Wer die Überzeugung hegt, dass CO2 als „Klimakiller“ bekämpft, aus der Atmosphäre verbannt und mit Milliardenaufwand sequestriert (unterirdisch eingesperrt) werden muss, wie eine Monstranz vor sich herträgt und fest daran glaubt, der muss den bisherigen Kurs weiter verfolgen und kann nur mit geänderten Szenarien spielen, auch über das Jahr 2300 hinaus. Da ohne jeglichen Beweis jedem CO2-Molekül ein Strahlungsantrieb (radiative forcing) vorgegeben wird, kann man ohne Ende mit stets variierenden Emissionsszenarien spielen und jede gewünschte Erwärmung oder auch Abschwächung der Erwärmung angeblich „prognostizieren“. Die Politik hat sich dann danach zu richten, was sie zu Lasten der Gesellschaft gerne tut, denn sie finanziert mit Steuergeldern diese ganze Spielerei, die wissenschaftlich ohne jeglichen Wert ist. 

Damit ist heute schon bombensicher, dass das gänzlich utopische Ziel, den Anstieg der Globaltemperatur auf unter 2-Grad-Celsius zu begrenzen, auf jeden Fall eingehalten wird, egal was geschieht. Doch vorher müssen wir für unsere Sünden am Klima noch kräftig büßen. Zum 20. Jubiläum des Wuppertal Institutes für Klima, Umwelt, Energie (WI) forderte dessen Präsident, Uwe Schneidewind, forsch und schnittig: „Wir brauchen eine intelligente Ökosteuer“. Die von Kanzler Gerhard Schröder unter Druck von Joschka Fischer am 1. April 1999 eingeführten Ökosteuern, das Datum verrät es, waren wohl nicht sehr intelligent, vor allem nicht effizient, einnahmeträchtig genug. Daher fordert Schneidewind eine neue intelligente ökologische Steuerreform, um die Energiewende zu beschleunigen. Die Energie soll jedes Jahr um ein bis zwei Prozent teurer werden. „Die Einnahmen sollen genutzt werden, um die Lohnnebenkosten zu senken“. Demnach scheinen die Renten sicher zu sein, denn in deren leere Kassen flossen die 99er-April-Ökosteuern. 

Doch was haben die Sicherung der Renten wie die Senkung der Lohnnebenkosten mit dem Klima zu tun, das doch vom Wetter und sonst nichts abhängt? Darüber verliert die Politik, verlieren die staatlich angestellten Klimaexperten kein Wort. Angeblich wollen sie doch die Wetterextreme verringern, die Wetterkatastrophen abschwächen. Das Wetter soll sich gefügig in ruhigen Bahnen bewegen und keine Kapriolen mehr schlagen. Doch solange die Ökosteuer-Milliarden nicht in den Wetterschutz, also den Schutz des Wetters, fließen, wird sich das Wetter nicht veranlasst sehen, sein Verhalten zu ändern und sich den Wünschen des Menschen unter zu ordnen. Vielleicht will sich das Wetter gar nicht schützen lassen und frei bleiben, das zu tun, was ihm behagt. Und da sind wir an einem heiklen Punkt, bei der Kardinalfrage: Was ist Klima und kann man es überhaupt schützen?

Der chinesische Denker Konfuzius warnte schon vor gut 2500 Jahren: „Wenn die Begriffe nicht stimmen, stimmen die Worte nicht; … stimmen die Worte nicht, kommt das Staatswesen in Unordnung, dann entsteht Chaos.“ Diese Erkenntnis trifft insbesondere auf mein Thema zu, bei dem insbesondere auf die Doppeldeutigkeit von Begriffen wie deren Interpretationsspielraum geachtet werden sollte. 

Seit Jahrzehnten werden wir mit der Warnung vor der drohenden Klimakatastrophe in Angst und Schrecken versetzt. Dass das Wetter keineswegs immer ruhig ist und unseren Wünschen entspricht, das wissen wir. Bisweilen kann Wetter extrem, ja katastrophal sein. Doch kann Klima extrem sein, Katastrophen auslösen? Gibt es überhaupt Klima als einen Naturvorgang, den wir beobachten und fühlen können? Das Wort „Klima“ kommt aus dem Griechischen und heißt „Neigung“. Das Wort „Klima“ ist aber auch ein Begriff, der vom Wetter abgeleitet ist: „Klima“ ist Ausdruck des mittleren Wettergeschehens an einem Ort über eine Zeitspanne von 30 Jahren. „Klima“ ist etwas statistisch Errechnetes und kann erst nach 30jähriger Beobachtungszeit errechnet werden. Wort und Begriff haben nichts miteinander zu tun. Das Finanz- und Börsenklima sind ganz vom Wetter unabhängig!

Die Warnung vor der Klimakatastrophe beruht nun auf zwei Hypothesen. Die erste ist, dass die Erde einem Treibhaus, dem allen bekannten Gewächshaus, entspricht. Die Erde ist zwar nicht von einer starren Glashülle umgeben, sondern von einer beweglichen Gashülle, aber deren Funktion sollen „Treibhausgase“ übernehmen. Diese „Treibhausgase“ sollen die Wärmestrahlung der Erdoberfläche in Höhe des gedachten Glasdaches von 6 km absorbieren, dann als „Gegenstrahlung“ zur Erde zurückschicken und somit die Erde erwärmen. Je mehr Kohlenstoffdioxid (CO2) in die Atmosphäre emittiert wird, umso stärker ist die zu befürchtende Erwärmung. 

Ist diese Hypothese richtig oder schlicht eine Lüge? Das ist die Zentralfrage, die, wenn man sich mit der Rolle des CO2 im Naturhaushalt und seinen biologischen wie physikalischen Eigenschaften befasst, leicht zu beantworten ist. Jeder gebildete Mensch weiß, dass CO2 für Pflanzen ein Grundnahrungsmittel ist. Ohne CO2 gäbe es kein Pflanzenwachstum, gäbe es keine Nahrung, keinen Sauerstoff, kein höheres Leben auf Erden. Es ist schon frevelhaft, CO2 als „Umweltgift“ zu bezeichnen, das am besten tief im Boden vergraben und eingesperrt werden sollte. Jeder Gewächshausbetreiber weiß um die Notwendigkeit von genügend CO2 im Gewächshaus. Er düngt sein Gewächshaus mit ihm, damit die Pflanzen besser wachsen. Zudem klimatisiert er sein künstliches Gewächshaus ganz nach den Bedürfnissen der angebauten Gewächse.

Wie jedes Haus ist auch das Gewächshaus ein schließbarer Raum, in dem die erwärmte Luft nicht gleich zum Himmel aufsteigen oder vom Winde verweht werden kann. Setzt die Heizung in einem erwärmten Gewächshaus aus, dann wird es darin recht schnell kalt. Im Winter können sich gar Eisblumen an den Fenstern bilden. Wenn schon eine Glasscheibe nicht verhindern kann, dass Wärme aus einem Gewächshaus entweicht, wie soll eine Gashülle um die Erde eine Erwärmung durch „Gegenstrahlung“ aus eiskalten Höhen bewirken? In 6 km Höhe herrschen mittlere Temperaturen von -18° Celsius. Die Erde ist kein Treibhaus, das Bild ist falsch. Darin ist die Lüge verborgen.

Auch im Physikunterricht lernt jeder Schüler, dass es feste, flüssige und gasförmige Körper gibt. Jeder Körper sendet unentwegt Strahlung ab, deren Intensität und Wellenlängen von seiner Temperatur abhängen. Feste und flüssige Körper senden ihre Strahlung in einem kontinuierlichen Spektrum ab, dagegen können Gase nur Strahlung ganz bestimmter Wellenlängen absorbieren und emittieren. Es war die große Leistung von Kirchhoff und Bunsen im Jahr 1858 die Spektralanalyse begründet und nachgewiesen zu haben, dass man Gase anhand der Absorptionslinien charakterisieren und bestimmen kann, wie einen Menschen anhand seines Fingerabdrucks. CO2 kann nur Strahlung in den Bereichen 4,3 und 15 Mikrometer absorbieren. Hätte die Erdoberfläche eine Temperatur von einheitlich 15°C, dann läge das Maximum der abgestrahlten Energie bei 10 Mikrometer. 

Fasst man alle Treibhausgase, also auch den Wasserdampf, zusammen und zeichnet die Absorptionslinien ein, so bleibt ein offener Bereich zwischen etwa 7 und 13 Mikrometern, in dem keinerlei Strahlung absorbiert wird. Man nennt diesen Bereich das „stets offene atmosphärische Strahlungsfenster“. Es war offen, ist offen und wird immer offen bleiben. Es ist die Überlebensgarantie für die Erde. Nur dadurch kann es in den Nachtstunden abkühlen, bevor am nächsten Tag wieder die Sonne der Erde hochwertige Arbeitsenergie zuführt, sie aufheizt. Gäbe es den „Treibhauseffekt“, dann wären keine „Eisheiligen“ möglich, könnte man morgens im taunassen Gras keine Kneipp‘schen Anwendungen machen, gäbe es keine Bodennebel. 

Die Erde muss minderwertige, nicht mehr arbeitsfähige Energie ins Weltall entsorgen können, um nicht einen Hitze-Tod erleiden zu müssen. Das Bild der Erde als „Treibhaus“ ist falsch, ein bewusster Schwindel. Und vor der Klimakatastrophe braucht auch keiner Angst zu haben, da es in der Natur gar kein Klima gibt, schon gar kein weltumspannendes einheitliches Globalklima. Die Tatsache, dass man aus tausend oder auch fünftausend gemessenen Temperaturwerten eine Mitteltemperatur berechnen kann, besagt längst nicht, dass dieser Mitteltemperatur ein „Globalklima“ entspricht. Die Einteilung der Erde in verschiedene Klimazonen, jedem Schulatlas kann man die Karten entnehmen, ist nichts als ein Abbild der Vielfalt unterschiedlicher Wetterzonen. Das Wetter bestimmt das Klima und nicht umgekehrt. 

Und was macht der Staat, wenn die Gesellschaft nicht gehorchen will? In diesem Fall empfiehlt der WI-Chef Schneidewind schneidig: „Doch insgesamt kann man nicht warten, bis alle Bürger das richtige Öko-Bewusstsein haben. Die Politik muss dem Verbraucher schon helfen, damit er aus der Routine herauskommt und sich richtig verhält“. Das ist eine sanfte Umschreibung für die kommende Öko-Diktatur!

Dr. Wolfgang Thüne, Dipl.-Meteorologe

 

In eigener Sache:

EIKE gibt allen Meinungen Platz. Um Missverständnisse zu vermeiden, weisen wir aber darauf hin, dass die Auffassung von Herrn Thüne über die" Physik des Treibhauseffekts" eine Privathypothese darstellt, die von keiner Fraktion der Klimawissenschaft geteilt wird – weder vom IPCC, noch von den Klima-Wissenschaftlern, die gegen das IPCC bzw. die AGW-Hypothese publizieren (von wenigen Ausnahmen abgesehen). Auch die Mitglieder des Fachbeirats von EIKE stimmen in diesem Punkt mit Herrn Thüne nicht überein.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

EIKE-Pressesprecher

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken