Diese Wünsche teilt jeder vernünftige Zeitgenosse, sie entsprechen dem vernünftigen Gebot von Ressourcenschonung und technisch-wirtschaftlich bestmöglichen Lösungen. In allen anderen Punkten muss EIKE indes die rote Karte ziehen.

Schellnhubers übt Kritik an "Klimaskeptikern", die sich, so seine Worte, im Vollbesitz der wahren Welterklärung wähnen und sich nicht einmal vorstellen können, dass sie irren. Hiervon kann bei EIKE sowie allen Fachwissenschaftlern, die sich in unzähligen Aufrufen und Petitionen gegen die Meinung des IPCC wenden, tatsächlich keine Rede sein. Niemand streitet hier eine geringe Erwärmungswirkung durch ansteigenden atmosphärischen CO2-Gehalt oder gar den Klimawandel ab. Mit sachbelegten Gründen werden dagegen zutreffend die vom IPCC vorgegebenen Erwärmungszenarien bezweifelt, die auf fiktiven Wasserdampfrückkoppelungen (das IPCC lässt WD-Gegenkoppelungen unberücksichtigt!) und noch fiktiveren Computermodellen stammen. EIKE und die Mehrzahl der kritischen Klimaexperten hält dagegen den Sonneneinfluss auf die Klimaentwicklung für maßgebend und vergisst dabei keineswegs einzuräumen, dass für diese Annahme zwar eine sehr gute, jede Zufälligkeit auszuschließende Korrelation besteht, der zugrunde liegende physikalische Mechanismus aber noch nicht durch eine schlüssige Hypothese und durch Messungen untermauert werden konnte. Wo ist hier der von Schellnhuber beklagte "Vollbesitz der wahren Welterklärung"? Bei den extrem komplexen Klimavorgängen gibt es keine Sicherheiten, keine Beweise und keinen Vollbesitz von Wahrheiten. Jeder kann sich hier irren! Im Vollbesitz der wahren Welterklärung befindet sich vielmehr das IPCC mit seinen Berichten für Politiker.

Im Gegensatz zu seriösen Wissenschaftlern verfälscht Schellnhuber die Fakten. Einige stellvertretende Beispiele mögen genügen:
Die Buschbrände in Australien…
.. wurden nicht durch Klimawandel, sondern, wie es die australische Presse dokumentierte, durch wohlgemeinte, aber verhängnisvolle grüne Forstpolitik verursacht, die es gesetzlich untersagte, das sich stetig ansammelnde Unterholz regelmäßig abzubrennen oder wegzuräumen. Einige Hausbesitzer, die sich an diese Vorschriften nicht hielten, wurden zwar zu hohen Geldstrafen verurteilt, überlebten aber dafür in ihren in weiter Umgebung von Brennmaterial freigeräumten Häusern die Feuerstürme. Eindringliche Warnungen von australischen Forstfachleuten vor der erwarteten Brandkatastrophe gab es übergenug. Im australischen Staat Victoria kamen über 100 Menschen ums Leben, im benachbarten New South Wales dagegen – trotz gleicher Sommerhitze, Trockenheit und zahlreichen Bränden – infolge sachgemäßer Forst- und Bauvorschriften niemand. Buschbrände sind im Übrigen für die Flora Australiens unabdingbar.
Aktuelle Abkühlung durch mehr Aerosole:….Schellnhuber führt zum weiteren die aktuelle globale Abkühlung auf die kühlende Wirkung von Aerosolen aus neuen Kohlekraftwerken zurück. Zunehmende Aerosole dieser Menge gibt es aber nicht. Auch in Entwicklungsländern sind die Kohlekraftwerke spätestens seit den 60-er Jahren des vorigen Jahrhunderts mit Filtern ausgerüstet. Große Vulkaneruptionen o.ä. wurden aus den letzten 10 Jahren ebenfalls nicht gemeldet.
?Übersauerung? der Ozeane : Und schließlich von…"Todeszonen" in Weltmeeren zu sprechen, die sich gemäß Schellnhuber durch geringfügige Veränderungen der atmosphärischen CO2-Konzentration (von 280 ppm auf heute 380 ppm in etwa 250 Jahren – CO2 ist ein Spurengas!) bilden sollen, ist angesichts der bis zu zehnfach höheren CO2-Konzentration in fernerer Vergangenheit, als sich in den damaligen Weltmeeren – ohne irgendwelche bekannten Todeszonen – pralles Leben tummelte, schlicht absurd.   
Extremwetterereignisse: …Als Wissenschaftler ist Schellnhuber bestens bekannt, dass Messergebnisse primär sein müssen und als Bewertungsschwerpunkte meilenweit vor Fiktionen, Hypothesen oder numerischen Computer-Klimamodellen zu stehen haben. Und diese Messungen besagen: Bis zum heutigen Tage sind keine Zunahmen von Extremwetterereignissen festzustellen, und die bereits seit mehr als 100 Jahren bekannten, natürlichen Anstiege der Meeresspiegel von grob 2 mm / Jahr haben sich – gesichert durch moderne Satellitenmessungen – ebenfalls nicht im geringsten verändert. Diese, von Schellnhuber unterschlagenen Fakten sind aus allen einschlägigen Fachveröffentlichungen, einschließlich den wissenschaftlichen IPCC-Berichten abgreifbar.

EIKE konstatiert daher zutreffend, dass die Schellnhuber’sche Klimawelt ausschließlich auf unbelegten Hypothesen und Klimamodellen beruht. Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden, jedem seien seine Fiktionen und Phantasmen belassen!

Es stellt sich aber die Frage, wo und wie die extreme Bedrohung, die von Schellnhuber im ZEIT-Interview menetekelhaft beschworen wird, begründet wird. Es ist nichts Substantielles aufzufinden! Aus den meteorologischen und klimatologischen Messdaten ist – ansteigendes atmosphärisches Spurengas CO2 ausgenommen* – bis heute definitiv kein anthropogenes Signal zu entnehmen. Sollte es sich mit der IPCC-Klimaforschung etwa in umgekehrter Analogie so verhalten, wie mit der Finanzkrise, die zwar von "Finanzskeptikern", nicht aber von den akademischen Finanzexperten als höchsten Fachleuten vorhergesehen oder gar für möglich gehalten wurde? Oder sollte es so sein, wie mit dem Waldsterben, einem typisch deutschen Phänomen, an dem zur damaligen Zeit angeblich kein ernsthafter Fachmann mehr zweifelte? Wo sind diese Fachleute heute anzutreffen?

Über Geschmack und Glaubensdinge kann und darf nicht diskutiert werden, daher bekennt sich EIKE dediziert zu einer Betrachtungsweise, wie sie seit Beginn der naturwissenschaftlichen Moderne bis zum heutigen Tage üblich ist – anscheinend nur nicht in der IPCC-Klimatologie. Diese Betrachtungsweise glaubt, wenn es keine gesicherten Hypothesen gibt, nur den Messdaten. Und diese zeigen bis zum heutigen Tage keine Bedrohung an. Da aber weder für die Katastrophenhypothese des IPCC, noch für die Sonnenhypothese anderweitige Messdaten oder gar gesicherte Hypothesen existieren, müssen bei Fragen zu unserer Klimazukunft weitere Kriterien entscheiden. Diese Kriterien sind aus den Antworten auf folgende drei Hauptfragen ableitbar:

– Wie sah das Klima der Vergangenheit aus?
– Sind, gemessen an der Vergangenheit, die heutigen Temperaturverläufe ungewöhnlich?
– Wie gut passen die beiden konträren Hypothesen, also anthropogenes CO2 oder die Sonne als Hauptursache mit der Klimawirklichkeit zusammen?

Die Antworten: In der weiteren Vergangenheit gab es ungleich heftigere Klimaschwankungen als in den letzten 150 Jahren. Die jüngeren Temperaturänderungen sind dagegen eine Petitesse. Die schwache globale Erwärmung ist seit ca. 10 Jahren wieder in Abkühlung umgeschlagen, was übrigens im ZEIT-Interview zur Sprache kam. Der sehr ungleichmäßige Temperaturanstieg, der des öfteren, im Höchstfall sogar über ca. 35 Jahre von Abkühlung unterbrochen wurde, passt mit dem monoton ansteigenden CO2 definitiv nicht zusammen und kann auch nicht durch lokale Effekte (El Nino o.ä.) erklärt werden. Das Gleiche gilt für die momentane Abkühlung. Bei vernünftiger Wertung all dieser Fakten kommt daher EIKE nicht umhin zu fragen: Wieso sollen wir an anthropogenes CO2 als maßgebende Ursache für einen Klimawandel glauben, der sich im natürlichen Rahmen bewegt hat und aus dem bis heute kein anthropogenes Signal abzulesen ist? Der maßgebende Einfluss der Sonne ist durch sehr gute Korrelation von 500 Mio. Jahren vor unserer Zeit bis zum heutigen Tage nachgewiesen, in Fachjournalen publiziert und daher als Ursache aller Klimavariationen wesentlich wahrscheinlicher.

Sogar Schellnhuber gibt sich im ZEIT-Interview "skeptisch", indem er – reichlich scheinheilig – die Hoffnung ausspricht, die Katastrophen-Klimawissenschaft möge sich geirrt haben. Hier werden von ihm vielleicht schon die ersten Steine einer Argumentationsbrücke gelegt, wenn die zunehmend kalten Winter und immer mehr zunehmendes Arktis-Eis sogar von den Medien nicht mehr zu leugnen sind.

Seine Irrtumswahrscheinlichkeit beziffert er unter 1%, einen Wert, der angesichts der etablierten Messdaten schlicht absurd ist. EIKE schätzt umgekehrt 99% Wahrscheinlichkeit für seinen Irrtum ein. Seine Aussage "Denn wenn sich diese Hoffnung erfüllt (dass er sich geirrt hat, Anm. EIKE), würde ich sicher in Schimpf und Schande aus Potsdam weggejagt werden …." ist Höhepunkt der ZEIT-Interview-Schmonzette von einer gepeinigten Forscherseele, die in Wirklichkeit aus berechnend-eiskalt-knallharter Ideologie besteht. Diese Ideologie, und daran lassen die Aussagen von Schellnhuber keine Zweifel, strebt den Untergang einer rational-technisch orientierten Wirtschaftsordnung an, die durch eine Ökodiktatur ersetzt werden soll. Beim Schellnhuber’schen "weggejagt" steigen Tränen des Mitleids mit einem beamteten, unkündbaren Professorenkollegen auf. Ist gar der "Aufschrei" der Interview-Überschrift ein Hinweis auf die auch Herrn Schellnhuber allmählich dämmernde Einsicht, dass das PIK auf Grund seiner immer absurderen Katastrophenpropaganda von Fachkollegen anderer Institute kaum noch ernst genommen wird?

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke
Dipl.-Physiker
Prof. Lüdecke und Dr. Dittrich haben je einen Leserbrief zu diesem -verbal nicht zu überbietenden- scheinwissenschaftlichen Katastrophengeschrei des Welttransformators Schellnhuber geschrieben. Sollte dieser antworten werden wir seine Antwort veröffentlichen. (s. Anhang)
* und auch daran gibt es inzwischen genügend Grund zu zweifeln (Anm. der Redaktion)

Zeit_Leserbrief_280309-Lüdecke-Dittrich.docZeit_Leserbrief_280309-Lüdecke-Dittrich.doc

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