Nachdem die aufwändigen „Klima-Gipfel“ von Kopenhagen und Cancún mit äußerst mageren Ergebnissen endeten, versucht die UN nun in Zusammenarbeit mit großen privaten Stiftungen zu verhindern, dass auch der „Rio+20-Gipfel“ im kommenden Jahr zu einem Flop wird. In Stockholm trat diese Woche eine Jury von an die 20 Nobelpreisträgern zusammen, um einem hochrangigen Expertengremium der UN ihr Urteil über den Zustand der Welt zu übermitteln.

 

Quelle: Büso „Der Weg zur Bevölkerungsreduktion“ Kommentar zum WBGU Berichtes zu großen Transformation

Zu den Honoratioren, die in Stockholm über die Menschheit richten und über Chancen einer „Wende zur Nachhaltigkeit“ berieten, zählen der deutsche Physik-Nobelpreisträger Peter Grünberg, der indisch-britische Wirtschaftsnobelpreisträger Amartya Sen, der Schweizer Medizin-Nobelpreisträger Werner Arber, der niederländisch-deutsche Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen und die südafrikanische Literaturnobelpreisträgerin Nadine Gordimer. Aufgabe der Jury sei es gewesen, „Kipp-Prozesse hin zu nachhaltiger Entwicklung“ zu ermitteln, heißt es in einer Mitteilung des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), das zu den Organisatoren des 3. Nobelpreisträger-Symposiums über globale Nachhaltigkeit gehört. Neben dem PIK waren die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften, das Stockholm Resilience Center, das Stockholm Environment Institute und das Beijer Institute of Ecological Economics  maßgeblich an der Ausrichtung des Symposiums beteiligt. Gesponsert wurde die Veranstaltung unter anderen von der Volkswagen-Stiftung und der Essener Stiftung Mercator.
Ausdrücklich wies PIK-Direktor Hans Joachim Schellnhuber darauf hin, dass es sich bei den in Stockholm versammelten Nobelpreisträgern nicht um Experten für globale Probleme der Menschheit, sondern um „einige der klügsten Köpfe der Welt“ handelt, die „wissen, dass es ums Ganze geht.“ Wie aus dem vorab veröffentlichten „Executive Summary“ hervorgeht, ging das Stockholmer Symposium von der von Paul Crutzen formulierten Leitidee aus, dass die Menschheit dabei ist, eine neue Epoche der Erdgeschichte, das „Anthropozän“ einzuleiten. Nicht blinde Naturprozesse, sondern menschliche Einwirkungen prägten nun die Entwicklung der Erde. Deshalb dürften die Menschen nicht in der Rolle von Jägern und Sammlern verharren, sondern müssten zu Hütern der Erde werden. Notwendig sei eine globale Steuerung der Entwicklung durch ein „Erdsystem-Management“ (Hans Joachim Schellnhuber). Als wichtigste Stellschraube dafür gilt der Eintrag von Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre. Den Indizienbeweis für die Schlüsselrolle von CO2 können die in Stockholm versammelten Genies freilich nicht erbringen.
So bleibt es höchst zweifelhaft, ob die Menschen auf globaler Ebene tatsächlich jemals die ihnen von einigen überheblichen Weltverbesserern zugeschriebene Rolle werden spielen können. Denn dann müssten sie nicht nur mithilfe einer „Tektonik-Politik“ die Bewegungen der Erdkruste kontrollieren können, um schwere Erdbeben und Tsunamis verhindern zu können. Sie müssten auch die Zyklen der Sonne und die Bewegungen der Erdachse gezielt beeinflussen können. Es liegt auf der Hand, dass die Menschen trotz aller technischen Fortschritte dazu niemals imstande sein werden. Die klügsten Köpfe der Menschheit können weder definieren, was Nachhaltigkeit bedeutet, noch wie lange diese vorhalten soll. Was vom Stockholmer „Geniegipfel“ (O-Ton PIK) bleibt, sind die naiven Träumereien einiger Würdenträger, die nicht merken, dass sie lediglich die Rolle nützlicher Idioten der internationalen Finanzindustrie spielen. Deren Strategie zielt darauf ab, mithilfe des CO2-Zertifikatehandels die globale Kontrolle sämtlicher Kapital- und Stoffströme zu erlangen.

Edgar Gärtner EIKE

Anmerkung der Redaktion:

Zur Erinnerung:

Otmar Edenhofer, ehemaliger Jesuit, jetzt Chefvolkswirt des PIK und stellvertretender Vorsitzender des IPCC in einem NZZ [1](http://www.nzz.ch/nachrichten/hintergrund/wissenschaft/klimapolitik_verteilt_das_weltvermoegen_neu_1.8373227.html Neue Zürcher Zeitung) Interview ganz deutlich erklärte was von seiten der UNO und der sie unterstützenden Kreise eigentlich angestrebt wird:

„Zunächst mal haben wir Industrieländer die Atmosphäre der Weltgemeinschaft quasi enteignet. Aber man muss klar sagen: Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um. Dass die Besitzer von Kohle und Öl davon nicht begeistert sind, liegt auf der Hand. Man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Das hat mit Umweltpolitik, mit Problemen wie Waldsterben oder Ozonloch, fast nichts mehr zu tun.“


[1] NZZ «Klimapolitik verteilt das Weltvermögen neu»

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