Was weiß man über funk? Nun, funk kostet den deutschen Zwangsgebührenzahler 45 Millionen Euro pro Jahr (hier). Die Liste der funk-Kanäle zeigt Fragwürdiges, stellvertretend „Bohemian Browser Ballett“, in welchem es der Moderator toll findet, dass „alte weiße Männer“ an Corona sterben. Welt-Online hat sich zu funk bereits sehr kritisch in seinem Beitrag „Die traurige Bilanz des Jugendnetzwerks von ARD und ZDF“ geäußert (hier).

Nun darf man aber nicht verallgemeinern. Um diese Falle zu vermeiden, schauen wir uns jetzt einmal das funk-Video über EIKE mit dem Titel Fake-Institut: Wie die Anti-Klimaschutz-Lobby euch verarscht | reporter“ (hier) unvoreingenommen an. Der Titel des Videos klingt deutlich, und der Autor dieser News fühlte sich fast geehrt, als er sich rechts auf dem Titelbild dieses Videos – anlässlich seiner Expertenanhörung im deutschen Bundestag vom 20. Februar 2019 – abgebildet fand. Zusammen mit dem EIKE-Logo natürlich, schließlich ist er einer seiner beiden Pressesprecher. Aber beim diesem Titel? Hat der Autor dieser News etwa den Bundestagsausschuss verarscht“? Diese Frage wird hier noch geklärt.

Unbestritten ist die allgemeine Motivation des funk-Videos über EIKE nachvollziehbar und zu begrüßen. Die Welt ist voller Wirrköpfe und noch mehr Fakes. Man braucht dazu nicht einmal lange zu suchen. Was Fake-News angeht, wird man am schnellsten beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk fündig: So sind wir mit Sicherheit alle gegen Gewalt, ob von links oder von rechts sollte dabei keine Rolle spielen. Hat man in ARD/ZDF aber jemals eine deutliche Verurteilung linker Gewalt vernommen? Wohl kaum, alle Kanäle positionieren sich ausschließlich gegen rää..chts. Linke Gewalt wie von der sog. Antifa und deren finanziellen Töpfen, die oft sogar von behördlichen Stellen gefüllt werden (hier), scheint ARD/ZDF, dem Deutschlandfunk usw. unbekannt zu sein.

Über das Klimathema braucht man schon gar nicht mehr zu sprechen. Unter den fast täglichen Klima-Fakes der Öffentlich-Rechtlichen (jetzt von Corona verdrängt, aber sicher wiederkommend wie das Ungeheuer von Loch Ness) hier stellvertretend nur dieser Bericht in den EIKE-News, 16.Sept. 2017, mit dem Titel „Fake News über Hurrikan Irma von FAZ, Focus, Deutschlandfunk,… bis hin zu Levermann (PIK) und M. Latif„. Die Gesamt-EIKE-Liste der Aufdeckung solcher Fakes ist lang.

Natürlich gibt es Fakes nicht nur im öffentlich rechtlichen Rundfunk. Es existieren fast jede Menge von privaten Vereinen, die sich in Esoterik bis hin zu Verschwörungstheorien tummeln und dann versuchen ihre Fake-Ergüsse über das Internet an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Der einzige Unterschied: bei Rundfunk und TV werden wir gezwungen, für ihre Fakes auch noch zu bezahlen.

Wie geht man als guter Jornalist nun vor, wenn man herausbekommen möchte, ob es sich speziell bei EIKE um diese Kategorie handelt? Niemand wird bestreiten, dass die Fakteninformation an erster Stelle stehen muss. Womit begannen aber die beiden sympathischen Reporter von funk?

1. Mit folgender Behauptung hohen Unterhaltungswertes: EIKE würde sagen, der menschgemachte Klimawandel sei ein Schwindel. Nun ist diese Behauptung ein Fake, funk hätte sich das maßgebende „Grundsatzpapier Klima“ von EIKE ansehen sollen (auf der EIKE Hauptseite unter „Die Mission + Grundsatzpapierklima“). Darin ist diese Aussage nicht zu finden. Im Menüpunkt „Über uns“ steht dagegen „EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie e.V.) ist ein Zusammenschluss einer wachsenden Zahl von Natur, Geistes- und Wirtschaftswissenschaftlern, Ingenieuren, Publizisten und Politikern, die die Behauptung eines „menschengemachten Klimawandels“ als naturwissenschaftlich nicht begründbar und daher als Schwindel gegenüber der Bevölkerung ansehen“.

Also doch? Nein, es zeigt nur die wohl beliebteste Masche des Fake-Journalismus: Der Fake-Journalist entkleidet eine von ihm gewünschte Aussage (hier, EIKE sagt der menschgemachte Klimawandel sei ein Schwindel) ihres Zusammenhangs (hier: „eine Behauptung ohne  naturwissenschaftliche Begründung ist als Schwindel gegenüber der Bevölkerung zu bezeichnen“) und täuscht damit wissentlich. Nebenbei: Bis heute ist die Behauptung, der rezente Klimawandel sei menschgemacht, wissenschaftlich tatsächlich nicht nachweisbar. Wäre mal eine interessante Aufgabe für funk-Redakteure, diesen Nachweis in der begutachteten Fachliteratur aufzufinden und ihrem Publikum aufzubereiten.

2. Gleich danach kommt im funk-Video – ebenfalls mit gutem Unterhaltungswert – ein kurzer Ausschnitt aus einer Aussage des Autors anlässlich seiner Anhörung als Experte im deutschen Bundestag. Er vergleicht dort die CO2-Menge aus der Ausatmung der deutschen Gesamtbevölkerung mit dem Ausstoß aus dem deutschen Güterlastverkehr. Der funk-Reporter fragt entsetzt „was ist das für ein Institut, was so etwas behauptet„? Die Antwort auf sein „so etwas?“ ist einfach: die Aussage ist korrekt! Für den Autoverkehr der Welt ist sie, detailliert nachgerechnet, zu finden unter 5.8, zweiter Absatz, S. 22 der offiziell auf dem Bundestagsserver veröffentlichten Stellungnahme des Autors (hier).

Dem Autor ist bis heute kein Widerspruch zu dieser kleinen Überschlagsrechnung bekannt, die übrigens jeder Gymnasiast unterer Klassen leicht nachvollziehen kann. Und die beiden funk-Redakteure sollten dazu nicht in der Lage sein? Nebenbei, damit keine Missverständnisse aufkommen: Das CO2 aus der menschlichen Ausatmung ist nicht naturneutral wie bei wilden Tieren. Es entspricht ganz gut dem CO2-Anfall bei der industriellen Nahrungserzeugung und Landwirtschaft – pardon, das war jetzt vielleicht für die beiden funk-Redakteure etwas zu anspruchsvoll.

3. Danach – leider ohne Unterhaltungswert – wird das funk-Video langweilig. Fast zwei Drittel der Videgesamtdauer von 14 Minuten widmen die beiden funk-Reporter der lächerlichen Frage, warum sich EIKE als Institut bezeichnen darf und wer dies überhaupt dürfe. Sancta Simplicitas! Man sollte meinen, funk-Reporter würden keinen Internet-Zugang haben und völlig ahnungslos recherchieren. Die Google-Suche nach „Institut“ führt nach spätestens 10 Sekunden auf die informative Seite „Institut gründen: Rechtsform, Richtlinien, Voraussetzungen“ (hier).

Dort heißt es unmissverständlich „Ein Institut kann im Prinzip jeder gründen, solange es nachweislich einen künstlerischen, wirtschaftlichen oder wissenschaftlichen Zweck verfolgt„. So gibt es beispielsweise auch jede Menge Kosmetik-Institute (googelt einfach mal, liebe funk-Redakteure). Auch wirklich fragwürdige Institute wie das offenbar aus einem „Kaschperl“-Theater entsprungene Umweltinstitut München (hier), das Wuppertaler Institut – von den funk-Redakteuren begeistert interviewed – und das noch fragwürdigere Potsdamer Institut für Klimaforschung (PIK) gehören dazu. Und natürlich gibt es auch seriöse Institute wie das aktuell ins mediale Zentrum geratene Robert-Koch-Institut. Unter dem Begriff „Institut“ tummelt sich also sehr viel herum. Und für diese simple Erkenntnis mussten 3/4 Zeit des Videos verbraten werden?

EIKE verfolgt wissenschaftliche Zwecke, aus diesem Grunde ist es auch als „gemeinnütziger e.V.“ anerkannt. Daher darf es sich „Institut“ nennen und eintragen lassen. So einfach ist das. Die Gemeinnützigkeit wird übrigens vom Finanzamt sorgsam überwacht. Alles den funk-Redakteuren unbekannt oder vielleicht doch bewusst verschwiegen? Im funk-Video war jedenfalls von EIKE-Gemeinnützigkeit nichts zu vernehmen. Und auch die wissenschaflichen Fachveröffentlichungen von EIKE-Autoren waren den funk-Redakteuren komplett unbekannt. Wirklich?

Sie stehen nämlich zusammengestellt, gut sichtbar und erreichbar auf der EIKE-Hauptseite (unter Publikationen + Peer Reviewed EIKE Publications + Stand Juni 2109 (klicken). Hier die Liste, um den funk-Redakteuren auf die Sprünge zu helfen, weil sie es mit Klicken und Nachschauen anscheinend nicht so haben. Ist es also berechtigt, Wissenschaftler von EIKE, die u.a. in Fachzeitschriften, wie dem International Journal of Modern Physics, dem Climate of the past der Europäischen geowissenschaftlichen Union oder dem Alfred-Wegener-Institut veröffentlicht haben, als „verarschende Klimaleugner-Lobby“ zu bezeichnen?

4. Über den Rest des Videos, das in einem verunglückten funk-Interview bei EIKE in Jena bestand, schweigt des Sängers Höflichkeit. Es war einfach zu peinlich für die beiden Jungs von funk. Bei höflichem Nachfragen, vorheriger Anmeldung und gemeinsamer Vereinbarung der Interview-Themen seitens seriöser Journalisten wäre ein Interview mit Sicherheit zustande gekommen. Ein vernünftiges Interview war von funk aber gar nicht beabsichtigt. Die beiden herumalbernden, stänkernden Jungjournalisten durften froh sein, dass EIKE-Präsident Dr. Thuß trotzdem ein paar Worte mit ihnen wechselte. Andere hätten solch albernen Rotzlöffeln ohne großes Federlesen sofort die Türschwelle gewiesen.

Bleibt jetzt nur noch die Frage der Überschrift dieser EIKE-News

Junger innovativer Journalismus oder „Logbücher von Bescheuerten und Bekloppten?„.

Wir bleiben höflich und überlassen die Antwort dem geneigten Leser bzw. Leserin.

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