Keith Briffa vom Klimaforschungsinstitut (CRU) der East Anglia Universität mahnte zur Vorsicht was die historischen Klimaberichte anginge: es gäbe keine neuen Daten, nur die alten, seit Jahren bekannten Belege. Das CRU-Klimaforschungsinstitut spielt eine Schlüsselrolle beim Zusammenstellen der UNO-IPCC-Berichte. (IPCC deutsch: "Zwischenregierungskommission zum Klimawandel", Neu-Deutsch "Weltklimarat") 

„Laßt uns nicht zu dick auftragen“, schrieb er in einer Email an einen IPCC-Kollegen im September 2006. „Ja, es gibt einige unterschiedliche Techniken, um die Daten zusammenzustellen und zu dimensionieren – aber deren Gültigkeit ist bei weitem noch nicht akzeptiert.“ Trotzdem schwiegen diese Zweifler, als die Behauptung vom wärmsten der letzten 1300 Jahre im 4. IPCC-Bericht in die Welt gesetzt wurde. 

Nicht nur deren Bedenken kommen nun erst langsam aus den Tausenden von Seiten der „Klimagate“ Emails zum Vorschein, zum Vorschein kommen auch die Hinweise zur Anwendung eines „Tricks“ um einen Temperatur-Abstieg zu verbergen, und Hinweise zum Widerstand gegen Kritiker, die das Gesetz über den freien Informationszugang einsetzen könnten, um die Daten und Schlußfolgerungen des Instituts zu überprüfen, 

Nachdem nun eine offizielle Untersuchung unter der Leitung des ehemaligen Beamten Sir Muir Russell begonnen hat, versuchte ich, Klimagates größere Bedeutung zu bewerten. 

Die Parteigänger des Klimaforschungsinstituts CRU behaupteten, sie sei begrenzt. „Auf lange Sicht bedeutet das sehr wenig für den wissenschaftlichen Konsens und für die Reaktion der Politiker“, sagte mir Professor Trevor Davies, stellvertretender Kanzler der Universität und ehemaliger Leiter des CRU, „ich bin sicher, die Erkenntnis ist bombensicher.“ 

Er gab aber zu, daß seine CRU-Kollegen manchmal „unüberlegte Sätze“ gebraucht hätten, doch das nur, weil sie von ihrer Arbeit „abgelenkt“ worden wären von den Kritikern. „Es ist doch verständlich, daß die Leute manchmal frustriert sind,“ sagte er. 

Als einzige Lehre aus der Affäre zog er den Schluß, daß „unsere Erklärungen besser werden müssen. Einige Wissenschaftler haben immer noch Schwierigkeiten in der Kommunikation mit der Öffentlichkeit.“ 

Andere hingegen waren da weniger optimistisch. Roger Pielke, Professor für Umwelt-Studien an der Universität von Colorado [USA], der keinesfalls als Klimaskeptiker und schon gar nicht ein „Leugner“ genannt werden könnte.

„Der menschengemachte Klimawandel ist Realität und ich bin sehr für das Handeln,“ sagte Pielke, „aber ich bin auch sehr für die Wahrhaftigkeit in der Wissenschaft.“ 

Pielke reagiert mit Verdammung auf den Skandal: „Diese Emails bergen die Möglichkeit, daß große wissenschaftliche Fragen nun neu aufgerollt werden müssen, die wir längst für erledigt gehalten hatten. Sie enthüllen, daß einige dieser Wissenschaftler sich nicht als neutrale Forscher sondern als Kämpfer in der Schlacht gegen die sogenannten Klimaskeptiker gesehen haben. Sie haben eine Menge Glaubwürdigkeit verloren und sie können nie mehr in dieser extrem wichtigen  öffentlichen Angelegenheit das Wort führen.“ Klimatologie ist kompliziert und oft kann man die Bedeutung von Rohdaten nur mittels differenzierter statistischer Computerprogramme herausbekommen. Folglich können die meisten Laien – Politiker und gleichermaßen die Öffentlichkeit – nur auf die Aussagen von Wissenschaftlern wie Davies vertrauen. Der und andere „Weltklima-Alarmschläger“ bestehen of darauf, daß die Erde sich in einem Zustand der möglicherweise katastrophalen Erwärmung befindet, und daß die Hauptschuld daran die menschengemachten Treibhausgas-Emissionen tragen -kein ernsthafter Wissenschaftler sähe das anders.  

Daher rührt vielleicht Gordon Browns kürzliche Bemerkung, die Abweichler seien „ewig-Gestrige, unwissenschaftliche Klimaskeptiker mit der Vorstellung von der Erde als einer Scheibe.“ 

Doch tatsächlich gibt es eine große Zahl von hochangesehenen Wissenschaftlern, die dieser Behauptung mit aller Deutlichkeit widersprechen: Richard Lindzen, z.B., Professor für Meteorologie am Massachusetts Institute für Technologie und desillusioniertes ehemaliges Mitglied des Weltklimarats, dazu Dr. Tom Segalstad, Geologie-Chef an der Osloer Universität, der sagte, daß die Vorstellung des Weltklimarats [IPCC] über den Verlauf der globalen Prozesse nicht plausibel ist, wenn nicht gar unmöglich. 

Diese Vertreter abweichender Meinung konzentrieren ihre Kritik auf die IPCC-Analyse über die Vorgänge in der Atmosphäre und die Rechenmodelle zur Zukunftsprognose. 

Wie dem auch sei, Klimagate berührt etwas ganz Fundamentales -eine Wissenschaft, welche von der Grundannahme ausgeht, daß die gegenwärtige Warmperiode einmalig sei, wenigstens im Zeitraum der vergangenen Jahrtausende. 

Man betrachte nur die wohlbekannte Email, die der derzeit suspendierte CRU-Direktor, Dr. Phil Jones, seinen IPCC-Kollegen am 16. November 1999 schickte. Er schrieb, er hätte gerade „Mikes Natur-Trick“ gemacht und und auf diese Art und Weise den „Abstieg verborgen“ [hide the decline]. 

Beispielsweise gibt es die Meinung, daß die „Mittelalterliche Warmperiode“ noch viel wärmer gewesen sei als 1998. Eine unangenehme Behauptung für die Klimawandel-Gläubigen, weil zu jener Zeit um das Jahr 1000 herum keine Autos oder Fabriken Treibhausgase erzeugten, und dennoch wurde die Erde wärmer. 

Die CRU-Gemeinde hat sich bitterlich beklagt über die Aufmerksamkeit, die dieser Email gezollt wurde. In Laufe eines außergewöhnlichen BBC-Interviews bestand Jones’ Kollege Professor Andrew Watson darauf, daß die Aufregung völlig unbegründet sei, weil Jones nur darüber gesprochen hätte, wie man eine Kurve zurechtbiegt. In dem Interview nannte er sogar bei eingeschaltetem Mikrophon einen amerikanischen Kritiker ein  ….loch! 

Davies sagte mir, daß die Email aus dem „Kontext gerissen“ worden wäre und fügte hinzu: „Eine Definition des Begriffes ’Trick’ ist, wie man etwas am Besten macht. Phil hat nur das Standardverfahren angewandt und das ist doch bekannt in der wissenschaftlich geprüften [peer-reviewed] Literatur.“ 

Na ja, der komplette Kontext jener „Trick“-Email ist sehr verstörend, wie eine noch nicht veröffentlichte Analyse des kanadischen Klima-Statistikers Steve McIntyre gezeigt hat. Nach eingehender Prüfung weiterer Emails aus den Tausenden der veröffentlichten meint er, daß sie darauf hindeutet, daß nicht nur das CRU sondern sogar der Weltklimarat [IPCC] in Frage gestellt wird. 

Weitverbreitete Fehlmeinung ist, daß Jones mit dem „Abstieg“ das Abfallen der Global-Temperatur meinte seit der 1998-Spitze, dem wahrscheinlich heißesten Jahr seit langem. Tatsächlich war es ein eher technisches Thema – aber noch viel bedeutender. Die Wahrheit hinter Watsons Satz ist, daß Jones und Kollegen im Herbst 1999 ein Diagramm zurecht bogen, und das war nicht einfach ein altes Diagramm. Es war die Darstellung auf der ersten Seite der „Zusammenfassung für die Entscheidungsträger“ des 2001er IPPC-Berichts: der berühmten Hockeyschläger-Kurve, seither unzählige Mal überall abgedruckt, in Zeitungen bis hin zu Schulbüchern. Sie zeigte über Jahrhunderte einen ebenen oder absteigenden Tem-peratur-Verlauf bis zu einem schwindelerregenden, fast senkrechten Anstieg im späten 20. Jh. 

Es gab keine einfachere und dramatischere Darstellung der globalen Erwärmung, und wenn man den Ursprung der weltweiten Sorge um den Klimawandel auf eine einzige Graphik zurückführen will, dann ist es der Hockey-Schläger. Auf diese Art ein Diagramm zu erzeugen, ist alles andere als aufrichtig. 

Gabriel Fahrenheit hat das Quecksilber-Thermometer erst 1724 erfunden. Daher müssen Wissenschaftler abgeleitete Stellvertreter-Daten benutzen, wie z.B. aus Eisbohrkernen, Baumringen und jahreszeitlichen Wachstums-Perioden, wenn sie die Klimageschichte rekonstruieren wollen. Aus den unterschiedlichen „Stellvertretern“ ergeben sich sehr unterschiedliche Ergebnisse. So deuten zum Beispiel manche darauf hin, daß die um das Jahr 1000 beginnende 350jährige Mittelalterliche Warmperiode beträchtlich wärmer als sogar 1998 gewesen ist, weil damals rote Weintrauben in Südengland wuchsen und die Wikinger im heute gefrorenen Grönland Ackerbau betrieben. 

Das natürlich paßt den Klimawandel-Aposteln nicht, weil es keine Autos oder Fabriken mit Treibhausgas-Ausstoß im Jahr 1000 gab – und doch wurde die Erde immer wärmer. 

In einigen Baumring-Daten zeigt sich überhaupt keine Mittelalterliche Warmperiode, in anderen doch. Jones’ IPCC-Kollege Michael Mann von der Penn State University in Amerika – dessen Wirken ist jetzt auch Gegenstand einer offiziellen Untersuchung -arbeitete mit Jones zusammen am „Hockey-Schläger“. In der Diskussion über die zu benutzenden Daten sprachen sie über eine lange Baumring-Analyse, die von Keith Briffa stammte. 

Briffa wußte genau, warum sie die wollten, weil er in einer Email am 22. September schrieb: “Ich kenne den Druck auf eine richtig ordentliche Geschichte über „offensichtlich einmalige Erwärmung im Verlauf der mehr als letzten Tausend Jahre“. Er hatte aber Gewissensbisse. „Tatsächlich ist die Situation nicht ganz so einfach -Ich glaube, daß die jetzige Wärme wahrscheinlich schon einmal vor 1000 Jahren da war.“ 

Eine weiterer britischer Wissenschaftler -Chris Folland vom Hadley Centre des Wetterdienstes -schrieb am gleichen Tag, die Benutzung von Briffas Daten könnte heikel werden, weil sie darauf hindeuteten, daß es in der Vergangenheit zu warm war. Das, klagte er, „verwässert die Botschaft doch sehr erheblich“. 

Während der folgenden Tage, ging zwischen Briffa, Jones, Folland und Mann ein wilder Email-Verkehr ab. Für den Fall, daß Briffas Daten für das IPCC-Diagramm benutzt würden, befürchtete Mann, daß „die Skeptiker einen großen Tag hätten, indem sie Zweifel über unsere Fähigkeit zum Verständnis der in diesen Abschätzungen liegenden Faktoren ausstreuen könnten, und auf diese Weise das Vertrauen [in sie] untergraben könnten -Ich halte den Zweifel für wissenschaftlich nicht berechtigt und ich würde nicht gerne derjenige sein, der ihnen das Futter reicht!“ 

Und schließlich veränderte Briffa das Verfahren, mit dem er seine Daten berechnete, und schickte eine revidierte Version. Damit arrangierte er seine Arbeit für die früheren Jahrhunderte und „kühlte“ sie deutlich ab. Aber o weh! -das schuf ein neues, vielleicht noch ernsteres Problem. 

Seinen Baumringen zufolge, hatte es im seit 1960 nicht den steilen Temperaturanstieg gegeben, wie ihn die tatsächlichen Temperatur-Meßdaten zeigten – stattdessen einen großen und stetigen Abstieg. Das machte die Genauigkeit der früheren Baumringdaten fraglich. 

In diesen Kontext gehört, wie Jones sieben Wochen später seinen „Trick“ als so einfach wie auch betrügerisch darstellte. Er mußte nur Briffas unangenehme Daten dort abschneiden, wo der Abstieg begann, 1961, und die tatsächlichen Meßdaten anstücken, die einen Anstieg zeigten. Auf der Hockeyschläger-Kurve endete seine Linie abrupt -aber das Ende der Linie wird von anderen Linien verdeckt. 

„Jeder Wissenschaftler muß wissen, daß man Stellvertreter- und Meßdaten nicht vermischen darf“, sagte Philip Stott, emeritierter Professor in Bio-Geographie der London School of Oriental and African Studies. „Sonst werden Äpfel mit Birnen verglichen. Und das genau hat er [Phil Jones] gemacht.“ 

Seit dem Ausbruch der Klimagate-Affäre behaupten einige CRU-Gefolgsleute, daß Jones und Kollegen die Öffentlichkeit voll informiert hätten über das, was sie mit Briffas Daten gemacht hätten, um den Hockeyschläger zu erzeugen. Aber McIntyre weist darauf hin, daß „im Gegenteil zu Behauptungen verschiedener Klimawissenschaftler machte der Dritte Auswerte-Bericht des IPCC nicht sichtbar, daß die post-1960er Daten abgeschnitten worden waren.“ 

Auf dem Schlußdiagramm wurde das Abschneiden einfach unter anderen Linien versteckt. 

Als das IPCC um 2007 herum seinen vierten Bericht erstellte, war McIntyre hinter die Manipulation der Briffa-Daten gekommen, und sogar Briffa plagten ernsthafte Skrupel. 

McIntyre war damals ein IPCC-Reviewer und er bat das IPCC inständig, die post-1961-Daten in der 2007er Graphik nicht abzuschneiden. „Sie taten es nicht“, sagte er, „und behaupteten, das sei unpassend “ [inappropriate]. 

Aber selbst das mag letzlich nicht einmal die schlimmste Konsequenz von Klimagate sein, sagte mir Pielke. 

Einige der umstrittensten aus den veröffentlichten Emails betreffen die Versuche von Jones und Kollegen, die Offenlegung der CRU-Temperaturdatenbasis zu verhindern -ihres umfassenden Datenbestands der abgelesenen Meßdaten von über 1000 Wetterstationen rund um die Welt, des ultimativen Nachweises der Aufzeichnungen des Temperaturwechsels. 

In einer Email von 2005 warnte Jones Mann, derartige Daten nicht auf durchforschbaren Webseiten herumliegen zu lassen, weil man „nie weiß, wer die abfischt. Kritiker wie McIntyre waren seit Jahren „hinter den CRU-Wetterstationsdaten her. Falls sie jemals merken, daß es jetzt in England einen „Freedom of Information Act [Öffentlicher Zugang zu Informationen] gibt, würde ich lieber die Datei löschen als sie an irgend jemand herauszugeben.“ 

Kürzlich sagte Davies, daß entgegen einigen Berichten überhaupt keine Daten gelöscht worden wären. Aber im Umfeld dieses Skandals, was ist da von deren Verläßlichkeit noch zu erwarten? Das Problem damit ist, daß Thermometer- und elektronische Thermistor-Ablesungen auch interpretiert werden können, wie Baumringe oder Eisbohrkerne  

Die Lage von Wetterstationen in einstmals offenem Land sind inzwischen in bebauten Gebieten, die Hitze speichern. Dazu kommt, daß die Geräteausstattung im Laufe der Zeit verändert wird, Das nennen Klimawissenschaftler dann „Inhomogenitäten“ -Abweichungen bei den Ablesungen, die „justiert“ werden müssen. 

Doch können wir den Verfahren trauen, mit denen „justiert“ wird? 

In den vergangenen Wochen wurde ein Artikel auf einer bekannten klimaskeptischen Webseite veröffentlicht mit den analysierten Daten der vergangenen 130 Jahre von Darwin, Australien. Sie zeigten einen Anstieg der Durchschnittswerte der Temperaturen etwa um 2 Celsiusgrade. Aber die Rohdaten waren in einer Folge von Aufwärtsschritten genau um diesen Betrag „justiert“ worden: ohne diese Anpassung wären die Temperaturen von Darwin geradeaus gegangen. 

MacIntyre überprüfte im Jahre 2007 Datenaufzeichnungen aus ganz Amerika. Er entdeckte, daß der US Wetterdienst zwischen 1999 und 2007 das Verfahren geändert hatte, mit dessen Hilfe alte Daten angepaßt worden waren. Im Ergebnis sollten die 1930er Jahre kälter aussehen, und die Jahre nach 1990 viel wärmer. Bis dahin war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen in Amerika 1934. 

Doch nun war es 1998, das CRU war damit im Einklang mit der IPCC-Orthodoxie. 

Beim CRU wurden laut Davies die Ablesungen stationsweise angepaßt und in diesen Fällen konnten die Rohdaten mit den angepaßten Daten verglichen werden. 

Aber in etwa 90 Prozent der Fälle war die Anpassung in den Ländern durchgeführt worden, wo die Daten erhoben wurden, und das CRU konnte nicht wissen, wie das gemacht worden war. 

Ich kann nur sagen, daß das Verfahren sorgfältig und wohlüberlegt ist. Am besten geht man zu den verschiedenen nationalen Wetterdiensten, wenn man die Einzelheiten wissen will. 

Die Konsequenzen können allerdings explosiv sein, sagte Stott: „Wenn man Darwin nimmt, sieht der Unterschied einfach zu groß aus. Falls das auch anderswo zutrifft, wird es wirklich interessant. Dann können Wetterdienst und CRU nicht mehr einfach so die Daten herauslegen. Um vertrauen zu können, müssen wir wissen, welche Anpassungen vorgenommen wurden und warum.“ 

Auf dem Kopenhagener Gipfel verlautbarte der [englische] Wetterdienst, daß die erste Dekade des begonnenen Jahrhunderts die wärmste in der Geschichte gewesen wäre. Aber diese Behauptung könnte nicht wahr sein, je nachdem, wie die Daten frisiert worden sind, sagte Stott. 

Pielke stimmte zu: „Nach Climategate müssen die Aufzeichnungen der Erdoberflächentemperaturen für fraglich erklärt werden“. Für Experten wie McIntyre und Pielke ist vielleicht die Einhelligkeit der globalen Leitmedien [Mainstream Media] am rätselhaftesten -eine viel größere Einhellligkeit als unter Wissenschaftlern. 

Teilweise sicher das Ergebnis der Ausübung von Druck. 

So hat beispielsweise im vergangenen Jahr der BBC-Umwelt-Reporter Roger Harrabin substantielle Änderungen in einem Artikel auf der Webseite des Unternehmens vorgenommen, wo die Frage gestellt wurde, warum die Erwärmung seit 1998 scheinbar aufgehört hat – er war vor dem direkten Druck der Klima-Aktivistin Jo Abbess eingeknickt. 

Sie teilte ihm in einer Email mit, das sie es für sehr unverantwortlich hielte, den Skeptikern in die Hand zu spielen, die unaufhörlich vorbringen, daß „die globale Erwärmung 1998 aufgehört hat“, wenn das schlicht falsch ist. 

Nach kurzem Briefwechsel gab er nach und sandte eine Schlußbemerkung: „Schauen Sie mal in 10 Minuten nach und sagen Sie mir dann, daß Sie zufrieden sind. Wir haben die Überschrift und noch einiges mehr geändert.“ 

Abbess prahlte nachher auf ihrer Webseite: „Klima-Aktivisten, denkt daran, jede Äußerung in den Medien anzugreifen, wo der Anschein von Meinungsbeeinflussung oder Skepsis besteht. Heute habe ich erreicht, daß die BBC tatsächlich einen Artikel geändert hat, wo ich eine Korrektur eingefordert habe.“ 

Kürzlich hat Michael Schlesinger, Professor für Atmosphärenstudien an der University von Illinois eine noch rüdere Drohung an Andrew Revkin von der New York Times geschickt, wo er ihm Schmutzberichterstattung vorwarf mit der Warnung: „Das schlechte Gefühl, das mich von hier und da beschleicht ist, daß Ihre Reportage sehr ärgerlich für die meisten Klimawissenschaftler ist … Ich habe den Eindruck, daß Sie bald das große Abschneiden [von Informationen] erleben werden von allen, die glauben, Ihnen nicht mehr vertrauen zu können, mich eingeschlossen.“ 

Doch im Zuge von Klimagate könnten solche Drohungen und die Bereitschaft, ihnen nachzugeben, seltener werden. 

„Noch vor einem Jahr erhielt ich von Reportern höchstens Anfragen, warum ich versuchte, den Klimawandel zu leugnen und die Zukunft unseres Planeten zu gefährden“, sagte Professor Ross McKitrick von der Guelph Universität bei Toronto, der lange Zeit mit McIntyre arbeitete. Jetzt erhalte ich Fragen, wie sie den Hockeyschläger fabriziert haben und zu den Problemen mit den Daten. 

„Vielleicht haben die Emails den Leuten die Augen geöffnet.“  

Ja, die Email sind von hier gekommen,  sagen die Russen – aber wir waren’s nicht. 

Agenten des russischen Geheimdienstes gaben kürzlich zu, daß die gehackten Klimagate-Emails auf einen Sibirischen Server hochgeladen worden waren, aber sie stellten entschieden in Abrede, daß dies eine geheime staatlich geförderte Operation gewesen wäre mit dem Ziel den Kopenhagener Gipfel zum Scheitern zu bringen. 

Der FSB – einst KGB – bestätigte, daß Tausende von Emails zwischen Wissenschaftlern des Klimaforschungsinstituts (CRU) der University of East Anglia weltweit aus Tomsk verteilt worden waren, wie die „Mail on Sunday“ kürzlich enthüllt hatte. Nun ist herausgekommen, daß die russischen Behörden Hacker-Spezialisten eingesetzt haben, nachdem dieses Zeitung die Tomsk-Verbindung [die URL] offengelegt hatte. 

‘Sie haben Beweise sichergestellt, wie und wo die Operation durchgeführt wurde, aber sie sagen derzeit nicht, wen sie für den Verantwortlichen halten. Aus russischer nachrichtendienstlicher Quelle verlautete, der FSB hätte neue Informationen, welche erkennen lassen könnten, wer hinter der ausgeklügelten Operation steckte. „Wir geben keine Details heraus, aber wir könnten das noch tun, wenn die falschen Behauptungen über eine FSB-Verwicklung nicht aufhören“, sagte diese Quelle, „Die Emails wurden auf den Tomsker Server hochgeladen, aber wir sind sicher, daß das aus dem Ausland kam.“ 

Alexander Bedritsky, höchstrangiger Klimawandel-Offizieller des Kreml, verneinte jegliche russische Regierungsverwicklung in das Hacken des CRU-Computer-Systems. 

„Man kann auf jeden Computer von jedem Land aus Informationen ablegen. Rußland die Verantwortung zuzuschieben, ist Unsinn,“ sagte er. 

David Rose "Mail Online". Mit Dank an Helmut Schäfer, der die Übersetzung dankenswerter Weise für EIKE besorgte.

Bitte lesen Sie hierzu auch die passende Story aus American Thinker im Anhang, ebenfalls von Helmut Jäger übersetzt.

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