Er fährt fort mit:

“The problem is that the world is getting most of the energy its economies need in ways that are wrecking the climate its environment needs.”

Nun ist das Klima wieder existent, es wird aber durch die Art und Weise, wie die Energie für die Ökonomien bereitgestellt wird, ruiniert. Was im Kontext der bisherigen Doktrin schlicht bedeutet, dass ein Anstieg der CO2-Konzentration zu einem Anstieg der globalen Temperatur führt. Doch nun kommt die nächste Überraschung (Den Originaltext finden Sie hier):

"Global warming" is a (dangerous) misnomer” “We should call it ‘global climate disruption’.” (emphasis his)

Dies ist ein Widerspruch in sich, da das Klima mindestens über 30-Jahre gemittelt wird, kann es keine Zerstörung geben (dies ist die wörtliche Bedeutung des Wortes disruption) noch ein Abbrechen, falls dies gemeint war. Egal ob die Temperatur steigt oder sinkt, es kommt immer nur ein größerer oder kleinerer Wert als der Vorgänger heraus. Die Idee dahinter besteht wohl darin, dass es nun egal ist in welche Richtung sich die Temperatur entwickelt. Es kommt nur noch auf die Änderung an, die natürlich durch den Menschen verursacht wird. Irgendein korrupter Wissenschaftler wird sich schon finden, der nun zeigt, dass z. B. beim Überschreiten eines ominösen Triggerpunktes die Temperatur wegen der in- härenten Nichtlinearitäten (menschengemacht) abnehmen muss.

Um fair zu sein, er meint: „It’s (the temperature) highly nonuniform geographically.“

Dies ist korrekt, hat aber nichts mit Unterbrechung zu tun und wird zwei Folien später von ihm selber konterkariert, da er die globale homogene Temperatur von GISS (Institut von James Hansen) präsentiert (zu den Temperaturmanipulationen siehe den Bericht „Das Temperaturdilemma“):

Danach zählt er beispielhaft auf, was die Temperaturerhöhung der Erde „angetan“ hat. Fangen wir mit den Gletschern an.

Zu den Gletschern im Himalaya erschien in diesem Jahr eine Studie, welche vom Chef des IPCC, Dr. Pachauri, als Voodoo-Wissenschaft geadelt wurde. Erstellt wurde sie im Auftrag des indischen Umweltministers. (V K Raina – Himalayan Glaciers A State-of-Art Review of Glacial Studies, Glacial Retreat and Climate Change). In der Zusammenfassung steht:

“Glaciers in the Himalayas, over a period of the last 100 years, behave in contrasting ways. As an example, Sonapani glacier has retreated by about 500m during the last one hundred years. On the other hand, Kangriz glacier has practically not retreated even an inch in the same period. Siachen glacier is believed to have shown an advance of about 700m between 1862 and 1909, followed by an equally rapid retreat of around 400m between 1929 and 1958, and hardly any retreat during the last 50 years.”

Es erscheint wenig seriös, wenn man einen Gletscher herauspickt der zurückgeht und die anderen unter den Teppich kehrt. Gänzlich unglaubwürdig wird es aber, wenn man die Hauptursache für den Rückgang verschweigt:

„An aerosol/dust cover of 400gm/m2 – a thickness of about 2mm – has the maximum effect as far as melting of glaciers is concerned.”

Aha, also nicht eine Temperaturerhöhung, sondern verstärkte Absorption durch eine Schmutz/ Staubbedeckung ist die Ursache. Danach widmet er sich den (angeblichen) Eisverlusten in Grönland und in der Antarktis.

Man könnte Herrn Holdgren entgegenhalten, das Grönland Grünland heißt, weil die Wikinger dort Ackerbau und Viehzucht während des mittelalterlichen Klimaoptimums betrieben haben oder man verweist auf eine Studie von Johannessen u. a.:

„Averaged over the study area (1992-2003), the increase is 5.4 ± 0.2 cm/year, or ~60 cm over 11 years, or ~54 cm when corrected for isostatic uplift.” (SCIENCE 310 (2005) 1013-1016)

Dies ergibt in 11 Jahren einen Zuwachs von rund 1070Gt.

Die Verhältnisse in der Antarktis wurden im Bericht “Erwärmt sich die Antarktis” näher betrachtet. Hier nur zur Erinnerung ein Kernresultat:

Also seit 1980 kühlt sich die Antarktis ab, was auch der nächsten Graphik entnommen werden kann.

http://arctic.atmos.uiuc.edu/cryosphere/IMAGES/seaice.anomaly.antarctic.png

Es ist richtig, dass weder die Temperatur der Antarktis noch die Eisfläche um die Antarktis eine Aussage über das Eisvolumen machen, aber das Letztere soll ja als Beleg für die Folgen des Temperaturanstiegs dienen und dazu sind beide Kurven relevant und beide besagen das Gegenteil.

Zu der Änderung der Strahlungsbilanz seit 1750 (radiative forcing) sagt Holdgren:

„Natural changes in sunlight reaching Earth + 0.1 W/m2.

The warming influence of anthropogenic GHG and absorbing particles is ~30x the warming influence of the estimated change in input from the Sun.” “If you look at the recent data where we have particularly good satellite measurements of what the Sun is doing, there is no in- creasing trend in the solar output to explain the rapid, recent increases in surface temperature of the Earth.”

Die 0.1W/m2 sind absurd verkehrt. Gray u. a. (The influence of solar changes on the Earth’s climate) geben einen Wert allein für die beiden letzten Sonnenzyklen von 1.1W/m2 an.

In dem Bericht “Radiative forcing” kamen die Wissenschaftler von ACRIM, die die Satelliten zur Messungen der solaren Aktivität betreiben, zu einer gegenteiligen Schlussfolgerung:

„The Earth’s weather and climate regime is determined by the total solar irradiance (TSI) and its interactions with the Earth’s atmosphere, oceans and landmasses. TSI proxies during the past 400 years and the records of surface temperature show that TSI variation has been the dominant forcing for climate change during the industrial era.”. (emphasis added)

Dies wird auch durch die gute Korrelation zwischen der Variation der Temperaturanomalie und der solaren Einstrahlung untermauert, wie von Solanki und Fligge vom MPI für Sonnensystemforschung (GRL 26 (1999) 2465) gezeigt wurde. Grob geschätzt ist der Anstieg der Strahlungsintensität von 1700-2000 (~3W/m2) 30mal größer als der von Holdgren angegebene Wert.

Es bedarf schon einer beachtlichen Portion Chuzpe zu behaupten, dass der Einfluss der Sonne marginal sei, obwohl er der entscheidende ist.

Abschließend geht Holdgren auch auf Climategate und die Falschaussagen des IPCC ein.

E-mails show climate scientists are human, too;

Natürlich sind sie auch nur Menschen, aber was für welche. Sie freuen sich über den Tod von John Daly, einen so genannten Skeptiker, Prof. Phil Jones an Prof. Michael Mann:

„Mike, in an odd way this is cheering news!” Sie belügen unverfroren die Öffentlichkeit, Prof. Phil Jones an Prof. Michael Mann:

About 2 months ago I deleted loads of emails, so have very little – if anything at all. (03.12.08)

Und was sagt der gleiche Jones gegenüber der Zeitung “Guardian” Phil Jones, Nov 24, 2009 Guardian We’ve not deleted any emails or data here at CRU.

Und wie geht man mit den Skeptikern um: Dr. Trenberth empfiehlt:

label these guys as lazy and incompetent and unable to do the huge amount of work it takes to construct such a database. Labeling them as lazy with noth- ing better to do seems like a good thing to do."

Und wenn dies nicht hilft, dann macht man es eben so (streng vertraulich natürlich):

From: Phil Jones <p.jones@xxxx> To: "Michael E. Mann" <mann@xxxx> Subject: HIGHLY CONFIDENTIAL Date: Thu Jul 8 16:30:16 2004 The other paper by MM (McIntyre und McKitrick) is just garbage – as you knew. Pielke is also losing all credibility. I can’t see either of these papers being in the next IPCC report. Kevin and I will keep them out somehow – even if we have to redefine what the peer-review literature is!

Die vom Senat eingesetzte Wegman-Kommission zur Klärung des Sachverhaltes Hockeyschlägerkurve) kam zu der Schlussfolgerung, das McIntyre und McKitrick in allen Punkten Recht haben und dass der Artikel von Mann (natürlich haben sie sich nicht auf Jones Niveau begeben und es besser ausgedrückt) Müll ist.

Dies bringt uns direkt zur Aussage von Holdgren über den IPCC:

“IPCC isn’t the source of scientific understanding of climate, just one of the mes- sengers. Sources are the global community of climate scientists & mountain of peer-reviewed research they’ve produced over decades.”

Dies ist eine Halbwahrheit, denn nur die Vertreter der anthropogenen Klimaerwärmung werden vom IPCC wahrgenommen. Die Anderen fallen durch die neu definierte Form der Begutachtung. Außerdem, 21 der 44 Kapitel des letzten IPCC-Berichtes beinhalten weniger als 60% peer-reviewed Artikel.

Fazit: Neben der schon üblichen Aufzählung von Halbwahrheiten und Falschaussagen sollte der in sich widersprüchliche Begriff „climate disruption“ im Gedächtnis bleiben. Mit diesem Terminus kann man versuchen jede Änderung als menschengemacht zu bezeichnen auch wenn er völliger Nonsens ist, da ein Mittelwert (das Klima) keine Unterbrechung haben kann.

Wäre es nicht Dr. Holdgren, könnte man sagen, wen interessiert dies, aber er ist der wissenschaftliche Berater des US-Präsidenten. Deshalb sind seine Aussagen von politischer Relevanz.

Dr. rer. nat. Bernd Hüttner, Stuttgart, für EIKE

Den Artikel finden Sie auch als pdf in der Anlage

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