Gigantismus mit Wind- und Solarstrom

Dieses bis 2050 langfristige Energiekonzept sieht vor allem den gigantischen Ausbau der Stromerzeugung mit Hilfe von Wind- und Sonnenkraft vor. Im Jahr 2050 dann soll Deutschland 80 Prozent seines Stroms aus „erneuerbaren“ Energiequellen beziehen, also im wesentlichen mittels Wind und Sonne. Und dieser Strom soll zuverlässig fließen, wenn er gebraucht wird, er soll bezahlbar sein (also auch von den nicht so Betuchten unserer Gesellschaft), und er soll umweltfreundlich sein. Na fein, dann prüfen wir mal:

Zuverlässig?

Das 80-Prozent-Ziel besagt, dass die herkömmlichen Stromlieferanten Kohle, Erdöl und Erdgas durch das Liefern von „Öko-Strom“ schrittweise ersetzt werden sollen. Im gleichen Rhythmus sollen die herkömmlichen Kraftwerke bis auf die 20 Prozent Restlieferungen verschwinden. Wenn aber – zumal in den Hauptverbrauchszeiten eines Tages und einer Jahreszeit – „die Lichter nicht ausgehen sollen“, nur weil die Sonne gerade nicht beliebt zu scheinen und der Wind nicht weht oder zu stark weht, reichen die restlichen 20 Prozent herkömmlichen Stroms bei weitem nicht aus, diesen ständig drohenden Fehlbedarf zu decken. Dann würde die benötigte Stromversorgung zusammenbrechen. Zuverlässig ist diese 80-Prozent-Versorgung mit Ökostrom also überhaupt nicht.

Um Stromausfälle zu vermeiden

Stromausfälle werden die Bevölkerung bestimmt nicht begeistern. Soll also die Versorgung nicht zusammenbrechen, müssen herkömmliche Kraftwerke stets bereitstehen, um die Fehlmengen sofort zu liefern („Schattenkraftwerke“). Aber die Erzeugungskapazität der schon jetzt rund 21.300 Windkraft- und Voltaikanlagen und alle weiteren erfordern zwingend, dass im nahezu gleichen Umfang die Kapazität von herkömmlichen Kraftwerken beibehalten bzw. mit ausgeweitet wird. Auch wenn immer mehr Wind- und Sonnenstromanlagen aufgestellt werden: Es kann und wird gleichwohl kein einziges herkömmliches Kraftwerk abgeschaltet werden und verschwinden. Im Gegenteil, es müssen zusätzliche (schnell regelbare) gebaut werden. Das läuft auf eine Doppelung der Stromerzeugungskapazitäten hinaus.

Der Weg in die Abhängigkeit vom Stromimport

Sollten die herkömmlichen Kraftwerke aber trotzdem bis 2050 schrittweise abgeschafft und auf 20 Prozent Erzeugungsanteil heruntergezwungen werden, müssten für die naturbedingten Ausfälle des „Ökostroms“ die Nachbarländer einspringen. Das bedeutet: Frau Merkel führt Deutschland mit ihrem Energiekonzept bei der Stromversorgung in die Abhängigkeit vom Ausland. Wie zuverlässig werden die Lieferanten dann sein? Und was wird Deutschland für diesen Strom dann bezahlen müssen, wenn es auf ihn angewiesen ist? Auch wird der importierte Strom vorwiegend Strom aus Kernkraft sein, die so viele Deutsche und ihre Politiker doch so vehement ablehnen. Noch allerdings wird in Deutschland mehr Strom exportiert als importiert; es ist der in Deutschland nicht absetzbare Strom aus den staatlich herbeigeführten Überkapazitäten beim Windkraft- und Fotovoltaikstrom.

Es droht eine instabile Netzspannung

Mit immer mehr Wind- und Voltaik-Strom wird es immer schwieriger, Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen und die Spannung im Netz stabil zu halten. Je mehr Wind- und Fotovoltaik-Strom, desto instabiler die Netzspannung. Mit dem Ausbau des „erneuerbaren“ Wind- und Fotovoltaikstroms schwankt die Produktion abhängig vom Wetter. Zudem wird der Strom dezentral produziert und ist so nur schwer zu kalkulieren. Die Versorgung ist daher nur schwer zu steuern, die Frequenz nur schwer auf die nötigen 50 Hz zu stabilisieren. Stromausfälle, zuvor in Deutschland unbekannt, stehen damit auch aus diesem Grund bevor – trotz der Schattenkraftwerke. 

Bezahlbar?

Normalerweise ist jemand, der seine Produktionskapazität verdoppelt, obwohl Bedarf und Absatz nur halb so groß sind, nicht ganz bei Trost. Daher tut er das auch nicht. Aber Frau Merkels Regierung und Koalition tun es mit ihrem geplanten gigantischen Ausbau von Wind- und Voltaikstrom, obwohl die deutsche Stromversorgung durch die herkömmlichen Kraftwerke vollauf gesichert und hochverlässlich ist. Weil der Ausbau (siehe oben) im Hintergrund eine Unterstützung durch „Schattenkraftwerke“ mit fossilen Brennstoffen von nahezu 100 Prozent der Wind- und Voltaikstromkapazität erfordert, führt das zu Milliarden zusätzlicher Kosten, die unnötig sind. Obendrein müssen dafür 3.500 Kilometer Hochspannungsleitungen mit gewaltigen Kosten neu- oder ausgebaut werden, erforderlich ausschließlich wegen der „Erneuerbaren“. Geschätzter Investitionsaufwand: bisher rund 40 Milliarden Euro.

Viel Nennleistung, wenig tatsächliche Leistung

Der bestehende Kraftwerkspark, mit fossilen Energien betrieben, besteht aus 94 Gigawatt Nennleistung. Hinzukommen schon heute 46 Gigawatt Nennleistung an „Erneuerbaren“, die aber wetterbedingt nur mit einer sehr viel geringeren tatsächlichen Auslastung zur Verfügung stehen. Windkraftanlagen kommen nur auf weniger als 20 Prozent ihrer Nennleistung und Voltaikanlagen auf kaum 10 Prozent. Geplant ist eine Aufstockung von weiteren 45 Gigawatt bei Windkraftanlagen (an Land und auf See).

Der Strompreis wird sich mindestens verdoppeln

Zusammen mit der doppelten Vergütung für Strom von Anlagen auf See (inklusive Netzanbindung an das Festland) und deren etwas höheren Auslastung von rund 30 Prozent ist es nicht vermessen vorauszusagen, dass sich der gegenwärtige Strompreis in den nächsten fünf bis sieben Jahren mindestens verdoppeln wird. Auch der geplante weitere Ausbau der Fotovoltaik wird wie bisher mit einem überproportional hohen Anteil zu den steigenden Vergütungen für Wind- und Sonnenstrom beitragen, die das Erneuerbare-Energien-Gesetz den Stromverbrauchern aufzwingt. Schnell regelbare Gaskraftwerke mit höheren Energiepreisen (im Vergleich zu Braun- und Steinkohle sowie Kernenergie), werden zusätzlich preiserhöhend wirken.

Aber ohne Energie geht heute nichts

Will Frau Merkel ein Verdoppeln des Strompreises für bezahlbar erklären? Für die Industrie, die Wirtschaft, für die Bürger, die meist nur über ein überschaubares bis bescheidenes Einkommen verfügen? Ohne Energie geht heute nichts. Wenige sind sich bewusst, dass in Privathaushalten 50 bis 60 Geräte nur mit Strom zu betreiben sind. Darüber und was mit der künstlichen Stromverteuerung auf dem Spiel steht, informiert vorzüglich ein gerade fertiggestelltes, leicht lesbares Büchlein mit dem Titel „Energie – Schlüssel zum Wohlstand“ der Autoren Hans-Günter Appel und Ulrich Kaiser.

Umweltfreundlich?

Wohl zielt das EEG auf das Vermindern von anthropogen-technischem CO2 ab, jedenfalls ist das die ständig vorgetragene politische Begründung. Darum die (so teure) Umstellung auf „Ökostrom“, darum die an sich unbeabsichtigte, doch unvermeidliche Kapazitätsdoppelung, die geschieht, um vom CO2-Ausstoß der Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen loszukommen. Tatsächlich aber kommen wir von ihnen nicht los.

Eine CO2-Verminderung findet nicht statt

Mit Windkraft- und Voltaikstrom vermindern wir das anthropogen-technische CO2 nicht. Energiewissenschaftler bezeichnen diese Stromerzeugung als CO2-neutral. Denn was die Anlagen im Betrieb an CO2 vermeiden, das ist bei ihrer Produktion, ihrem Transport, ihrer Errichtung an CO2 entstanden und entsteht ständig durch den nötigen Betrieb von „Schattenkraftwerken“. Auch stellt sich der CO2-Amortisationseffekt nicht sofort bei der Inbetriebnahme der Anlagen ein, sondern erst im Lauf der vielen Betriebsjahre, vor allem bei der Voltaik-Stromerzeugung

Und die CO2-freien Kernkraftwerke sollen weg

Und ausgerechnet die Kernkraftwerke, die im Betrieb ebenfalls keinerlei CO2 ausstoßen, will Deutschland (als einziger Staat auf der Erde!) abschaffen, obwohl sie mit ihrer Sicherheit an der Spitze stehen. An ihre Stelle müssten jedoch, um die Lücke zu füllen, andere Kraftwerke treten, die mit fossilen Brennstoffen Strom erzeugen und – selbst bei bester Technik – CO2 ausstoßen. Das zugrunde liegende Ziel wird also noch nicht einmal erreicht, die CO2-Verminderung nicht, der vermeintliche „Klimaschutz“ nicht. Also sind die Windkraft- und Voltaikanlagen dafür völlig überflüssig. Was für ein Wahnsinn.

Schaden vom Volk abwenden, nicht ihm zufügen

Warum die preisgünstige Versorgung mit Strom aus Braunkohle, Kernkraft, Öl und Gas ohne Not aufgeben und sie durch eine geplante und zwangsweise immer teurer werdende Versorgung mittels Wind und Sonne ersetzen? Das ist blühender wirtschaftlicher Unsinn. Frau Merkel und die Abgeordneten sollen dem deutschen Volk Schaden nicht zufügen, sondern Schaden von ihm abwenden. Frau Merkel hat dafür sogar ihren Amtseid geleistet. Unsere Stromversorgung durch herkömmliche Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen sowie Uran und Thorium ist vollauf gesichert. Sie ist es für eine Zeit, die lang genug ist, damit sich Forschung und Wirtschaft auf Verknappungen von Rohstoffen rechtzeitig genug einstellen, und zwar von sich aus, aus Eigenantrieb, aus Streben nach Einkommen, nach Gewinn.

Ein Weltrekord an Ignoranz

Fazit: Merkels drittes Versprechen ist mit diesem Energiekonzept ihrer Regierung und ihrer Koalition nicht zu halten. Was Frau Merkel im Inserat als „Weltrekord“ anpreist, ist fürwahr ein Weltrekord – ein Weltrekord an Ignoranz und an absurder Energiepolitik. Von der Versorgung mit Strom hängt der Lebensstandard und Wohlstand eines ganzen Landes ab. Das Energiekonzept dieser Bundesregierung und dieser Koalition setzt ihn mutwillig aufs Spiel.

Eine Vergeudung von Steuergeldern

Das Inserat, erschienen in vielen Zeitungen, ist finanziert mit Steuergeldern der Bürger, nicht mit Frau Merkels eigenem Geld oder dem ihrer Partei. Auch dies ist eine Vergeudung von Staatsgeld, obwohl Frau Merkel angesichts der horrenden Staatsverschuldung beim Sparen mit gutem Beispiel vorangehen sollte. Denn sie hat dem Schuldenabbau gegenüber einer (an sich ebenfalls dringlichen) Steuersenkung doch höchstselbst den Vorrang gegeben.

Literaturhinweis:

Hans-Günter Appel und Ulrich Kaiser: „Energie – Schlüssel zum Wohlstand“. Selbstverlag, Schortens 2010. Broschürt. 123 Seiten. 9,80 Euro. Bezug: drappel@t-online.de.

von Gastautor Klaus Peter Krause

Der Artikel erschien zuerst in ef: Energieversorgung: Merkels Zeitungsanzeige

* Die Kosten der Anzeigenkampagne belaufen sich lt Aussage des Presse & Informationsamtes auf 2,8 Mio €. S. Mail Kopie.

Betreff: Re: Kontakt E-Mail aus dem Angebot der Bundesregierung – BPA-ID: [ZhKNS86YJnw=]
Datum: 25. Nov 2010 09:22

Sehr geehrter Herr xxxxxxxxxxx,

danke für Ihre Anfrage. Die Anzeigen kosten rund 2,8 Millionen €. Sie wurden aus dem Etat des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung finanziert.

Mit freundlichen Grüßen 
Im Auftrag 

Heinrichmartin Kreye 

___________________________ 
Bürgerservice 
Presse- und Informationsamt 
der Bundesregierung

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