Update 2.11.11 Immer mehr Experten bezweifeln die Aussagekraft und Methoden der BEST Studie. (siehe ganz unten)

Lüdecke, Link und Ewert (im Folgenden LLE) verfolgen die gleichen Zielsetzung wie die Autoren von BEST und verwenden dafür sogar die gleichen Daten, die wohl auch in BEST einflossen, nämlich die des "Goddard Institute for Space Studies" (GISS) der NASA. GISS stellt weltweit insgesamt etwa 7500 Temperatur-Stationsdaten im Netz zur Verfügung, die meist Ende des 18. Jahrhunderts beginnen und im aktuellen Jahr enden. Dabei werden nicht nur die Jahresmittelwerte, sondern auch die Monatsmittelwerte, die für die hier besprochene Arbeit unabdingbar sind, angegeben. Von diesen 7500 Reihen sind auf Grund zu großer Datenlücken (oft fehlen ganze Jahrzehnte) nur die in der Überschrift des Aufsatzes von LLE genannte Anzahl von 2249 Reihen brauchbar. Es handelt sich um 1129 über 100 Jahre durchgehende Reihen der Jahre 1906 bis 2005 und weitere über 50 Jahre durchgehende, separate Reihen der Jahre 1906-1955 und 1956 bis 2005. Vermutlich enthält der GISS Pool, von Ausnahmen abgesehen, sogar alle existierenden, durchgehenden Monatsreihen der genannten Perioden. Die in BEST verwendeten über 30.000 Reihen sind wohl (die betr. paper stehen noch nicht zur Verfügung, so dass eine endgültige Bewertung bzw. Aussage noch nicht getroffen werden kann) wesentlich kürzere Datenstücke, die dann in der BEST-Globalkurve quasi im "patchwork"-Verfahren zu einer Globalreihe destilliert wurden.

In der Analyse von LLE werden dagegen ausschließlich lokale, nicht homogenisierte und durchgehende Temperaturreihen verwendet. Gemäß Expertenmeinung von international anerkannten Statistikern ist dies die einzige verlässliche Methode, denn alle Homogenisierungs-, Grid- und sonstigen Verfahren um Globalreihen zu erstellen, sind nach Aussagen dieser Fachleute fragwürdig. LLE verwenden neben der "klassischen" Auswertung mittels linearer Regression die bereits besprochenen  Verfahren der Autokorrelationsanalyse. Wir legen die Arbeit von LLE als pdf bei, es ist eine gemäß "copy right" des IJMPC zugelassene eigene Version, die sich, abgesehen von geringen Änderungen in der Gestaltung, nicht vom Originalaufsatz unterscheidet. 

Zuammengefasst die Ergebnisse des LLE Aufsatzes:

1. Für den Zeitraum von 1906-2005 wird im Mittel aller Stationen eine globale Erwärmung von 0.58 °C nachgewiesen. Insgesamt ein Viertel aller Stationen zeigt Abkühlung statt Erwärmung.  

2. Berücksichtigt man nur die Stationen mit weniger als max. 1000 Einwohnern, reduziert sich dieser Wert auf 0.52 °C. Damit ist der Urban Heat Island Effect (UHI) eindeutig belegt. Er wird in der Arbeit im Übrigen noch auf 2 weitere unabhängige Arten bestätigt.

3. Ein bisher im wes. unbekannter Erwärmungseffekt bei zunehmender Stationshöhe führt dazu, dass die globale Erwärmung nochmals auf 0.41 °C sinkt, wenn in den Stationen unter 1000 Einwohnern auch noch die unter 800 müNN verwendet werden.

4. Die Stationen sind im Wesentlichen auf den Breitengradbereich zwischen 20° und 70° konzentriert. Die leider viel zu wenigen Stationen der Südhemisphäre zeigen generell eine stärkere Abkühlungstendenz als ihre nordhemisphärischen Gegenstücke. 

5. Da Temperaturreihen je nach Persistenzgrad eine starke zufällige Erwärmung oder auch Abkühlung über längere Zeit aufweisen können, wurde mit Hilfe einer erst seit wenigen Jahren bekannten Analysemethode die Trennung von natürlichem Anteil und Trendanteil für jede der 2249 Reihen durchgeführt. Daraus ließ sich schließlich bestimmen, zu welchem Grad die globale Erwärmung des 20. Jahrhunderts (hier 1906-2005) eine natürliche Fluktuation war. Für diese Wahrscheinlichkeit wurden Werte von 40% bis 90% gefunden, die davon abhängen, welche Charakteristika (z.B. weniger oder mehr als 1000 Einwohner etc.)  die jeweils betrachtete Stationsgruppe aufweist.

Fazit der Arbeit von LLE ist, dass die globale Erwärmung des 20. Jahrhunderts als überwiegend natürliches Phänomen angesehen werden muss. Wie bereits erwähnt, wurden im „unnatürlichen“ Rest eindeutig der UHI und eine Erwärmung mit zunehmender Stationshöhe, deren Ursachen im Dunkeln liegen, dingfest gemacht. Über die Natur dessen, was dann noch an Erwärmung übrig bleibt, kann das verwendete Analyseverfahren keine Auskunft geben. Kandidaten sind der langfristige Einfluss des Sonnemagnetfeldes (über Aerosol- bzw. Wolkenbildung durch variierende kosmische Strahlung), massive bauliche und sonstige Änderungen der Messtationen in den 70-er Jahren, die sich vorwiegend in Richtung einer scheinbaren Erwärmung auswirken und schlussendlich auch die Erwärmungswirkung des anthropogenen CO2. Letztere kann gemäß den Ergebnissen nicht sehr bedeutend sein, von Verstärkungseffekten ist ohnehin nichts zu bemerken. Es ist zu betonen, dass die aufgefundene globale Erwärmung vermutlich noch kleiner ausfällt, wenn die Stationsüberdeckung in der Südhemisphäre größer wäre.

Für fachlich näher Interessierte sei darauf hingewiesen, dass die Problematik der Erstellung und Verwendung von Globalreihen (BEST ist eine Globalreihe) im Aufsatz von LLE behandelt wird. Es zeigt sich, dass die Algorithmen zur Erstellung von Globalreihen an einem nicht zu beseitigenden Mangel kranken, der sie für die Autokorrelationsanalyse unbrauchbar macht. Globalreihen zeigen nämlich grundsätzlich andere Autokorrelationseigenschaften als lokale Reihen. Allein aus diesem Grunde erscheint das Verfahren der Globalreihenbildung fragwürdig.

Abschließend und mit Hinblick auf die jüngsten Irritationen im Autorenteam von BEST (Judith Curry vs. R. Muller), die die jüngste globale Abkühlung betrifft, noch das folgende Teilergebnis:

LLE fanden in der Gesamtheit aller Ihnen zur Verfügung stehenden 1386 Reihen weltweit (von denen jede in den nachfolgend genannten Zeiträumen keine einzige Datenlücke aufweist) eine mittlere globale Abkühlung von -0.34 °C im Zeitraum 1998 bis 2010 und von -0.15 °C im Zeitraum von 2000 bis 2010.

Michael Limburg    

Update 2.11.11

Immer öfter werden die Aussagen und Methoden – auch wg. unveröffentlichter Daten"  der BEST Studie von Experten in Zweifel gezogen. War alles nur ein PR Gag eines unverbesserlichen Klimaalarmisten? 

So stellt der bekannte Statistiker Steven McIntyre auf Climate Audit soeben fest, dass 649 von der Berkeley Studie verwendeten Stationen wohl keine bekannte Heimat haben.

BREAKING: (http://tinyurl.com/69sdqmn) Steven McIntyre reports that “649 Berkeley stations lack information on latitude and longitude, including 145 BOGUS stations. 453 stations lack not only latitude and longitude, but even a name. Many such stations are located in the country “[Missing]“, but a large fraction are located in “United States”. 

Steve says: “I’m pondering how one goes about calculating spatial autocorrelation between two BOGUS stations with unknown locations.”

Willis Eschenbach beschreibt hier ausführlich welch merkwürdiges, z.T. unethische Verhalten Dr. Rich Muller an den Tag legte, um ja in die Schlagzeilen zu kommen:

So let me stick to the facts. I fear I lost all respect for the man when he broke a confidentiality agreement with Anthony Watts, not just in casual conversation, but in testimony before Congress. So there’s your first fact….

Joanne Nova zeigt auf, dass Dr. Richard Muller von je her zu den Alarmisten gehörte aber außer heißer Luft bisher wenig geboten hat.  "BEST statistics show hot air doesn’t rise off concrete!" Auszüge:

The BEST media hit continues to pump-PR around the world. The Australian repeats the old-fake-news “Climate sceptic Muller won over by warming”.  This o-so-manufactured media blitz shows how desperate and shameless the pro-scare team is in their sliding descent. There are no scientists switching from skeptical to alarmist, though thousands are switching the other way.

The sad fact that so many news publications fell for the fakery, without doing a ten minute google, says something about the quality of our news. How is it headline material when someone who was never a skeptic pretends to be “converted” by a result that told us something we all knew anyway (o-look the world is warming)?

The five points every skeptic needs to know about the BEST saga:

1.  Muller was never a skeptic

Here he is in 2003:

“carbon dioxide from burning of fossil fuels will prove to be the greatest pollutant of human history.” [kudos to Ethicalarms]

And with Grist in 2008:

“The bottom line is that there is a consensus and the president needs to know what the IPCC says”.

2. BEST broke basic text-book rules of statistics

They statistically analyzed smoothed time series! Douglass Keenan quotes the guru’s “you never, ever, for no reason, under no threat, SMOOTH the series! ” (because smoothing injects noise into the data). BEST did, thus invalidating their results…..

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