Den Menschen muss wieder vorgeschrieben werden können, was sie als Glück zu empfinden haben. Weniger ist heute wieder mehr und die Rettung der Welt. "Wir sind sehr bewusst eine Ethikkommission." Dieser Satz von Töpfer bedeutet nichts anderes als die Forderung nach Meinungshoheit und nationaler Gleichschaltung. Die "Neue Deutsche Ethik" will entscheiden, wohin unsere Reise in die Zukunft zu gehen hat. Das befriedigt einmal mehr die in unserer Geschichte oft beschworene und immer leidvoll beendete Sehnsucht nach Zentralismus, der alles fein zu unserem Wohle für uns regelt. Die "Neue Deutsche Ethik" braucht keinen Föderalismus der Bundesländer und "Freistaaten" mehr, keine Selbstverwaltung unserer Städte und Gemeinden, keine freie und soziale Marktwirtschaft und am Ende auch nicht mehr die Freiheit und Würde des Menschen. 

Diese "Neue Deutsche Ethik" tritt in die mittelalterlichen fußstapfen von Kaiser und Papst und ist dabei sich die Gewaltstiefel der Zentralkomitees der kommunistischen und sozialistischen Parteien sowie der nationalistischen Diktaturen wieder anzuziehen. Nicht Plutonium, Chlor, CO2, PID oder Gen-Mais rauben uns Menschen Freiheit und Geld, sondern demagogische Rhetoriker, die nicht von Mensch zu Mensch mit uns reden, sondern via ARD und ZDF direkt auf unser Wohlstandsgewissen zugreifen. 

Über das Abschalten der Kernkraftwerke derzeitiger Bauart wäre durchaus seriös nachzudenken. Aber darum geht es nicht mehr, sondern es geht um das Aussteigen und das gleichzeitige Denkverbot über mögliche Verbesserungen bei einer weltweit etablierten Basistechnologie nach Einsteins Formel E=mc2. 

Deutschland war bis zur "Grünen Transformation" in den 80er Jahren dank einer gewaltigen geistigen und finanziellen, parteiübergreifenden Anstrengung patentrechtlich autonom und führend in der Welt, vor allem im Punkt "Sicherheit in der Kerntechnik". Nie war ein deutscher Druckwasserreaktor auch nur annähernd in Störfallnähe! Der 1989 vom NRW Ministerpräsident Johannes Rau ("Bruder Johannes") still gelegte Thoriumhochtemperaturreaktor (HTR 300) in Hamm an der Lippe schaltete sich bei Ausfall aller Versorgungsleistungen, also ohne Bedienungspersonal, ohne Energiezufuhr und ohne Kühlwasserzufuhr, von selbst automatisch ab! Diese fantastischen "fail safe" Funktionen wurden damals – ebenfalls parteiübergreifend – von der deutschen Politik über Nacht wertlos gemacht. Zwei solche HTR Reaktoren stehen heute in China als "Brücken in eine bessere Zukunft". "Tschernobyl" war eine russische, "Fukushima" die älteste amerikanische Reaktorbaureihe! 

Die Welt geht anders als wir davon von aus, dass aus "Tschernobyl" Lehren gezogen wurden und dass aus "Fukushima" noch entsprechende Lehren zu ziehen sind.Die Lehre aus Tschernobyl war die Abschaltung der Tschernobylreaktoren in "EU-27". Am Silvestermorgen 2010 wurde der letzte Tschernobylreakt6r in Litauen abgeschaltet. 

Nur Deutschland erklärt sich aus "ethischen Gründen", genauer gesagt aus christlich-jüdisch – islamischen Glaubensgründen, für lernunwillig und schaltet total und irrational ab. Wenn schon abgeschaltet werden soll, dann nicht wie jetzt in Panik nach Alter, sondern nach Reaktortyp, zuerst unsere "Fukushima"-Reaktoren und zuletzt erst unsere Druckwasserreaktoren "Made in Germany". Aber das würde ein Nachdenken erfordern, welches die "Neue Deutsche Ethik" nicht mehr zulassen möchte. 

Dr. Gerhard Stehlik EIKE, Der Artikel erschien als Leserbrief im Hanauer An

Anmerkung der Redaktion I:

Der Vorsitzende der Ethikkommission Prof. Dr. Klaus Töpfer Umweltbundesminister a.D. ist strategischer Berater der kommerziellen Desertec Initiative (s. beiliegende pdf). Ob es da einen Interessenkonflikt gegen könnte? Zitat aus der PM Desertec Industrie Inititative.

Paul van Son, Geschäftsführer der Dii GmbH: „Wir freuen uns sehr, dass Prof. Töpfer unsere Initiative unterstützt. Entscheidend für den Erfolg ist die Schaffung eines regulatorischen Rahmens für Europa, den Nahen Osten und Nordafrika, um Investitionen in Sonnen- und Windenergie und interkontinentale Stromnetze zu ermöglichen. Wer könnte die damit verbundenen Fragen auf politischer Ebene besser adressieren als eine so erfahrene und in Europa und Afrika bekannte Persönlichkeit wie Herr Töpfer?“

 Mit Dank an Leser Treml für die Info.

Anmerkung der Redaktion II:

In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung – Im Feuilleton- durfte der Haupt-Einpeitscher der großen Transformation Prof. Hans Joachim Schellnhuber einen ganzseitigen Apell veröffentlichen.unter dem kuschligen Titel:

Generationenvertrag Vorwärts zur Natur

Seine Behauptung im Untertitel:

Wir steuern frontal auf die Brandmauern des planetarischen Systems zu. Doch es gibt Alternativen zum fossilnuklearen Komplex: Gedanken über einen Gesellschaftsvertrag für das 21. Jahrhundert .Von Hans Joachim Schellnhuber

erläutert  Autor Schellnhuber wie die "Schöne Neue Welt" aussehen sollte. Den Artikel finden Sie hier.

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