Nicht besser sieht es bei Prof. Dr. Rahmstorf auf „seiner“ KlimaLounge aus (hier). Allerdings hat er seine Statistik mit ein paar Blümchen aus seinem Garten geschmückt. Was dies mit Wissenschaft zu tun hat, wissen wir auch nicht. Deshalb für ihn ein paar Fakten:

1356 blühten an Weihnachten die Blumen und die Bäume bekamen Knospen. (Im Sommer 1304 trocknete übrigens der Rhein aus).

Im Jahr 1430 gab es überhaupt keinen Winter und das Getreide war bereits im April reif.

1617 blühten in Deutschland Ende Januar bereits die Tulpen.

1624 blühten um die Weihnachtszeit in Hildesheim Rosen.

Anno 1796 fing das neue Jahr mit einer recht angenehmen Witterung an und Mitte Januar waren schöne warme Sommertage, welche beinahe den ganzen Monat andauerten. Es war so warm, dass die Bäume anfingen auszuschlagen. In den Niederlanden zeigten die Bäume sogar schon Blüten. Man konnte bis Anfang Februar wie im Sommer spazieren gehen.

Am Neujahr 1898 blühten die Narzissen.

Vom Weihnachten 1909 bis Dreikönig 1910 flogen die Bienen wie im Sommer.

1948 maß die Meteorologische Anstalt auf St. Margarethen die bisher noch nie in einem Januar festgestellte Höchsttemperatur von 18,7°C.. Und weiter, dass Tagesmittel von 15,3°C entspricht der Normaltemperatur des Junianfangs. Sowie:

Anfang Januar 1664 war zu Beginn ein warmer Winter, aber am 22. Januar fing es heftig an zu frieren und dabei fiel auch viel Schnee, der sich über die zugefrorene Elbe und andere Flüsse legte. Dieser Wetterbericht des Jahres 1664 sollte uns sehr bekannt vorkommen, denn 2012 war es ganz genau so. Anfang 2012 recht warm, Herr Prof. Rahmstorf hat dazu Blümchen aus seinem Garten gezeigt, und um den 22. Januar kam dann die „Russenkälte“, wie diverse Medien titelten. Laut Prof. Rahmstorf soll dies nach den Untersuchungen des PIK, AWI und Leibniz-Institut auf den anthropogenen Klimawandel zurück zu führen sein, weil es durch diesen in der Arktis immer wärmer wird, was dann bei uns im Winter Kälte und Schnee bedeuten würde. Nun, bisher wussten wir nicht, dass der anthropogene Klimawandel bereits 1664 sein Unwesen treibte. So kann man von der Vergangenheit eingeholt werden.

Herr Prof. Rahmstorf  verwendet auf seiner KlimaLounge übrigens Deutschlanddaten ab 1750. Die gibt es gar nicht, zumindest nach Aussagen des DWD. Das Deutsche Reich wurde 1871 geschaffen, davor gab es nur eine Kleinstaaterei. Jeder Fürst hatte seine eigenen Stationen, gemessen wurde teilweise nach eigenen Normen und die Thermometer haben zumindest in Süddeutschland noch nach Reaumur gemessen. Erst mit der Reichsgründung gab es eine Vereinheitlichung der Maßeinheiten, auch das Meter wurde seinerzeit eingeführt. Der Deutsche Wetterdienst hat deshalb den Autoren schon einmal früher mitgeteilt, dass verlässliche Deutschlanddaten erst ab 1900 vorliegen. Die 20 Jahre davor, habe man überprüft und extrapoliert. Der DWD geht deswegen davon aus, dass seine Werte ab 1881 verlässlich sind. Davor gibt es nichts Verlässliches. Es sind spekulative Daten, vor allem, weil sehr viele Stationen darunter sind, die heute gar nicht mehr zu Deutschland gehören, d.h. auch Stationen sind darunter, die damals zu dem größeren Österreich gehörten wie Prag, Brünn, Zagreb, Budapest, usw. Bei den DWD-Daten ab 1881 sollen die damals deutschen Stationen, die aber jetzt außerhalb der Staatsgrenzen liegen, herausgestrichen worden sein, das behauptet zumindest der DWD.

Prof. Rahmstorf hat also wieder einmal seinen Beitrag mit der heißen Nadel gestrickt. Mit Wissenschaft oder gar korrekter Wissenschaft, hat sein Dargestelltes nichts zu tun. Aber dies zeigen bereits die vielen Blümchen im Bericht aus Rahmstorf´s Garten. Es zeigt sich einmal mehr, fehlen Wissen und Fakten, so muss auf Nebensächlichkeiten – Buntes – zurück gegriffen werden, um ersteres zu verschleiern.

Bereits unsere Überschrift weist auf ein vermeintliches Paradoxon hin. Wie kann ein Winter zu warm sein und dabei immer kälter werden. Nun, dank statistischer Gepflogenheiten, Churchill würde sagen, statistischer Tricks, ist in einer Statistik vieles unterzubringen.

Das Klima, welches im Gegensatz zum Wetter, keine reale Erscheinung ist, also in der Realität gar nicht existiert, ist ein vom Menschen gemachtes willkürliches Konstrukt, um Vergleiche anstellen zu können. Vor knapp 100 Jahren hat sich die Meteorologie auf einen Referenzzeitraum von 30 Jahren festgelegt und gesagt, dieses ist zukünftig als Klimazeitraum definiert. Der erste “Internationale klimatologische Referenzzeitraum“ begann 1931 und endete folglich 1960. An diesen schließt sich der zweite Internationale klimatologische Referenzzeitraum von 1961 bis 1990 an, an dem heutige Durchschnittswerte, z.B. Jahreswintertemperatur, verglichen werden. Nun ist den älteren von uns der Zeitraum von 1961 bis 1978 noch in guter Erinnerung. Dies war die Zeit, als in Wissenschaft, Medien und Politik ein Gespenst umging, nicht etwa das Gespenst einer drohenden Erderwärmung, nein, das Gespenst einer drohenden Eiszeit (Abbildung 1).

Abbildung 1 zeigt den Klimabericht aus Newsweek vom 28. April 1975, der eine drohende Eiszeit postuliert. In Deutschland tat sich Der Spiegel mit der Thematik hervor und titelte am 12.08.1974 zur vermeintlich drohenden Eiszeit, “Katastrophe auf Raten“. Damals hieß es: “Die Abkühlung hat schon hunderttausende Menschen getötet. Wenn sie weiter voranschreitet und keine Maßnahmen ergriffen werden, wird sie weltweite Hungersnöte, weltweites Chaos und Weltkrieg hervorrufen und das kann alles noch vor dem Jahr 2000 eintreffen“, sagte zum Beispiel Lowell Ponte 1976 in “The Cooling“ und Paul R. Ehrlich sechs Jahre früher zum selben Thema: “In zehn Jahren werden alle bedeutenden Lebewesen im Meer ausgelöscht sein.“ (http://www.prisonplanet.com/articles/february2007/130207globalwarming.htm)

Wie wir heute wissen, ist nichts dergleichen eingetroffen, außer, dass auch damals die Klimatologen und deren Anhang, die auf der Hysterie-Welle schwammen, gute Tantiemen einfuhren.

Warum es damals kälter wurde und anschließend wieder wärmer, zeigt Abbildung 2.

Abbildung 2: Die Sonne war in den 1960-und 1970-Jahren außerordentlich schwach in ihrer Aktivität und damit Energieabgabe.

Werden nun statistisch Werte von heute mit dieser kalten Epoche verglichen, müssen die Werte so lange wärmer sein, so lange, wie diese Kaltzeit nicht unterboten wird und folglich auch kühle Jahre als warm ausgewiesen werden.

Nimmt man hingegen die beiden letzten Dekaden und vergleicht diese miteinander, so ist festzustellen, dass von 1993 – 2002 die Winterdurchschnittstemperatur in Deutschland bei +1,4°C lag und von 2003 – 2012 bei nur noch +0,7°C liegt (nach Daten des DWD).

Demnach sind die Winter deutlich kälter geworden. Sie sehen, mit Statistik lässt sich alles und nichts sagen, getreu dem Ausspruch von Winston Churchill. “Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe.“

Damit sich unsere Leser selbst ein Bild machen können, zeigt Abbildung 3 die Wintertemperaturen von Deutschland im Zeitraum von 1882 bis 2012. Die Daten stammen vom DWD. Dabei handelt es sich um die Originaldaten, die noch nicht um den Wärmeinseleffekt bereinigt wurden. Siehe hierzu unser Beitrag (hier)

Werden die Jahre ab dem wärmsten global gemessenen Jahr betrachtet, so ergibt sich folgendes Bild.

Abbildung 4 zeigt die Wintertemperaturen in Deutschland von 1998 – 2012. Der Mittelwert liegt bei +1,2°C (grün). Insgesamt ist die Tendenz fallend. Auffallend ist der hohe Winterwert im Jahr 2007. Dies war auch das Jahr mit der größten arktischen Eisschmelze, was als Hinweis zu deuten ist, was die vergleichweise milde Wintertemperatur verursachte und weiter zeigt, dass die jüngst medienwirksam vorgestellten Untersuchungen des AWI, PIK und dem Leibniz-Institut: „Klimastudien sagen kältere Winter in Europa voraus“, nach denen es bei uns im Winter kalt werden soll, weil es in der Arktis warm wird, blühender Unsinn sind. Ist es in der Arktis warm, wie z.B. in 2007, so ist es auch bei uns im Winter warm.

Sie sehen, mit Statistiken lässt sich viel darstellen, aber nicht die Frage nach dem Warum beantworten. Hierzu bedarf es der notwendigen „Hintergrundinformationen“.

Abbildung 5a zeigt die AMO (Atlantic Multidecadal Oscillation) ab 1870. Zum einen ist ihr Verlauf zyklisch, mit einer Zyklusdauer von ca. 35 Jahren (bei der Darstellung des Hadley-Centers, mit der gewählten Nulllinie geht dies unter, in Abbildung 5b ist der zyklische Verlauf der AMO deutlich sichtbar). Sie folgt dem Brückner-Zyklus der Sonne und zum anderen, ist sie derzeit in ihrer Warmphase, die um 2007 ihr Maximum erreichte und derzeit immer noch hoch ist.

Abbildung 5b: Kleine Abbildung zeigt den Verlauf der AMO nach Rowan, T.S., and Daniel Hodson, „Atlantic Ocean Forcing of North American and European Summer Climate“, Science 309, 115-118, 2005 und die große Abbildung die AMO nach Dr. Landsea, wie diese mit der Hurrikantätigkeit korreliert. Der Autor berichtete in seiner EIKE-Reihe vom September 2011 “Dynamisches Sonnensystem – die tatsächlichen Hintergründe des Klimawandels“ darüber (hier). Eine positive, wie negative AMO-Phase dauert im Mittel ca. 33,5 Jahre. Die eigenartige Darstellung der AMO des Hadley-Centers in Abbildung 5a, mögen die Autoren nicht kommentieren. Die Rolle des Hadley-Centers in der Temperaturdarstellung ist jedoch spätestens seit Climategate hinlänglich bekannt.

Warme Wassertemperaturen bedeuten nun nichts anderes, als eine verstärkte Eisschmelze (beim arktischen Eis handelt es sich um gefrorenes Meerwasser – ist das Wasser warm, so hat Eis es schwer) und, bei Westwinden, milde Temperaturen in Deutschland, insbesondere im Winter. Wie Abbildung 6 zeigt, herrscht in Deutschland seit Mitte der 1960-Jahre im Winter eine Westwinddrift vor, was mildere Winter bedeutet. Dies wird sofort ersichtlich, wenn diese Information (Abbildung 6) mit Abbildung 3 verglichen wird. Vor dieser Zeit (Mitte der 1960-Jahre) gab es einige sehr kalte Winter in Deutschland. Ab Mitte der 1960-Jahre haben sich die unteren Werte teils deutlich angehoben – in Summe mildere Wintertemperaturen in Deutschland wegen der vorherrschenden Westwinddrift. Liegen dagegen in Deutschland Nord- oder gar Ostströmungen vor, so werden vergleichsweise kältere Winter gemessen, wie in 2009, 2010 und 2011 (Abbildung 4), als Deutschland unter einer lang anhaltenden Schneedecke begraben war oder Ende 01/12 und Anfang 02/12, als Deutschland unter einer Kälteglocke lag.

Abbildung 6: Deutlich ist zu erkennen, dass seit Mitte der 1960-Jahre die West-Wetterlagen im Winter zunahmen (was wärmere Winter bedeutet) und im Sommer dagegen abnahmen (was trockenere und wärmere Sommer bedeutet). Quelle, Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie.

Während die Leser auf den diversen Klimahysterikaseiten mit Statistiken beaufschlagt werden, bekommen unsere EIKE-Leser die Hintergrundinformationen, die notwendig sind, um diese Statistiken ganzheitlich zu erklären. Hierfür bedarf es natürlich des entsprechenden Hintergrundwissens, dass bei EIKE durchgängig vorhanden ist, sowie die Bereitschaft, das Wissen ideologiefrei, ohne Abhängigkeit von irgendwelchen Lobbyistengruppen, wie NGO´s, zu verteilen. Inwieweit hiervon bei Personen, die vom Klimarummel, direkt oder indirekt, z.B. über Presseverträge, abhängig sind, ausgegangen werden darf, überlassen die Autoren unseren Lesern.

Eine der besten Aussagen zu den Klimaforschern und dem Anhang, welches sich um diese gebildet hat, um am Geldsegen zu partizipieren, stand in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 15.02.2012:

“Die ganze Klimaforschung ist eine Erfindung von Klimaforschern.“

Treffender und kürzer kann wohl nicht ausgedrückt werden, um was es diesen Damen und Herren geht. Um die Bildung von willkürlichen Konstrukten, um daran Statistik zu betreiben, diese Statistik so hinzubiegen, dass sie für die eigenen Argumente passt, um anschließend über Zuwendungen wie Forschungsaufträge, Steuervergünstigungen, Subventionen u.v.m. treffend zu partizipieren, wie es der Cartoonist in Abbildung 7 zeigt.

Abbildung 7

Der Klimawandel ist längst zu einem gigantischen Wirtschaftsobjekt geworden, in dem sich diejenigen wieder finden, die am Markt, in der klassischen Marktwirtschaft keine Chance haben, einen „Blumentopf zu gewinnen“, um es einmal salopp auszudrücken. Hierzu zählen nicht nur sog. Wissenschaftler, die Forschungsgelder einsammeln und in Prunkbauten sitzen, die natürlich aus Steuergeldern bezahlt werden, sondern auch Journalisten, denen das fundierte Wissen für den sachgerechten Umgang mit einer Thematik offensichtlich fehlt. Wir sollten daher nicht falschen Propheten vertrauen. Solchen, die mit dem Anspruch einer besseren Welt antreten, denen es aber um nichts anderes, als um Macht, Geld und das eigene Ego geht. Der einzige Schutz der sich bietet, ist Information und Wissen. Dieser EIKE-Beitrag soll dazu dienen, das Wissen unserer Leser zu vertiefen.

Raimund Leistenschneider – EIKE

Josef Kowatsch – Hüttlingen

* Toralf Staud ist freier Journalist mit Schwerpunkten im Bereich Klimakatsrophismus und Kampf gegen rechts. Er ist Mitglied der Redaktion von “ wir-klimaretter.de und klima-luegendetektor.de

Dafür erhielt er 2008 die Auszeichnung in der Sparte Neue Medien – Dazu DUH-Vorsitzender Harald Kächele: „kritische Umweltberichterstattung in diesen Wochen so nötig wie nie“ – Umweltstaatssekretär Michael Müller (2008) verweist auf Bedeutung von engagiertem Umweltjournalismus für Umsetzung ökologischer Ziele
Er schrieb ferner einige IPCC fromme Artikel in „Die Zeit“, jüngst zur Causa Vahrenholt. Zudem war er Redakteur des Greenpeace Magazins.

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken