Erneuerbare Energien“ beurteilt unter dem Aspekt des „Kosten-Energie-Äquivalenzgesetzes“

… Gemäß dieser Vorstellung lassen sich die Energieverbräuche verschiedener Herstellungsverfahren einfach anhand der Herstellungskosten vergleichen, während die üblichen Berechnungen von Energieverbräuchen stets unsicher sind, da die Zurückverfolgung der Energieverbräuche bis auf die Rohmaterialgewinnung niemals im Detail möglich ist. (Letzteres führt z.B. zu dem Befund der Verbraucherberatung, dass die Angabe der Effizienz von Wärmedämmungsmaßnahmen „ davon abhängt, wer sie macht“) Die Schlussfolgerung, dass Erzeugung von Elektrizität durch Wind und Sonnenenergie, angesichts von 3 bis 10 fachen Herstellungskosten, im Vergleich mit Erzeugung in konventionellen Verbrennungskraftwerken, eine gigantische Verschwendung von Primärenergierohstoffen darstellt und (wenn man denn schon mit Schädlichkeit von CO2 Emission argumentiert eine ebenso sinnlose wie gigantische CO2 Emission), wurde jedoch angezweifelt. Die zentrale Annahme, die Kosten seien ausschließlich Energiekosten, wurde in Frage gestellt.Die zentrale Vorstellung von Kosten als Energieäquivalent wurde jedoch kürzlich klar nachvollziehbar und auf naturwissenschaftlichen Prinzipien beruhend nachgewiesen von Dr. Heinz Schütte in der renommiertesten Zeitschrift der Energiewirtschaft „et-ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE TAGESFRAGEN“ Ausgabe 12/2011, Seite 32-37

Hier der Beitrag von Dr. Schütte als Zusammenfassung. Den ganzen Beitrag finden Sie in voller Länge als pdf Datei im Anhang:

„Erneuerbare Energien“ beurteilt unter dem Aspekt des „Kosten-Energie-Äquivalenzgesetzes“

  • Zusammenfassung

Das „Kosten-Energie-Äquivalenzgesetz“ beruht auf naturwissenschaftlichem, lehrbuchgängigem Grundwissen. Aufbauend auf dem naturwissenschaftlichen Gesetz des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik gelang I. Prigogine der durch den Chemienobelpreis 1977 anerkannte Nachweis, dass Ordnung und damit Information und daraus resultierend Leben nur entstehen kann, wenn dem zugrunde liegenden chemischen System ein Überschuss an Energie zur Verfügung steht. Dabei ist Energie nicht nur die Voraussetzung für die Entstehung des Lebens sondern folgerichtig auch für seinen Fortbestand und damit für jede körperliche und geistige Aktivität eines Lebewesens, wobei die dem jeweiligen Vorgang physikalisch äquivalente Menge an Energie verbraucht wird. Sämtliche materielle und geistige Wertschöpfung des Menschen beruht damit quantitativ und ausschließlich auf dem Verbrauch von Energie und ist nur durch den Einsatz von Energie realisierbar.

Aufgrund unterschiedlicher Effizienz des Energieverbrauchs bei der Wertschöpfung ist die Menge an benötigter Energie kein Maß für den erzeugten Wert. Zusätzlich ist ein erzeugter Wert Schwankungen des Marktes unterworfen, die sich nicht an seinem physikalischen Energieinhalt orientieren. Um dennoch die Werte, die bei dem wirtschaftlichen Tun des Menschen in Form eines Tauschhandels den Besitzer wechseln, miteinander vergleichen zu können, bedarf es eines Maßstabs für die Werte. Der Maßstab eines Wertes sind gemäß den Regeln der Wirtschaftswissenschaften die Kosten, die ein Erwerber – als Tausch mit Werten aus seinem eigenen Energiereservoir – zu zahlen bereit ist. Da ausnahmslos alle Werte allein auf Energieverbrauch beruhen, sind folgerichtig sämtliche im Weltwirtschaftssystem auftretenden Kosten zu 100 % reine Energiekosten.

Dieser auf naturwissenschaftlichen Grundgesetzen beruhende wirtschaftswissenschaftliche Zusammenhang trägt den Namen „Kosten-Energie-Äquivalenzgesetz“. Dieses Gesetz, angewandt auf die Herstellung „Erneuerbarer Energien“, führt zu aufschlussreichen Erkenntnissen.

Die Quelle für ,,Erneuerbare Energien" ist die Sonne. Ihre Energie steht gratis zur Verfügung. Zur Umwandlung der Sonnenenergie in elektrischen Strom durch Fotovoltaik, Sonnenkollektoren, Windräder, Biogasanlagen oder Ähnliches entstehen jedoch Kosten. Diese Kosten sind – wie oben dargelegt – reine Energiekosten und müssen durch Verbrauch fossiler Energien wie Kohle, Erdöl, Erdgas oder auch Kernenergie getragen werden.

Die Herstellkosten von ,,Erneuerbaren Energien" sind bei diesem Umwandlungsprozess sehr viel höher als die Herstellkosten für die gleiche Menge Energie, wenn sie mit fossilen Energieträgern in klassischen Wärmekraftwerken hergestellt wird. „Erneuerbare Energien“ benötigen das 3- bis 10-fache der Kosten des klassischen Herstellungsprozesses. Mit anderen Worten ausgedrückt: Um 1 Kilowattstunde ,,Erneuerbare Energien“ herzustellen, werden 3 bis 10 Kilowattstunden an Energie aus Kohle, Erdöl, Erdgas oder Kernkraft verbraucht. Diese zur Herstellung von ,,Erneuerbaren Energien“ benötigten, fossilen Energieträger müssen zusätzlich importiert werden. Eine Erhöhung der Produktion „Erneuerbarer Energien“ macht Deutschland damit automatisch noch abhängiger von Energieimporten aus dem Ausland und erzeugt zusätzlich die entsprechende Menge an CO2. Das entspricht dem genauen Gegenteil dessen, was als Begründung für „Erneuerbare Energien“ offiziell verkündet wird!

Dr. rer. nat Heinz Schütte:

Der in Marburg promovierte Chemiker arbeitete zunächst im Vorstandsbereich der Hoechst AG dann als Technischer Geschäftsführer des Pharma-Bereichs der Hoechst AG mit weltweiter Verantwortung für Wirkstoffproduktion, Prozessentwicklung, Arzneifertigung, Ingenieurwesen und Investitionen  

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Was passiert, wenn sie unrecht haben?

Nehmen wir mal an, dass das CO2 im Wesentlichen nichts mit dem Erdklima zu tun hat. Wie wird die Geschichte dieses kolossalen Irrtums einmal geschrieben werden?

Mike Stopa hat hierzu zwei provokative Beiträge auf seinem blog geschrieben.

Mike Stopa ist Physiker, der sich auf Computer und Nanowissenschaft im Fachbereich Physik der Harvard University spezialisiert hat. Seine Homepage bei Harvard ist hier. Mike ist sein Leben lang ein finanziell unabhängiger konservativer Republikaner. Im Jahr 2010 war er zum ersten Mal Kandidat für den Kongress in Massachusetts.

Aus einem Beitrag What if they are wrong?:

Weil die Theorie der anthropogenen globalen Erwärmung (AGW) von einem Rückkopplungs-Mechanismus zwischen zunehmendem CO2 und einer Zunahme des atmosphärischen Wassers [=Wasserdampfes] abhängt – ein Mechanismus, an dem es grundlegende, wissenschaftlich gerechtfertigte Zweifel gibt – kann es sein, dass CO2 effektiv gar keinen Einfluss auf das globale Klima hat.

In einer interessanten Erkenntnis haben das (britische) Met Office und die University of East Anglia Climate Research Unit jetzt eingeräumt, dass das Klima (= die Temperatur) während der letzten 15 Jahre nicht mehr gestiegen ist.

Und nun frage ich: Nehmen wir an, dass das CO2 nichts Wesentliches mit dem Erdklima zu tun hat. Wie wird die Geschichte dieses kolossalen Irrtums einmal geschrieben werden?

Sie werden sagen, dass ein „Treibhauseffekt“ genannter Mechanismus schon vor langer Zeit postuliert worden war (~um 1824 von Joseph Fourier) und der Ende des 20. Jahrhunderts Nachfolger gewonnen hat. Sie werden sagen, dass die Theorie scheinbar durch die Abnahme der globalen Temperaturen zwischen 1940 und 1975 widerlegt worden ist, aber dass die Nachfolger das verwarfen mit der Erklärung, dass die Abkühlung durch Luftverschmutzung seitens der Industrie, vor allem Schwefel, verursacht worden ist.

Sie werden sagen, dass die Theorie in Frage gestellt worden ist durch die bekannte große Lücke zwischen dem durch die Zivilisation erzeugten CO2 und der substantiell geringeren CO2-Zunahme in der Atmosphäre, aber dass die Theorie wieder geflickt wurde, indem man der Hydro- und der Biosphäre eine hohe Aufnahmekapazität von CO2 bescheinigte.

Sie werden sagen, dass die Theorie scheinbar widerlegt wurde durch die Tatsache, dass die Atmosphäre mit den Wellenlängen, die durch das CO2 absorbiert werden, bereits nahezu gesättigt war und daher zusätzliches CO2 für sich allein kaum noch Auswirkungen hätte, aber die Theorie wurde geflickt durch die Einführung eines Rückkopplungsmechanismus’ zwischen der geringen Temperaturzunahme durch das CO2 allein und der Entstehung von Wasserdampf, dem hauptsächlichen Treibhausgas.

Sie werden bemerken, dass der Weg der AGW-Theorie sehr ähnlich dem von anderen wissenschaftlichen Theorien ist (s. Thomas Kuhn,  The Structure of Scientific Revolutions). Das heißt, sie wurde modifiziert, erweitert und angepasst an empirische Herausforderungen, bis sie schließlich unter dem Gewicht der unwiderlegbaren Beweise komplett zusammengebrochen ist. Aber die Geschichtswissenschaftler werden ein weiteres Phänomen berücksichtigen müssen, und zwar den sozialen und politischen Zusammenhang dieser speziellen wissenschaftlichen Theorie.

Kuhn beschreibt sehr gut die Beweisfindung, die innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft ultimativ zur Überwindung der akzeptierten Orthodoxie einer bestimmten Theorie führt. Aber die AGW-Theorie ist in sich verpackt in politischer Ideologie und zunehmend in Wirtschaft und Regierung (z. B. „Solyndra“).

Wissenschaftliche Umwälzungen sind schwierig und traumatisch genug ohne die zusätzlichen Massen regierungsamtlicher Unterstützung. Um es ganz offen zu sagen, Wissenschaftlern fällt es schwer genug zuzugeben, dass sie dumm dastehen. Man werfe die Solyndras der Welt und der Vereinten Nationen und die gesamte antikapitalistische globale Linke und deren Stützung aus der Theorie hinaus, und sie wird zu nichts weniger als einem Fiasko.

Nun, die Wahrheit hierzu wird sich in etwa 15 Jahren herausstellen. . .

Aus seinem Folgebeitrag Global warming hysteria:

Der wesentliche Punkt, den ich hier anspreche, ist nicht, dass die Wissenschaftler an vorderster Front dieser Forschung blind oder kriegerisch sind – und auch nicht, dass sie skrupellos oder betrügerisch sind. Die meisten in diesem Bereich arbeitenden Wissenschaftler versuchen nicht, eine ideologische Position voranzutreiben, sondern versuchen echt, die Wahrheit zu finden. Wenn man ihnen überhaupt irgendein moralisches Versagen vorwerfen kann, dann ist es einfach nur die Tendenz, mit den Wölfen zu heulen, wenn es darum geht, Anträge auf Zuwendungen zu stellen und auf die Möglichkeit der globalen Erwärmung als Rechtfertigung ihrer Forschungen anzuspielen. Daran ist nichts wirklich schlimm.

Das bedeutet nicht, dass an der Spitze und an den Eckpunkten nicht einige gibt, die echte Gläubige sind – die denken, dass das Verhalten als Betrüger ethisch richtig ist unter der Schwere der Bedrohung (die sie empfinden) und der Ignoranz dieser Bedrohung durch die Massen (wie sie es empfinden).

Unbehindert durch die Hysteriker wird echte Wissenschaft zu einer vernünftigen öffentlichen Politik führen. Ich glaube fest daran, dass die letztendliche Schlussfolgerung lauten wird, dass das von der Menschheit erzeugte CO2 nur eine untergeordnete Bedeutung für das globale Klima hat und erheblich überkompensiert wird durch den Wärmeaustausch zwischen Atmosphäre und Ozean sowie Faktoren wie die durch solare Vorgänge beeinflusste Wolkenbildung. Aber ich bin offen für Gegenbeweise, und – leider – haben viele Hysteriker der globalen Erwärmung in der wissenschaftlichen Gemeinschaft (und vor allem in der nichtwissenschaftlichen, politischen Gemeinschaft) ihre Ohren mit Wachsklumpen verstopft.

Zusammenfassend: die Globale Erwärmung ist ein unanfechtbarer „Konsens“ nur unter denjenigen, die sich tief danach sehnen, den Planeten zu retten. Die Überzeugung dieser Politiker und Aktivisten und (einiger) Wissenschaftler, dass die Debatte destruktiv ist, ist selbst destruktiv. Sie kommt aus den Verliesen und Drachenhöhlen des Psychodramas in den Köpfen dieser fehlgeleiteten Heiligen – in dem sie sich für die Weißen Zauberer halten und die Skeptiker für die Morlocken*.

*Eine Anspielung auf den Roman „Die Zeitmaschine“ von H. G. Wells. A. d. Übers.

Die angemessene Rolle für Konservative ist es, sich den Verzerrungen der Hysterie und dem „Vorsorgeprinzip“ entgegen zu stellen; jede wesentliche und kostengünstige Analyse zu erhalten und die Tagträume der Heiligen zu verstehen, und darauf zu bestehen dass Fortschritt nur dann möglich ist, wenn wir zuvor die Füße auf den Boden stellen.

Kommentare von Judith Curry: Ich habe das unter ‚wissenschaftliche Methode’ gelistet, weil es im Besonderen die Auswirkungen im sozialen und politischen Zusammenhang des wissenschaftlichen Prozesses waren, die mich fasziniert haben. Wissenschaftliche Umwälzungen sind schwierig genug ohne die zusätzlichen Massen regierungsamtlicher Unterstützung sowie sozialer und politischer Faktoren, die den Konsens abstützen.

Also, ist eine wissenschaftliche Revolution im Gange, und/oder wird eine solche für die Klimaänderung gebraucht? Ich weiß es nicht, es ist sicher möglich, dass das existierende Paradigma ausgeschmückt werden kann, wenn unser Verständnis des komplexen Klimasystems zunimmt. Als Wissenschaftler müssen wir jedoch anerkennen, dass der Konsens kontinuierlich herausgefordert werden muss, und nicht, dass wir jeden, der den Konsens in Frage stellt, als ‚Leugner’ bezeichnen. Ich glaube, dass Stopa richtig liegt, wenn er sagt: die Wahrheit hierzu wird sich in etwa 15 Jahren herausstellen. . .

Mike Stopa

Link: http://judithcurry.com/2012/02/17/what-if-they-are-wrong/#more-7152

Übersetzt von Chris Frey




Klimaforscher Hansens Hütchenspiel

Abbildung 1 rechts: Der Taschenspieler von Hieronymus Bosch, gemalt 1475 bis 1480. Man nimmt an, dass die Art von Tricks des Taschenspielers unter den Ursprüngen des Hütchenspiels sind.

Ich bringe das hier, weil unser bevorzugter Spieler, James Hansen, wieder seine alten Tricks vorführt. Es gibt eine neue Studie von ihm unter dem Titel Paleoclimate Implications for Human-Made Climate Change (etwa: Paläoklimatische Auswirkungen auf die menschengemachte Klimaänderung). Und wie immer muss man herausfinden, unter welcher Muschel sich die Erbse versteckt.

Hier folgt sein Geldgraph, der in der Blogosphäre sehr viel Aufmerksamkeit bekommt. Die wesentliche Beobachtung der Leute, die ich gesehen habe, ist die, dass Hansen nach den bisher gescheiterten Prognosen sich jetzt der bewährten Nostradamus-Route zuwendet und einen Meeresspiegelanstieg für die Zeit vorhersagt, wenn er 137 Jahre oder so alt ist…

 

Abbildung 2: Hansens Abbildung 7 – ORIGINAL-BILDUNTERSCHRIFT: „Änderung des Meeresspiegels um 5 Meter unter der Annahme linearer und exponentieller Änderung (Hansen 2007), letzteres mit einer Verdoppelungszeit von 10 Jahren“.

Die Leute sagen, dass die schlechte Nachricht lautet, es sieht so aus, als ob wir vor 2040 nicht in der Lage sein werden zu prüfen, ob Hansens Behauptung zutrifft. Aber darum geht es überhaupt nicht. Diese Leute beobachten die Erbse nicht genau genug.

In der Studie von Hansen heißt es:

Das IPCC (2007) projizierte einen Anstieg des Meeresspiegels bis zum Ende dieses Jahrhunderts um 29 cm (im Mittel 20 bis 43 cm, in voller Bandbreite 18 bis 59 cm). In diesen Projektionen sind jedoch nicht die Beiträge der Dynamik der Eisschilde enthalten, weil die Physik dieser Eisschilde nicht gut genug verstanden ist.

Rahmstorf (2007) trug mit einem wichtigen Hinweis zur Diskussion um den Meeresspiegel bei, indem er darauf hinwies, dass selbst eine lineare Beziehung zwischen der globalen Temperatur und der Rate des Meeresspiegelanstiegs, kalibriert mit den Daten aus dem 20. Jahrhundert, einen solchen Anstieg um einen Meter impliziert unter der Voraussetzung der globalen Erwärmung durch BAU Treibhausgasemissionen. …

… Hansen (2005, 2007) argumentiert, dass sich verstärkende Rückkopplungen die Auflösung der Eisschilde notwendigerweise hochgradig nicht linear machen, und dass der BAU-Antrieb [BAU = Business As Usual]  des IPCC so gewaltig ist, dass schwierig zu erkennen ist, wie die Eisschilde das überstehen könnten. Mit der zunehmenden Erwärmung wird die Anzahl der zum Massenverlust beitragenden Eisströme zunehmen und so zu einer nichtlinearen Reaktion beitragen, der man sich besser durch eine exponentielle als eine lineare Approximation annähert. Hansen (2007) schlug vor, dass eine zeitliche Verdoppelung von 10 Jahren plausibel wäre, und wies darauf hin, dass eine solche Verdoppelung bei einem angenommenen Anstieg von 1 mm pro Jahr in der Dekade von 2005 bis 2015 zu einem kumulativen Anstieg um 5 m bis 2095 führen würde.

Die Kurzversion hiervon lautet:

  • Das IPCC prognostiziert einen Meeresspiegelanstieg um 30 cm, aber sie berücksichtigen das Eis nicht.

  • Rahmstorf sagt, dass eine lineare Projektion einen Anstieg des Meeresspiegels um etwa einen Meter ergibt.

  • Hansen 2007 sagt, dass in Rahmstorfs Arbeit ein exponentieller Term fehlt, weil das Eis mit jedem Jahr schneller schmilzt.

OK, Hansen ruht sich also auf den Behauptungen aus, die er 2007 aufgestellt hat, die sich als  Scientific reticence and sea level rise (etwa: Wissenschaftliche Zurückhaltung und Anstieg des Meeresspiegels) herausgestellt haben. Am Ende von Abschnitt 4 sagt Hansen, dass Rahmstorf einen Anstieg um 1 Meter schätzt, aber dass der Term des nichtlinearen Abschmelzen des Eises zu dem von Rahmstorf angenommenen Anstieg addiert werden sollte.

Unter dem BAU-Antrieb im 21, Jahrhundert wird der Meeresspiegelanstieg sicher von einem dritten Term dominiert werden: (3) die Auflösung der Eisschilde. Dieser Term war während der letzten paar Jahre klein, aber er hat sich im vergangenen Jahrzehnt zumindest verdoppelt und liegt momentan bei etwa 1 mm pro Jahr, basierend auf den oben diskutierten Satellitenmessungen. … Nehmen wir als ein quantitatives Beispiel an, dass der Beitrag der [schmelzenden] Eisschilde im Jahrzehnt von 2005 bis 2015 1 cm betrage und dass er sich mit jedem Jahrzehnt verdoppelt, bis der westantarktische Eisschild weitgehend verschwunden ist. Mit dieser Zeitkonstante ergibt sich ein Meeresspiegelanstieg in der Größenordnung von 5 m in diesem Jahrhundert.

Um also zu der letztendlichen Projektion von Hansen zu kommen, müssen wir uns anschauen, was Rahmstorf in seiner Studie A Semi-Empirical Approach to Projecting Future Sea-Level Rise an die Wand malt. Darin finden wir diese Graphik des projizierten Meeresspiegelanstiegs:

 

Abbildung 3: Die Rahmstorf’sche Schätzung des Meeresspiegelanstiegs, von der Hansen sagt, dass man einen exponentiell zunehmenden Eisterm addieren sollte.

ORIGINAL-BILDUNTERSCHRIFT: Der Meeresspiegel in der Vergangenheit und projiziert in die Zukunft von 1990 bis 2100, basierend auf den Projektionen der globalen Mitteltemperatur des dritten IPCC-Zustandsberichtes. Die graue Spannbreite der Unsicherheit umfasst die Bandbreite der Temperaturänderung von 1,4°C bis 5,8°C und wurde mit der statistischen Ausgleichskurve in Abbildung 2 kombiniert. Die gestrichelten grauen Linien zeigen die zusätzliche Unsicherheit aufgrund der statistischen Fehler der Anpassung in Abbildung 2. Bunte gestrichelte Linien repräsentieren die individuellen Szenarien in (1). {Referenz 1 ist die 3. IPCC-Klimabibel, ohne eine Seitenangabe}; die hellblaue Linie folgt dem A1FI-Szenario und die gelbe Linie dem B1-Szenario.

(Nebenbei möchte ich dagegen protestieren, dass lediglich der gesamte Dritte Zustandsbericht des IPCC genannt wird, Tausende von Seiten, ohne Angabe von Kapitel und Seitenzahl. Mein Hochschullehrer hätte mir dafür was auf die Finger gegeben; es ist ein Witz.)

Die obere blaue Linie ist diejenige, die uns etwa einen Meter Anstieg des Meeresspiegels zeigt. Also habe ich sie als Rahmstorfs 1-Meter-Prognose angesehen. Dazu habe ich Hansens Aussage zufolge, dass wir das tun sollten, einen Anstieg addiert, der bei 0,5 cm im Jahr 2000 beginnt und sich alle zehn Jahre verdoppelt. Dies entspricht Hansens Behauptung, dass das nichtlineare Verschwinden des Eises ein Extraterm ist, der klein anfängt, dann aber im Laufe des Jahrhunderts „den Meeresspiegelanstieg dominieren“ wird. Dieses Ergebnis zeigt Abbildung 4.


Abbildung 4: Rahmstorfs vorhergesagter Anstieg (blau), Hansens projizierter zusätzlicher Anstieg aus dem „nichtlinearen Verschwinden des Eises“ (dunkelrot) und der Gesamtanstieg (grün), vorhergesagt von Hansen 2011. Ich habe noch den Anstieg des vorigen Jahrhunderts um 16 cm hinzugefügt, wie er von Rahmstorf in der unteren rechten Ecke zu Vergleichszwecken berechnet worden ist. BILDQUELLE

OK, was Hansen also vorhersagt, repräsentiert die grüne Linie. Allerdings ist seine tatsächliche Vorhersage in Wirklichkeit viel schlimmer. Noch einmal Hansen, Hervorhebung durch mich:

Der mögliche Anstieg des Meeresspiegels aufgrund der erwarteten globalen Erwärmung unter den genannten Treibhausgasszenarien beträgt mehrere zehn Meter, wie zu Beginn dieses Abschnitts dargelegt.

Ich gehe davon aus, dass mit „mehreren zehn“ mehr als zwei gemeint sind, so dass er eine Vorhersage von 30 Metern Meeresspiegelanstieg!!! macht … Ich glaube, dass er davon ausging, dass niemand aufmerksam werden würde, als Al Gore uns mit seiner Bedrohung durch einen Anstieg um 20 Meter gekommen war. Also hat er alle Register gezogen und wirklich Angst eingejagt hat, die uns in unseren Grundfesten erschüttern soll.

Es gibt jedoch ein paar gute Nachrichten. Sowohl Rahmstorfs als auch Hansens Vorhersage liegen schon jetzt weit jenseits der Realität. Seit 1993, als Satelliten damit begonnen haben, den Meeresspiegel zu vermessen, gab es einen Anstieg von 4,6 cm (1993 bis 2011). Rahmstorfs Projektion geht in diesem Zeitraum von einem Anstieg um 6,4 cm aus, schon jetzt 40% zu hoch. Hansens Projektion eines noch stärkeren Anstiegs geht von 7,2 cm in diesem Zeitraum aus, was um 55% zu hoch ist.

Der jährliche Anstieg ist auch unterhaltsam. Den Satelliten zufolge lag der Trend von 1993 bis 2011 bei 3,2 mm pro Jahr und ist in jüngster Zeit zurückgegangen. Die Änderung 2009-2010 lag unter 1 mm bei 0,9 mm pro Jahr. Und 2010-2011 wies er gar keine Steigung mehr auf.

Rahmstorf projizierte für 2010-2011 schon jetzt einen Anstieg um 4,5 mm pro Jahr, etwa 50% größer als die tatsächliche Rate während der letzten 18 Jahre. Und Hansens Projektion des jährlichen Anstiegs ist sogar noch schlechter, beträgt er doch 5,3 mm pro Jahr.

Sowohl hinsichtlich des Anstiegs 1993-2011 als auch des gegenwärtigen jährlichen Anstiegs liegen sowohl Rahmstorf als auch Hansen weit jenseits der Beobachtungen. Aber Moment, da ist noch mehr.

Hansens Rate des Meeresspiegelanstiegs soll sich beschleunigen, ebenso wie die von Rahmstorf. Hansen sagt, dass die Rate bis 2020 auf 6,3 mm pro Jahr steigen und sich danach immer weiter erhöhen wird. Aber tatsächlich liegen wir schon jetzt weit hinter diesen angenommenen Anstiegsraten zurück, und die beobachtete Anstiegsrate nimmt ab…

Wie kommt Hansen zu diesen unsinnigen Zahlen? Nun, er hat in den Beobachtungen etwas bemerkt.

Dieser dritte Term (schmelzendes Eis) war bis zu den letzten paar Jahren klein, aber er hat sich während des letzten Jahrzehnts mindestens verdoppelt…

Meine Hochschullehrerin Mrs. Henniger, Gott segne sie, hat die Verlängerung eines linearen Trends in die Zukunft als ein Verbrechen gegen die Natur angesehen, und ich würde zögern, ihre Meinung kund zu tun, wenn Hansen unbekümmert eine Zunahme um etwa 7% für 100 Jahre in die Zukunft ausweitet. Diese Art Zinseszinsrechnung verwandelt einen Zentimeter in 5 Meter. Falls Dr. Hansen ihr diesen Unsinn eingereicht hätte, würde man das Ganze bei der Rückgabe wegen der zahlreichen, mit dem Rotstift vorgenommenen Verbesserungen gar nicht mehr lesen können.

Das könnt ihr nicht machen, Leute! Ihr könnt nicht aus der Beobachtung, dass sich irgendetwas während der letzten Dekade verdoppelt hat, schließen, dass dieses Wachstum exponentiell ein ganzes Jahrhundert lang weitergeht. Das ist nicht mehr Wunschdenken. Das ist magisches Denken.

Zwei letzte Punkte. Erstens, die Erbse unter den Walnussschalen. Man schaue sorgfältig, was Hansen getan hat. Er hat behauptet, dass der Meeresspiegel „um mehrere zehn Meter” steigen werde. Dies sind mindestens dreißig Meter Anstieg.

Er scheint diese Behauptung zumindest ansatzweise mit seiner Abbildung 7 (meiner Abbildung 2) zu stützen. Aber schaut man auf die Beschriftung, ist das keine Vorhersage, keine Projektion oder Szenario irgendeiner Art. Stattdessen ist es lediglich eine „Approximation“, wie ein linearer Anstieg des Meeresspiegels aussehen könnte und wie ein exponentieller Anstieg aussehen könnte. Falls Sie nicht verstanden haben, was „linear“ und „exponentiell“ ist – seine tatsächliche Vorhersage liegt unter einer Walnussschale irgendwo anders. Wir wissen, dass seine „Approximation“ keine reale Projektion sein kann, weil sich gegenwärtig oder für einige Jahre fast kein Anstieg zeigt.

Zweitens, nicht einmal das beginnt die Fehler, die Täuschungen, den Alarmismus und die Betrügereien in Hansens Arbeit zu entwirren. Erkennen Sie den Herrn mit dunkler Weste und weißen Hosen auf der linken Seite von Hieronymus‘ Gemälde [oben rechts]? Sehen Sie, was er in der Hand hält, während er mit Unschuldsmiene an den Himmel schaut? Sehen Sie, wo es lang geht? Hansen ist nicht der Hütchenspieler, das ist lediglich ein Hampelmann, der verdient nicht viel Geld mit seinem Spielchen.

Hansen ist der Bursche in der dunklen Weste mit seiner Hand an Ihrer Taschenbörse…

Aktualisierung

Joel Shore hat richtig beobachtet, dass Hansens Schätzung eines gewaltigen Anstiegs des Meeresspiegels auf paläoklimatischen Daten basiert. Er hat recht, wenn er sagt, dass Hansen behauptet, paläoklimatische Daten zeigten einen Anstieg von 20 Metern für jeden 1°C-Temperaturanstieg. Deswegen sagt Hansen, dass ein Anstieg von 2°C in Zukunft einen Anstieg des Meeresspiegels um 40 Metern bringen würde.

Schauen wir mal in Ruhe auf das, was wir wissen. Wir wissen, dass sich während einer Eiszeit eine Masse Ozeanwasser schlecht verhält. Es verlagert sich auf das Festland in Gestalt von Schnee und Eis und Gletschern, hauptsächlich auf der Nordhalbkugel. In der Folge fällt der Meeresspiegel um hundert Meter oder so. Die Gletscher bleiben bis zum Ende der Eiszeit. Dann schmelzen sie, und der Meeresspiegel steigt wieder. Da wir uns derzeit in einer Zwischeneiszeit befinden, sind die meisten Gletscher geschmolzen.

Daher würde ich mit Sicherheit nicht erwarten, dass eine weitere Erwärmung großen Einfluss auf weiteres Abschmelzen oder den Meeresspiegel hat. Das einfache Eis ist komplett geschmolzen, die riesigen Kilometer dicken Gletscher der Nordhemisphäre sind fast alle zurück in den Ozean geflossen. Der Rest versteckt sich hauptsächlich an Nordhängen der nördlichen Klimazonen. Also woher soll das Schmelzwasser kommen?

Und komischerweise, was ich durch Joels Frage herausgefunden habe: wenn man weiß, wo man schauen muss, kann man sehen, dass die Graphiken in Hansens eigener Studie mich stützen. Sie sagen, dass der Ozean nicht steigen wird. Ich glaube Hansens Ergebnissen nicht, aber unter der Vermutung, dass sie korrekt sind, um der Diskussion willen, wollen wir uns mal diese Graphiken ansehen.

Betrachten wir zunächst den Meeresspiegel während der vergangenen vier Perioden von Zwischeneiszeiten. Ich habe ein Lineal eingefügt, um klar zu machen, was ich meine.

Wie man an der detaillierten Auflösung seines Graphen sieht, lag der Meeresspiegel nie höher als heute.

Betrachten wir jetzt ihre Temperaturbeobachtungen und die Rekosntruktion:

Hansen zufolge lagen die Temperaturen bis zu 2,5°C über den heutigen Werten … aber der Meeresspiegel war nie höher als heute.

Falls Hansens Behauptung wahr wäre, dass ein Temperaturanstieg um 1°C zu einem Anstieg des Meeresspiegels um 20 Meter führen würde, müssten aus Hansens Graphik hervorgehen, dass der Meeresspiegel 40 Meter oder mehr über dem heutigen Niveau liegt (b). Man schaue auf die Skala links (b); das wäre außerhalb des Kartenausschnitts.

Stattdessen sehen wir nichts dergleichen. Wir erkennen viel wärmere Perioden in der Vergangenheit, aber die Höhe des Meeresspiegels unterscheidet sich nicht vom heutigen Niveau. Hansens eigene Graphiken zeigen, dass er unrecht hat. Es sieht also so aus, als ob Hansen das Gleiche macht, er extrapoliert einen linearen Trend über alle Grenzen hinaus.

Er hatte bemerkt, dass am Ende der Eiszeit die steigenden Temperaturen zu einem Abschmelzen der riesigen Gletscher bei Chicago geführt haben, was in einem raschen Anstieg des Meeresspiegels resultiert hatte. Unglücklicherweise hat er diesen Trend immer weiter ausgedehnt, bis weit jenseits der Zeit, wo es gar keine Gletscher bei Chicago mehr gab, die noch schmelzen könnten.

Willis Eschenbach

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/01/29/hansens-sea-shell-game/#more-55615

Übersetzt von Chris Frey




Vahrenholt Buch-Zu Klimaforscher Mojib Latif! Eine Erwiderung

Im Video erklärt Richard Feynman klar und eindeutig die Anforderungen an eine wissenschaftliche Theorie. Man möge ihm verzeihen, dass er Schlips und Anzug trägt.

Zu Prof. Mojib Latifs Beitrag in der FTD.

In der Print-Ausgabe der Financial Times Deutschland (FTD online jetzt hier) meldete sich am 15.2.2012 der Kieler Klimawissenschaftler Prof. Mojib Latif mit seinem Aufsatz “Der Mensch ist überführt” zu unserem Buch. (Leider ist Latifs Artikel nicht im Internet verfügbar.) Nach wilden einleitenden Spekulationen über die Entstehungsgeschichte des Buches, beschreibt er den FTD-Lesern das angebliche Fazit des Buches Die kalte Sonne: “Die Schlussfolgerung des Buches: …Weiter so wie bisher!”. Falsch geraten. Bitte nochmal genau im Kapitel 9 nachlesen.

Latif mag unser Buch nicht: “Wenn man das Buch liest, stehen einem als Wissenschaftler die Haare zu Berge. Es handelt sich um eine pseudowissenschaftliche Abhandlung.” Seltsam, unsere Haare liegen noch immer relativ glatt auf dem Kopf, obwohl wir als Autoren des Buches doch ebenfalls eine wissenschaftliche Ausbildung besitzen und die wissenschaftliche Herangehensweise gut kennen. Zudem hat Co-Autor Lüning eine nicht ganz kurze Liste von eigenen Publikationen in begutachteten internationalen geowissenschaftlichen Fachzeitschriften. Die sind vermutlich auch alle falsch.
Latif weiter: “Da werden längst widerlegte Theorien bemüht, die schon vor Jahren ihre verdiente Ruhe auf dem Friedhof von Absurdistan gefunden hatten. Aber das tun die Autoren in einer äußerst gefälligen Sprache. Kein Wunder, dass so vieles plausibel klingt.” Vahrenholt/Lüning im Stile des Rattenfängers von Hameln, was für eine schöne Idee. Oder ist es vielmehr andersherum, also dass einige IPCC-Forscher die durchaus berechtigten, unbequemen Theorien zu den natürlichen Klimafaktoren vor etlichen Jahren vorschnell kaltgemacht hatten und es ihnen nun durchaus ungelegen kommt, dass diese wieder zum Vorschein kommen? Totgesagte leben länger!
Und Latif legt nach: “Man kann die Klimaentwicklung der letzten Jahrzehnte einfach nicht mehr ohne den Faktor Mensch erklären. Die Erwärmungsrate war so stark wie sie seit mindestens 1000 Jahren nicht mehr gewesen ist, zumindest auf der Nordhalbkugel. “ Hier hat sich Latif schließlich dann doch eher selbst überführt. Denn seine Aussage zur exzeptionellen Erwärmungsrate ist nachweislich falsch. Die Erwärmungsraten der Temperaturanstiege von 1860-1880 und 1910-1940 lassen sich statistisch nicht von der Erwärmung 1977-2000 unterscheiden (siehe Abb. 18 auf S. 105 in “Die kalte Sonne”). Genau dies musste Anfang 2010 der IPCC-Temperaturspezialist Phil Jones zähneknirschend im Nachklang zum Climategate-Skandal zugeben. Im IPCC-Bericht von 2007 sucht man noch vergeblich nach einer solch aufhellenden Erläuterung.  

Deja vu: Die Erwärmungsrate der letzten Jahrzehnte ist alles andere als einzigartig.

Dann versucht Latif ein Totschlagargument (siehe auch Medienecho Tag 8), welches aber kräftig in die Hose geht. Latif: “[Das CO2] führt aber auch zu einer Abkühlung der Atmosphäre in großen Höhen, in den oberen Schichten der sogenannten Stratosphäre oberhalb von 30 Kilometer. Und genau das messen wir während der letzten Jahrzehnte. Nur das CO2 vermag diesen charakteristischen Unterschied zu erklären. Die Sonne kann es nicht. Deswegen ist es völlig abwegig, dass die Sonne eine wesentliche Rolle in der Klimaentwicklung der letzten Jahrzehnte gespielt hat.”
Schade nur, dass die stratosphärische Abkühlung gar nicht als Indiz für eine starke Klimawirksamkeit des CO2 herangezogen werden kann, denn:

1) Die Abkühlung der Stratosphäre ereignete sich überwiegend in der Phase 1980-1995 während derer sich die Ozonschicht durch FCKW-Emissionen ausdünnte (siehe Abbildung unten). Die Ozonausdünnung führte zu einer stetigen Abnahme der in der Stratosphäre absorbierten Sonnenenergie, was zu einer Abkühlung führte. In den 1990er Jahren gingen die FCKW Emissionen aufgrund des Montreal-Protokolls zurück und die Ozonschicht erholte sich seit 1995 langsam wieder. Seit 1995 ereigneten sich abgesehen vom solaren 11-Jahres-Zyklus keine signifikanten Temperaturveränderungen mehr, die Werte oszillieren seitdem auf einem Plateau.

 

Quelle: Ozonkonzentration/Stratosphäre (links) und Temperaturen/Stratosphäre (rechts): Avajon et al. 2007, siehe auch Webpage von Prof. Scott Mandia und Webpage von Markus Gronotte.

2) Eine entgegengesetzte Temperaturentwicklung in Troposphäre und Stratosphäre kann durchaus durch die Sonne verursacht werden, nämlich über die solar beeinflusste tiefe Wolkenbedeckung (Svensmark-Modell). Hierbei führt eine schwächere Sonne zu mehr Wolken. Die von den Wolken vermehrt reflektierte Strahlung passiert erneut die Stratosphäre wo sie vermehrt absorbiert wird und zur Erwärmung führt. Eine erstarkende Sonne würde entsprechend zu einer Abkühlung der Stratosphäre führen.

Latifs Artikel in der FTD wird von zwei Graphiken begleitet, die den Anstieg der Temperatur und des CO2 zeigen. Leider war wohl kein Platz mehr für eine dritte Graphik, nämlich die Entwicklung der Sonnenaktivität während des gleichen Zeitraums. Seltsam, auch die Sonnenaktivität (z.B. dargestellt über die Stärke des Sonnenmagnetfeldes) ist seit 1900 stark angestiegen, hat sich in seiner Intensität glatt verdoppelt. Naja, aber wie gesagt, vermutlich war kein Platz mehr auf der Seite.

 

Starker Anstieg des Sonnenmagnetfeldes seit der Kleinen Eiszeit (Balmaceda et al. 2007).

Dr. Sebastian Lüning; zuerst erschienen bei Die kalte Sonne 




Klima-Skeptiker-Finanzen: Heartland-Institut wehrt sich gegen Kampagne mit tlw. gefälschten und gestohlenen Dokumenten

Joanne Nova schreibt:

Die Anhänger des Glaubens von menschengemachten Wetterkatastrophen machen sich nass vor Freude. Es tut weh, wenn man erwachsene Männer mit kindlichem Benehmen sieht.
Schlimm für sie, weil sie ja tatsächlich von Climategate eins versetzt bekommen hatten, und sie haben nur darauf gewartet und gebetet, dass doch irgendjemand mal die Skeptiker auf die gleiche Ebene stellen würde, wo sie selbst sich gezeigt hatten: als schäbig, schamlos und geldgierig – ganz zu schweigen von der Heuchelei, Täuschung und Inkompetenz.
Stattdessen bewies die in den Himmel gehobene Anti-Skeptiker-Webseite „non-denier-gate” nur, wie unglaublich erfolgreich das Heartland Institute ist. Sehen Sie sich die Zahlen an. Die Skeptiker haben es geschafft und die Popaganda gegen eine Flut von Geld umgedreht. Das ist doch wirklich eine Leistung.

Es gingen an: (in USD)

Entity

USD

 

Greenpeace

 $300m

 2010 Annual Report

WWF

 $700m

 ”  ($524m Euro)

Pew Charitable Trust

 $360m

2010 Annual Report

Sierra Club

 $56m

2010 Annual Report

NSW climate change fund (just one random govt example)

 $750m

 NSW Gov (A$700m)

UK university climate fund (just another random govt example)

$360m

UK Gov (£234 m)

Heartland Institute

$7m

 (actually $6.4m)

US government funding for climate science and technology

 $7,000m

 “Climate Money” 2009

US government funding for “climate related appropriations”

$1,300m

USAID 2010

Annual turnover in global carbon markets

$120,000m

2010 Point Carbon

Annual investment in renewable energy

$243,000m

2010  BNEF

US government funding for skeptical scientists

$ 0

 

Das sind jährliche Umsätze und jährliche Etats. "m" steht für Million

Das Expose zeigt, dass die Bedeutung des Heartland Institute stark steigt, bei einem unglaublich kleinen aber effizientem Etat. Dies natürlich unter der Annahme, dass das sogenannte Exposè wahr, keine Fälschung und auch nicht verändert ist. Das könnte natürlich noch herauskommen. Man achte daher auf Informationen oder Bestätigungen auf der Heartland Webseite (und hier Details)
Hier ist ein Weckruf für die freiheitsliebenden Menschen in aller Welt.
Es ist jetzt an der Zeit, monatlich einen Teil ihres regelmäßigen Einkommens für Spenden an alle Menschen zu reservieren, die für Sie arbeiten. (Spenden-Icon hier auf der Seite). Die Tatsache, dass Heartland nur einen einzigen großzügigen Spender hat, ist bemerkenswert. Wo sind die übrigen?
Die Heuchelei blüht. Der Sierra-Club hatte eine eigene Kategory für $1.000.000- Spenden von “Anonymen” in seinem 2010er Jahresbericht. Merkwürdigerweise hat DeSmog deswegen überhaupt nicht geschäumt. Der Club-Jahres-Bericht erwähnt “Spenden, für die das zutrifft”, und augenscheinlich schließt das die böse Exxon ein, ganz zu schweigen von GoldMan Sachs, Barclays, Google, Monsanto, Nestle, Yahoo, Bank of America, und viele andere. Belassen wir’s dabei.

Cartoon von Josh zum Schreiben der "betrübten" Alarmisten Kollegen an Heartland in Wahrheit jedoch verfasst von Aaron Huertas. resident of Washington, DC and I am employed as a press secretary at the Union of Concerned Scientists.(hier der vorverfasste Text)

Wenn Bob Carter (EIKE Beiratsmitglied) eine honorarartige Zuwendung von $1.500 monatlich erhält, muss die Verlockung der dicken Dollars eine machtvolle Verführung für Menschen wie Tim Flannery sein, der sich mit ca $1.200 pro Arbeitstag zufrieden geben muss.
Wie ich immer zu sagen pflege, wenn solche Dinge hochkommen: Ja, bitte, laßt uns doch mal über die Finanzierung reden.
Hier kann man mehr lesen. Dank an die Radikalinskis von Desmogblog. Sie haben uns darauf aufmerksam gemacht, wie es auf ihrer Seite wirklich aussieht.

Wie der Diebstahl der Papiere von einem Leitungstreffen bei Heartland geschehen konnte, beschreibt:

HEARTLANDs PRESSE-ERKLÄRUNG

Das Heartland Institute nimmt zum Diebstahl und der Fälschung von Dokumenten Stellung.
15. 02. 2012 – Die folgende Stellungnahme von The Heartland Institute – einer unabhängigen Denkfabrik – ist zur Verwendung frei gegeben. Weitere Informationen bei: Communications Director Jim Lakely, jlakely@heartland.org oder Tel.: USA 312/377-4000.

Gestern nachmittag haben zwei Interessengruppen mehrere Dokumente ins Netz gestellt, von denen sie behaupteten, es wäre der Etat 2012 von The Heartland Institute sowie Pläne für die Einwerbung von Zuwendungen und der Strategie. Einige wurden von Heartland gestohlen, mindestens eins ist eine Fälschung und einige könnten verändert worden sein.
Die gestohlenen Dokumente scheinen vom Präsidenten von Heartland zu stammen und wurden für das Direktoriumstreffen am 17. Januar geschrieben. Als die Dokumente gestern mittag veröffentlicht wurde, befand sich der Präsident auf Reisen und konnte noch nicht festzustellen, ob sie verändert worden sind. Daher kann die Authentizität der Dokumente noch nicht bestätigt werden.
Seither sind die Dokument über das Internet weit verbreitet worden, und wir wiederholen, es gab keine Bemühungen, ihre Authentizität* zu prüfen.
Ein Dokument mit dem Titel “Confidential Memo: 2012 Heartland Climate Strategy” ist eine komplette Fälschung mit dem offensichtlichen Ziel der Diffamierung und Diskreditierung des Heartland Instituts. Es ist von niemanden geschrieben worden, der mit dem Heartland Institut zu tun hat. Es drückt nicht die Heartland-Ziele, Pläne oder Taktiken aus. Es enthält mehrere offensichtliche und schwere falsche Tatsachenbehauptungen.

Wir bitten mit allem Respekt alle Aktivisten, Blogger und Journalisten, unverzüglich alle derartigen Dokumente und Zitate, insbesondere das gefälschte „Klimastrategie“-Papier und Zitate daraus und alle weiteren Zitate, von ihren Blogs, Webseiten und Publikationen zu nehmen und Widerrufe zu veröffentlichen.

Diejenigen, die die Dokumente bereits kommentierten, haben bei Heartland weder wegen einer Bestätigung noch einer Verneinung der Authentiziät nachgefragt. Wir meinen, dass derartiges Verhalten ein privatrechtliches und möglicherweise strafrechtliches Vergehen darstellt, wofür wir Anzeige erstatten und Entschädigung einfordern wollen, darin eingeschlossen auch Schadensersatz für die Herabsetzung unserer Reputation. Wir forden insbesondere auf, diese Dokumente und alle im Zusammenhang damit stehenden Behauptungen unverzüglich von den Blogs, Webseiten, Publikationen zu entfernen und Widerrufe zu veröffentlichen.

Wie konnte das geschehen? Die Dokumente sind von einer unbekannten Person entwendet worden, die sich in betrügerischer Absicht unter Vorspiegelung der Identität eines Heartland Direktoriums-Mitglieds an einen Mitarbeiter des Instituts wandte und um die erneute Übersendung des Sitzungsmaterials an eine neue E-Mail-Adresse bat.
Gestohlene Identität und Computerbetrug sind Straftaten, auf denen Freiheitsentzug steht. Wir wollen diese Person finden und sie dafür ins Gefängnis bringen.

Entschuldigungen: Das Heartland Institute entschuldigt sich bei den Spendern, deren Identität durch diesen Diebstahl offengelegt wurde. Wir versprechen vielen unserer Spender Anonymität, und wir sehen, dass der Hauptgrund für den Dokumentendiebstahl und die Fälschungen war, es für Spender schwieriger zu machen, unsere Arbeit zu unterstützen.
Wir entschuldigen uns auch bei den Heartland-Mitarbeitern, den Direktoren und unseren gemeinsamen Freunden, deren Privatsphäre verletzt und deren Integrität in Zweifel gezogen wurde beim Kampf um die Einführung von hieb- und stichfester Wissenschaft in die globale Klimawandel-Debatte.

Lektion: Die Meinungsverschiedenheit über die Ursachen, Folgen und besten politischen Antworten auf den Klimawandel sind tief. Das haben wir verstanden.

Aber ehrliche Meinungsverschiedenheiten können niemals dazu dienen, kriminelle Handlungen und Betrügereien zu rechtfertigen, wie sie sich in den vergangenen 24 Stunden ereignet haben. Angesichts des allgemeinen Anstands und der journalistischen Ethik bitten jeden an der Klimawandel-Debatte Beteiligten, inne zu halten und über das nachzudenken, was geschehen ist.

Die Leute, die die Dokumente herumgeschickt und darüber geschrieben haben, bevor wir eine Möglichkeit hatten, deren Authentizität zu überprüfen, sollten sich für ihre Handlungen schämen und ihr schlechtes Benehmen sollte berücksichtigt werden, wenn es um ihre Glaubwürdigkeit heute und zukünftig geht.
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Das Heartland Institute ist eine 28 Jahre alte nationale non-profit Organisation mit Büros in Chicago, Illinois und Washington, DC. Seine Ziele sind die Erkennung, Entwicklung und Beförderung von Lösungen sozialer und wirtschaftlicher Probleme durch den freien Markt. Weitere Informationen auf der Webseite http://www.heartland.org oder telefonisch: USA 312/377-4000.
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Joanne Nova; Den Originalbeitrag finden Sie hier

* Inzwischen ist herausgekommen, dass das Hauptdokument eine Fäschung ist. Details dazu hier und hier Es wir jedoch nach wie vor verwendet von DeSmog Herausgeber  Richard Littlemore continues to promote it. Und auch Brad Johnson, sowie Joe Romm.

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE