als handele es sich um die nahe Zukunft !

Bei alledem: Bei der Simulation des Grönland-Eises [4] handelt es sich um ein Modell. Modelle berechnen Szenarien, sind folglich keine Prognosen!  Sind schon Prognosen – z.B. zu Wirtschaft, Wetter, Sozial-Strukturen… – für politische, geschäftliche und private Entscheidungen nach wie vor mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, so sind Modell-Szenarien für Entscheidungen zu weitreichenden Maßnahmen unbrauchbar.

Was von Modellen und deren Szenarien zu halten ist, das brachte jüngst die FAZ [8] unter der Rubrik ‚Natur und Wissenschaft‘ auf diesen Punkt: "Gut Ding will Weile haben, davon legt die Wissenschaft im Allgemeinen und die Klimaforschung im Besonderen gelegentlich Zeugnis ab. Vom August des Jahres 2008 ereilte uns neulich die erschütternde Nachricht … Dem verzweifelten Eisbär schmilzt der Boden unter den Füßen weg … Das Meereis galt deshalb klimatechnisch als akut gefährdet – als mögliches Kippelement…. Der Nordpol würde eisfrei…. Muss er aber nicht mehr. Denn aus Hamburg… wird uns jetzt nach Jahren der akribischen Klimamodellierung die Kunde von der "stabilisierenden Rückkoppelung" übermittelt. Die Modelle zeigen nun, so Jochem Marotzke, dass das Polarmeer die sommers aufgenommene Wärme durch die dünne Eisdecke im Winter wieder bereitwillig abgibt. Folge: Selbst nach einem total eisfreien Sommer schwimmt auf dem simulierten Meer drei Jahre später wieder frisches Eis ….. Das Eis hat Erholungs-Potential. Und so schwimmen die Klima-Modellierer weiter von einer Scholle der Einsicht zur nächsten – immer auf der Suche nach frischer Nahrung. Zu verhungern drohen sie dabei bislang nicht."

Eine andere wichtige Frage wird bei alledem offensichtlich vermieden: Wie kommt es, daß das Grönland-Eis in der jüngeren Klima-Geschichte nie weitreichend, geschweige denn völlig abschmolz,  o b w o h l  es selbst im Holozän über Jahrhunderte deutlich wärmer war als heute (Abbildung).

Von den alpinen Glaziologen [9] weiß man:

"Die aus Geländebefunden abgeleiteten Temperaturverhältnisse ergeben, dass in 65 % der letzten 10.000 Jahre die Sommerhalbjahre so warm oder wärmer waren als heute. Die aktuelle Temperaturentwicklung liegt im normalen Schwankungsbereich. Warmphasen dieser Art wurden bisher immer als ‚Klimaoptima‘ bezeichnet. Vielleicht sollt man diese Tatsachen bei der derzeitigen Klimadiskussion stärker in Rechnung stellen." Zu einem völligen Abschmelzen der Gletscher führte das weder in den Alpen noch in Grönland!

Schließlich darf noch erwähnt werden, daß nach den Milankovic`-Zyklen im Laufe der nächsten Jahrhunderte … Jahrtausende mit dem Beginn einer neue Eiszeit zu rechnen ist. Das ist genau  d e r  Zeitraum, in dem sich die o.a. Modell-Spekulationen hinsichtlich einer Grönland-Eis-Schmelze bewegen.

F a z i t :

Wieder einmal entsteht der Eindruck, daß ein im Grunde wissenschaftlich dienlicher Ansatz für die öffentliche Hysterie-Formung im Sinne teuerer CO2-Vermeidungs-Maßnahmen mißbraucht wird. Die Bevölkerung soll offensichtlich weiter mit Angst+Schrecken überzogen werden, damit Ökosteuern, Einschränkungen des Lebensstandards und steigende Strom-Preise eher akzeptiert werden.

Der ehemalige Fernseh-Meteorologe Wolfgang Thüne antwortete auf die Interview-Frage zu der neuen Grönland-Hypothese [10]: Grönland – ohne Eis … Was soll man davon halten?

"Nichts! Theoretisch kann man sich alles Mögliche ausdenken, dies in Formeln kleiden und berechnen, dass in exakt 1.900 Jahren der Weltuntergang eintreten wird. Dann würde die Menschheit um das Schauspiel ‚eisfreies Grönland‘ in 2.000 Jahren betrogen sein. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung erinnert mich an das griechische ‚Orakel von Delphi‘, aber auch an die ‚Offenbarung des Johannes‘, die Vision der Apokalypse mit ihren prophetischen Bildfolgen. Im Jahre 1033 sollte schon einmal die Welt untergehen und der Weltklimarat prophezeite noch 2007 den Klimakollaps für 2020. Mit ihren Supercomputern machen die Klimaforscher uns glauben, sie hätten die ‚Sieben Siegel‘ geöffnet und damit den ‚verborgenen Geschichtsplan Gottes‘ enthüllt. Alle charakteristischen Merkmale der Apokalypse, ob aus der Glaskugel gelesen oder mit dem Computer berechnet, findet man heute unter dem Namen ‚Science Fiction‘ wieder."

Klaus-Eckart Puls, EIKE

Q u e l l e n :

[1] http://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/gronlands-eismassen-konnten-komplett-schmelzen-bei-1-6-grad-globaler-erwarmung ; 11.03.2012

[2] http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article13916939/Groenlands-Eispanzer-droht-komplett-zu-schmelzen.html?print=truehttp://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article13916939/Groenlands-Eispanzer-droht-komplett-zu-schmelzen.html ; 12.03.2012

[3] http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,820702,00.html ; 12.03.2012

[4] A.Robinson, R.Calov and A.Ganopolski;  Multistability and critical thresholds of the Greenland ice sheet; NATURE CLIMATE CHANGE / ADVANCE ONLINE PUBLICATION, www.nature.com/natureclimatechange , © 2012 Macmillan Publishers Limited. All rights reserved.

[5] http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/g-l-o-b-a-l-c-o-o-l-i-n-g-wo-bleibt-die-erderwaermung/  ; 25.02.2012

[6] F.Vahrenholt & S.Lüning, Die Kalte Sonne, Hoffmann u. Campe, (2012)

[7] Der Meersspiegel steigt, seit 15000 Jahren; 14.03.2012,  http://www.kaltesonne.de/?p=1742

[8] FAZ, 9. Feb. 2011, Natur und Wissenschaft, Dünnes Eis

[9] G. Patzelt, Gletscherschwund und Vorzeitklima, Bergauf, 2 (2008), S. 34-35, Innsbruck

[10] Luxembg. Tageblatt,15. März 2012, Das Orakel von Delphi;  http://www.tageblatt.lu/nachrichten/story/-Orakel-von-Delphi–11105134

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken