Aufklärung kam erst drei Tage später per Post mit der aktuellen DAV Mitgliederzeitschrift „Panorama“. Beim Aufschlagen fiel eine Beilage heraus, die auf den ersten Blick nach Werbung der DB Bahn AG aussah: Die 20 Seiten umfassende „Spezial“ Broschüre mit dem Titel: „Herausforderung Klimawandel – Bergsport mit Verantwortung“. Den Leitartikel („Editorial“) hatte der zurück getretene DAV Präsident Röhle noch persönlich verfasst. Sein „letzten Satz“ für den DAV lautet darin wie folgt:

„Denn jeder von uns weiß: Wenn der Rest der Menschheit unser Verbrauchsniveau erreicht, bekommt der Planet ein (Klima-) Problem, das wir als Bergsteiger nicht lösen können.“

Als Autoren kommen dann in diesem Heft verschiedene wirtschaftliche Profiteure des „Klimaproblems“ zu Wort. Allen voran der Altmeister auf diesem Gebiet, Prof. Dr. Gerhard Berz, Münchener Rückversicherung AG, die Gletscherforscherin Dr. Heidi Escher-Vetter, der Sportökologie Dr. Volker Audorff, der freie Journalist Tom Dauer, der international tätige Naturschutzfunktionär Dr. Jürg Meyer aus der Schweiz, Dr. Bernd Rosenbuch im Interview für die DB AG (dafür 1 Seite mit DB Regio Bayern – Werbung) , ebenso Dirk Breuer für Toyota (dafür 2 Seiten mit Hybridautowerbung).

Mit „red“ anonymisierte Mitglieder der Redaktion befassen sich mit der Frage, ob das bei der Kurztrip – Wunschtraumflugreise in den Himalaya erzeugte CO2 durch Ablass oder Ausgleich kompensiert werden solle. Der Redaktion sei Dank für die demonstrierte Offenheit, Ihr Online-Umfrageergebnis unter den DAV Mitgliedern zu veröffentlichen: Nur ein Drittel der Mitglieder befürwortet eher einen CO2 Finanzausgleich, aber zwei Drittel lehnen ihn eher ab.

Diese Katastrophe im „Klima“ zwischen Normalbürgern und Führungskräften, die vielleicht doch nur „Nieten in Nadelstreifen“ sind, wie es schon vor Jahrzehnten in einem Buch beschrieben wurde, durchlebt nicht nur der DAV, sondern die gesamte deutsche Führungselite. Im Aufsichtsrat der DB AG rumorte es. Ebenso beim ADAC. In der FDP steht Holger Krahmer MdEP vielleicht schon vor einem entscheidenden Durchbruch. Weiter hoch professionell Nachplappern, oder selber Denken können, ist hier die Frage!

Sicher haben wir als EIKE Institut noch viel zu tun. Doch unser Institut ist wenigstens auf dem richtigen Weg der Selbstdenker.

Dr. Gerhard Stehlik, Hanau 

Der Autor dieses Kommentars ist seit Jahrzehnten Mitglied des Deutschen Alpenvereins (DAV), Sektion Frankfurt/M und Gründungsmitglied beim Europäischen Institut für Klima und Energie (EIKE). 

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