Sonne verbrannt

Die Nachricht, dass die deutsche Solarfirma Solon am Dienstag [13.12.]  (wie auch die Firma Solar Millenium An. der Redaktion) Gläubigerschutz beantragt hat, deutet darauf hin, dass das erste Entweichen der Luft aus dem lustigen grünen Subventionsgiganten zu einem großen Vakuum-Blowout geworden ist. Die vielen verschiedenen, nach Wohlstand schreienden Organisationen, die den Sektor der Erneuerbaren überrannt haben, werden nicht einfach oder gnädig aufgeben, aber der Heißluftballon der Grünwirtschaftler verliert rasch die öffentliche ga-ga-Unterstützung, den er während des vergangenen Jahrzehnts gehabt hatte.

Der Verlust des politischen Rückhalts, massive übermäßige Ausbreitung unter dem Schub von Subventionen plus die Erkenntnis, dass die erneuerbare Energie mit Abermilliarden Dollar an Kosten für Verbraucher und/oder Steuerzahler daherkommt, all das bedeutet für Solar- und Windenergie, Biotreibstoffe und andere Quellen grüner Energie Schwierigkeiten.

Dem Risiko, beschädigt zu werden, international und in Kanada, sind auch einige auf Risiko spielende Kapitalisten und finanzielle Schwergewichte ausgesetzt, die die Angst vor der globalen Klimaänderung für jeden Dollar an Subvention, den sie bekommen können, vorangetrieben hatten. In den Nachrichten war zu hören, dass sich [die Firma] Solon, die seit Monaten die Kosten und die Belegschaft drastisch reduziert, einem Bank-Ultimatum gegenüber sah und jetzt Gläubigerschutz für eine 375-Millionen-Dollar schwere Anleihe von der Deutschen Bank AG braucht, dem globalen Bank-Giganten. Die Deutsche Bank hat während der letzten Jahre grüne Energie massiv gefördert, indem sie eine internationale Kampagne lancierte mit der drohenden Klimakatastrophe, falls die Regierungen keine Einspeisetarife und andere Subventionen sowie Garantien für Erneuerbare-Energie-Firmen auf den Weg bringen würden, wofür die Deutsche Bank Geld verleihen würde.

Heute ist es fast unmöglich, alle Solarfirmen, die in Schwierigkeiten oder bankrott sind, oder die längst nicht mehr ohne Stützung durch den Steuerzahler in Betrieb wären, aufzulisten. Auch die Spur des Geldes zu verfolgen ist ein Problem. Die bekannteste ‚ausgebrannte‘ Firma vor Solon war Solyndra, die Firma in den USA, die nach einer Zuwendung von 535 Millionen US-Dollar von der Regierung der USA zusammengebrochen war. Es gibt Dutzende weiterer gescheiterter oder in Schwierigkeiten steckender Unternehmen.

Im US-Bundesstaat Oregon erhielt der berüchtigte Windpark Shepherds Flat, der größte der Welt, vor zwei Wochen eine positive Beurteilung der Rating-Agentur Fitch, jedoch mit negativen Aussichten, über Anleihen von 1,2 Milliarden Dollar. Diese Anleihen wurden vom früheren Wirtschaftsberater des Präsidenten Larry Summers im vorigen Jahr ausgewählt. Das Shepherds Flat – Projekt erfordert 1,9 Milliarden Dollar für die Installation von Turbinen der Firma General Electric, zusammen mit 1,2 Milliarden Dollar an Subventionen und Kreditgarantien. Fitch sagt, dass diese Operation „vom Bankrott geschützt [bankruptcy remote]“ ist, weil die Regierungen für die Anleihen garantiert. Aber es fügte eine Warnung vor negativen Aussichten an, weil die US-Regierung negative Aussichten [hinsichtlich der Finanzierung] bietet.

Fitch hat nicht gesagt, dass die US-Regierung negative Aussichten bietet, weil sie Geld für Dinge wie Wind- und Solarenergie ausgibt. Seit seiner Verabschiedung im Rahmen des Förderprogramms von Präsident Obama im Jahre 2009 hat die erneuerbare Energie 9,6 Milliarden Dollar verschlungen, eine Summe, von der das Magazin Time sagt, sie sei dreimal so hoch gewesen wie der Kongress erwartet hatte.

Am Mittwoch wurden in Washington Lobbyisten der erneuerbaren Energien – Wind, Biotreibstoffe, Solar – beim Finanzkomitee des US-Senats vorstellig und haben auf eine Erhöhung der Subventionen für ihre Firmen gedrängt. Biodiesel ist abhängig von einem Kredit von 1 Dollar pro Gallone [ca. 4 Liter], der am 31. Dezember ausläuft. Mit der Unterstützung für Ethanol, die zum gleichen Zeitpunkt ausläuft, wird erwartet, dass Biodiesel das gleiche Schicksal ereilen wird. Ein Kredit aus Steuergeldern für Windenergie, etwa 2,2 US-Cent pro Kilowattstunde Windenergie, wird Ende nächsten Jahres auslaufen.

Die subventionierten Industrien bringen die üblichen Argumente hervor, nämlich dass ihre Unternehmen Arbeitsplätze schaffen und saubere Energie erzeugen. Das langsame Aushauchen von Kyoto und die langfristigen Aussichten der Klimapolitik nach Durban bestärken das Gefühl, dass grün sein nicht länger einfach ist.

Die wirtschaftliche Basis für diese Arbeitsplätze wird durch zahlreiche Berichte und Studien unterminiert, die zeigen, dass die Kosten der Subventionen und für die Steuerzahler mindestens so viele Jobs zerstört wie neu geschaffen werden. Der Bericht eines Komitees des US-Repräsentantenhauses (dominiert von den Republikanern) warnte, dass die USA „die heimischen Kohle-Ressourcen auf dem Altar des vom Unglück verfolgten ‚grüne-Energie-Experiments‘ opfere“, so dass fehlgeleitete Dollarmilliarden für diese Industrien im Sand versickern.

In Ontario, Heimat für Milliarden schwere Subventionen für Einspeisetarife, scheint die Regierung auf dem Wege zu sein, den Wert dieser Tarife in zukünftigen Verträgen zu reduzieren. In einem vor Kurzem erschienenen Bericht vom Generalauditor der Provinz wurde ein düsteres Bild einer Regierung gezeichnet, die Milliarden Dollar von Steuer- und Ratenzahlern verbrennt, um Energie zu erzeugen, die die Provinz gar nicht braucht.

Kürzungen der Subventionen sind unvermeidlich. Aus Furcht davor haben die Hauptnutznießer der Tarife – 13,5 Cent pro Kilowattstunde Wind-, bis 80 Cent pro Kilowattstunde Solarenergie – eine Kampagne gestartet, mit der sie ihre industriellen Gegner angreifen. Mittels ihrer Lobbyorganisation, der Ontario Sustainable Energy Association, haben die Erzeuger erneuerbarer Energie in der vorigen Woche die Kernkraftproduzenten wegen ihrer Subventionen angegriffen.

Eine große Schlammschlacht unter subventionshungrigen Industrien erzeugt eine wenig erquickliche Vision. Aber es ist genau das, was man tun muss, wenn die Blase platzt und man Unterstützung und Logistik als Industrie verliert.

Terence Corcoran

Link: http://opinion.financialpost.com/2011/12/14/terence-corcoran-sun-burned/

Übersetzt von Chris Frey für EIKE