Wie in „Nature“ (peer-reviewed) die Temperatur der Antarktis hochgerechnet wird!

Steigs Methode geschlachtet

Ryan O’Donnell hat eine großartige illustrierte Darstellung der Merkwürdigkeiten veröffentlicht, wie Eric Steig die Trends in der Antarktis erzeugt. Wenn Sie bislang diese Geschichte nicht eingehend verfolgt haben, dann gebe ich Ihnen jetzt hier die Version für einen unbedarften Laien. Sie erfordert keinerlei Vorkenntnisse. Ich hoffe, das kommt gut an.
Viel wird über die Antarktische Halbinsel gesprochen. Das sieht man schon auf der linken Seite der unten abgebildeten Karte. Damit ist allerdings nur die schmale Landzunge gemeint. Das etwas dickere Stück, das die Landzunge mit der Hauptmasse des Antarktischen Kontinents verbindet, ist West Antarktika.
Steigs Methode soll angeblich zeigen, dass der gesamte Kontinent sich erwärmt, besonders West Antarktika. Bislang hatte man nur vermutet, dass sich nur die Landzunge erwärmen würde.
Hier ist Steigs Originalergebnis mit der Erwärmung als dunklere Tönung in West Antarktika.

Nun hat O’Donnell gezeigt, was passiert, wenn man künstlich erwärmende oder abkühlende Trends in einige Wetterstationen eingibt, die im Datenbestand geführt werden. Zuerst kann man sehen, was passiert, wenn man den Stationen auf der Landzunge ein wenig Erwärmung zufügt. Wenn man von links nach rechts in der Karte unten geht, wird immer mehr Erwärmung zugefügt, aber nur auf den Stationen der Landzunge. Steig vermanscht das in seinem Algorithmus so, dass die Erwärmung in West Antarktika zum Vorschein kommt, nicht auf der Landzunge.
 
Und was passiert nun, wenn man einige der Stationen auf der Landzunge abkühlt? Wie man sieht, wird der Südpol kälter und – man staune – West Antarktika wird wärmer…

Und jetzt sehen sie mal, was passiert, wenn man Wärme den Stationen hinzufügt, die wirklich auf West Antarktika liegen. Wenig …

Und was, wenn sie heruntergekühlt werden? Da passiert auch nichts.
 
Also, was Steig mit seiner Methode macht, ist, dass jegliche Erwärmung auf der Landzunge über ganz West Antarktika verteilt wird. Anders gesagt, Steigs Ergebnis wird von seiner Methode erzeugt, es ergibt sich nicht aus seinen Daten.

Spiel, Satz und Sieg!

Bishop Hill; den Originalartikel finden Sie hier
Die Übersetzung besorgte Helmut Jäger EIKE
*Steig, E.J., D.P. Schneider, S.D. Rutherford, M.E. Mann, J.C. Comiso, and D.T. Shindell, 2009: Warming of the Antarctic ice-sheet surface since the 1957 International Geophysical Year. Nature457, 459-462, doi:10.1038/nature07669.