Bild rechts: Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte. (Foto: Queensland Government)

Kaum ein Medium, welches nicht darüber berichtete:

n-tv, 15.06.2016: Klimawandel löscht erstmals Säugetier aus

klimaretter,Info,15.06.2016 : Klimawandel: Erstes Tier ausgestorben

kurier.at: Die BrambleCayMosaikschwanzratte ist laut australischen Wissenschaftlern die erste Art, die durch den von Menschenhand erzeugten Klimawandel ausgestorben ist

wissenschaft-online, 14.06.2016: Australien: Erstes Säugetier durch Klimawandel ausgestorben. Die BrambleCayMosaikschwanzratte ist jetzt ein Eintrag für die Geschichtsbücher.

Süddeutsche Zeitung, 15.06.2016: Klimawandel: Rattenart für ausgestorben erklärt

Wie ist das geschehen? Klimaretter.Info weiß es wie immer genau:

[3] Die Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte ist nach einer mehrtägigen Suchexpedition als ausgestorben eingestuft worden. "Kernursache" sei höchstwahrscheinlich der Meeresspiegelanstieg gewesen, erklärten Wissenschaftler der australischen University of Queensland. "Das ist wahrscheinlich das erste Mal, dass man das Aussterben einer Tierart auf den Klimawandel zurückführen kann", sagte Luke Leung aus dem Forschungsteam.

Die Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte gehörte – wie die halb so große Hausmaus – zu den Langschwanzmäusen und kam nur auf der vier Hektar großen Koralleninsel Bramble Cay am Great Barrier Reef vor. Leung zufolge haben die Tiere durch den Meeresspiegelanstieg große Teile ihres Lebensraums verloren, viele seien wohl auch direkt ertrunken.

Eine Hoffnung für die Mäuse bestehe aber noch, sagte Leung. Es gebe neue Informationen, nach denen die Art aus einem Flussdelta im nahen Papua-Neuguinea stamme, "also könnten die Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte oder eine nah verwandte Spezies dort noch auftauchen".

Dass ein Tier ausstirbt, ist ein Verlust. Doch warum wurde als Ursache der Klimawandel ermittelt? Die Recherche ergab:

Es war ein Schauprozess – der Klimawandel war von vornherein als Mörder bestimmt

Sehen wir einmal an, wo diese einzige Population einer endemischen Rattenart lebte. Das winzig kleine Stückchen Atollinsel welches ihr Heimat bot liegt im Pazifik vor der Küste Papua Neuguineas über dem Ende von Australien. In der „Süddeutschen“ ist dieses Stückchen Land gut beschrieben.

Süddeutsche Zeitung (dpa Meldung)[6]

Heimat der Tiere war die australische Insel Bramble Cay. Sie ist nur 300 mal 100 Meter groß und liegt am nördlichsten Ende des Great Barrier Reef, des größten Korallenriffs der Welt.

Durch Erosion sei die Insel deutlich geschrumpft. "Wir haben den Nachweis, dass das Meerwasser die Vegetation zerstört hat, die die Ratte als Nahrung und Zufluchtsort brauchte."

Hinzufügen muss man noch, dass die maximale Höhe dieses Eilands 3 m beträgt. Bäume auf die man bei Flut klettern könnte gibt es nicht. Im Bild 2 ist der Standort vor Papua Neuguinea als rote Raute eingezeichnet.

Bild 2, Lage der Koralleninsel Bramble Cay (rote Raute) 340m lang, 150m breit und max. 3 m hoch. Eingekreist die am nächsten liegenden Tiden-Pegelstationen von Australien. Quelle: PSMSL Catalogue Viewer

Die aktuelle Meldung bestätigt nur eine Darstellung aus dem Jahr 2012. Damals sprach aber niemand vom Klimawandel als Ursache

Seit 1996 galt diese Art bereits als hoch gefährdet. Im Jahr 2009 könnte ein Fischer noch das letzte Exemplar gesehen haben. Seit 2012 gilt diese Art bereits als möglicherweise ausgestorben, da eine Suchexpedition 2011 kein Exemplar mehr fand.

Die aktuelle Meldung ist also nur eine Bestätigung der Feststellung vom Jahr 2011. Der Unterschied ist, dass man damals nicht von einem Klimawandel-Einfluss sprach, sondern dass die Insel stark der Erosion ausgesetzt ist und bereits ein heftiger Sturm (bei dieser extrem kleinen und flachen Insel) zur Auslöschung der bodengebundenen Kleinrattenpopulation ausreicht.

LinkFang.de: Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte (Anm.: Im Wesentlichen übersetzte Auszüger der Beschreibung in der IUCN red list of threatened spezies)

[5] Status: Die IUCN klassifiziert die Bramble-Cay-Mosaikschwarzratte in die Kategorie „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered) und ging 2008 von einem Bestand von weniger als hundert Exemplaren aus, wovon etwa 50 geschlechtsreife Alttiere waren. Diese Schätzung basiert auf einer Suchexpedition zwischen den Jahren 2002 und 2004, wo die letzten Exemplare beobachtet wurden. Bei einer Suchexpedition im Jahr 2011 konnte kein Exemplar mehr nachgewiesen werden. Da die Untersuchung während der Hauptbrutsaison der Meeresschildkröten stattfand, wurde im Frühjahr 2014 eine weitere Suchaktion unternommen, die erneut erfolglos blieb. 2012 wurde die Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte in die Kategorie „vom Aussterben bedroht“ mit dem Zusatz „möglicherweise ausgestorben“ in den Environment Protection and Biodiversity Conservation Act aufgenommen.

Als Hauptgefährdung wird die Erosion der Insel angenommen. Eine mögliche Naturkatastrophe, wie ein heftiger Sturm, könnte den gesamten geeigneten Lebensraum der Art zerstören. Invasive Pflanzen, die Einfuhr von Beutegreifern sowie die Ausbreitung von Seuchen stellen ebenfalls eine beträchtliche Gefährdung dar.

Im Recherchebericht zum Aussterben[4] steht jedoch:

Grund des Aussterbens wären die stärkeren Wellen aufgrund des Klimawandels

So wird es berichtet:

Süddeutsche Zeitung (dpa Meldung)

[6] Heimat der Tiere war die australische Insel Bramble Cay. Sie ist nur 300 mal 100 Meter groß und liegt am nördlichsten Ende des Great Barrier Reef, des größten Korallenriffs der Welt. "Hauptgrund für das Aussterben sind die hohen Wellen am Strand und die Sturmfluten, die die Insel regelmäßig überschwemmen"

Durch Erosion sei die Insel deutlich geschrumpft. "Wir haben den Nachweis, dass das Meerwasser die Vegetation zerstört hat, die die Ratte als Nahrung und Zufluchtsort brauchte." Die stärkeren Wellen seien auf den Klimawandel zurückzuführen. Dies sei der erste dokumentierte Fall eines Säugetieres, das aufgrund des vom Menschen verursachten Klimawandels ausgestorben ist, so der Experte.

Warum ist dieses Eiland so gefährdet? Ein Blick auf die Zyklonkarten zeigt es. Die Nordspitze von Australien ist zur Zeit der Zyklonsaison eine alles andere als angenehme Gegend. Auch wenn die Insel nicht mitten in den Zugwegen liegt, macht eine geringfügige Verschiebung viel aus.

Bild 3 [7] Image: Tropical cyclone tracks for cyclones that formed or moved through the Northern region from 1970 – 2004. Vom Autor um die Lagekennzeichnung der Insel (rote Raute) ergänzt

Bild 4 [7] Image: Tropical cyclone tracks for cyclones that formed or moved through the Eastern region from 1970 – 2004. Vom Autor um die Lagekennzeichnung der Insel (rote Raute) ergänzt

Dass diese extrem flache kleine Insel durch Überspülung stark gefährdet ist, steht bereits in alten Berichten. Wenn die neueren Überflutungen eine Ursache des Klimawandels sind, müssen diese zugenommen haben. Die Verlaufsgrafik der Zyklone in dieser Gegend auf der Homepage des Australian Government Bureau of Meteorology zeigt aber ein ganz anderes Bild. Die jährliche Zyklonfrequenz und die Anzahl schwerer Zyklone nehmen beide seit mehreren Jahrzehnten ab (Bilder 5; 6).

Bild 5 [7] Graph: Northern region cyclone frequency per year from 1964 to 2015. Severe cyclones are shown in red.

Bild 6 [7] Graph showing the number of severe and non-severe tropical cyclones from 1970–2011 which have occurred in the Australian region. Severe tropical cyclones are those which show a minimum central pressure less than 970 hPa.

Bei dieser Gelegenheit anbei eine Listung der Opfer von Wirbelstürmen über die Historie. Was dem Autor bei allen Recherchen zum Klimawandel auffällt: Zu den “goldenen, vor-industrieellen Zeiten” war die Klimavariabilität erheblich schlimmer und tödlicher.

Bild 7 Deadliest Tropical Cyclons in History. Quelle Wunderground.com.

Die angeblich zunehmende Anzahl und Intensität der Zyklone fußt auf der Annahme steigender Temperaturen. In der Torres-Straße sehden diese wie in Bild 8 gezeigt aus. Die Temperaturen haben seit Beginn der Datenerfassung um 1950 weder im Sommer noch im Winter zugenommen.

Bild 8 [17] Figure 31. Year to year variability in annual, wet and dry season apparent temperatures in the Torres Strait region.

Und der Niederschlag zeigt ebenfalls keine Auffälligkeiten, schon gar nicht einen Klimawandel-Einfluss.

Bild 9 [17] Figure 9. Annual rainfall variations in the southern part of the Torres Strait (from three stations).

Fazit

Weder Anzahl noch Stärke der Zyklone oder Niederschlag haben sich negativ verändert, und die Temperaturen sind ebenfalls nicht gestiegen. An einer Klimawandel-bedingt zunehmenden Anzahl oder zunehmender Stärke der Zyklone kann es also nicht gelegen haben.

Im Recherchebericht zum Aussterben[4] steht weiter:

Grund des Aussterbens wäre der zunehmende Meeresspiegel aufgrund des Klimawandels

[3] Klimaretter.Info: Leung zufolge haben die Tiere durch den Meeresspiegelanstieg große Teile ihres Lebensraums verloren, viele seien wohl auch direkt ertrunken.

Im Bild 2 sind drei kleine Inseln an der Australischen Nordspitze eingekreist. Auf diesen liegen Pegel-Messstationen mit ausreichend langen und kontinuierlichen Pegel-Messwerten. Die Verläufe sind in den Bildern 10 und 11 gezeigt. Nirgendwo – weder kurz- noch langfristig – nimmt der Pegel zu, langfristig ist sogar eine deutliche Abnahme erkennbar.

Bild 10 [1] Pegelverlauf Insel Booby Island, Nord-Australien von 1970 – 2013. Vom Autor aus den Daten umgesetzt. Monatsauflösung (rot), Jahres-Mittelwert (blau). Pegel auf das Jahr 2013 normiert

Bild 11 [1] Pegelverlauf Inseln Goods Island (braun) und Turtle head (blau), Nord-Australien von 1989 – 2013. Vom Autor aus den Daten umgesetzt und die Pegel auf das Jahr 2013 normiert.

Auf WIKIPEDIA steht über den Pegelanstieg aber etwas ganz anderes

Auf WIKIPEDIA[11]: Bramble Cay, wird von einem starken Pegelanstieg berichtet: „Der Klimawandel, der in der Torres-Straße zu einem besonders hohen Meeresspiegelanstieg von mehr als 6 mm pro Jahr seit 1993 …“.

Eine Nachschau der WIKIPEDIA-Verweise führt nur auf Darstellungen ohne Datenangaben oder Belegen[10], allerdings zu Seiten, in denen wirklich jede Klima-Alarmmeldung und Simulationsschwachsinn als wissenschaftliche Ergebnisse dargestellt werden. Fündig wird man jedoch über [4], in dem dazu auf die Studie [17] verwiesen wird. Und in dieser Studie findet sich die gesuchte Angabe von +6 mm pa.

Eine Umkehr der Pegelrichtung – zum „Belegen“ des Klimawandels

Allerdings sind in der Studie zwei Pegeldarstellungen enthalten. Einmal der Pegelverlauf von Booby Island (Bild 10) und dann eine der Colorado State Universitiy: [17] Figure 21. Mean Sea level changes in the Torres Strait region. Source: Colorado State University. Und nur diese Figure 21 weist den angegebenen Pegelanstieg von +6 mm pa aus.

[17] gauge data from the region suggest sea level rise of 6 mm per year between 1993 and 2010, twice the global average.

Anbei die Figure 21 (Bild 12). Die lineare Regression berechnet +6 mm pa, obwohl schon der Verlauf an der Zulässigkeit einer Regressionsgeraden stark zweifeln lässt (Schlusspegel ähnlich dem Startpegel). Die Pegeldaten dürften aus Satellitenmessungen stammen, die ab 1992 begonnen haben (wird in der Fundstelle nicht explizit angegeben).

Bild 12 [17] Figure 21. Mean Sea level changes in the Torres Strait region. Source: Colorado State University

Setzt man die Pegelverläufe übereinander, sieht man dass die Pegel-Mittelwerte von Bild 12 (Figure 21) und Bild 7 (Pegelmessstation Booby Island) ungefähr gleich verlaufen (grüne Linie Booby Island, rote Linie Satellitendaten als „Klimawandel-Beleg“).

Allerdings sieht man damit auch einen ganz schlimmen, bewussten Aussagebetrug:

Durch diese Ausschnitt-Wahl des genau passenden Zeitraumes und einer aufgrund der Vorgeschichte und weiterem Verlauf des Mittelwertes unzulässigen, linearen Regressionsberechnung wird trotz einer eindeutigen, langfristig nicht vorhandenen Pegelerhöhung – eher Pegelminderung – ein ganz schlimmer Pegelanstieg errechnet.

Hätte man, wie es zur Sorgfalt gehört, die Daten der Tidenstationen mindestens als Vorgeschichte berücksichtigt, wäre die Aussage zur Trenderhöhung nicht möglich gewesen, weshalb es wohl (bewusst) unterlassen wurde.

Und dieser offensichtliche und leicht recherchierbare Betrug steht nun als „Wahrheit“ in WIKIPEDIA und der um die Welt verteilten Information über das ausgestorbene Tier. So leicht ist es beim Klimawandel möglich, aus einem nicht steigenden Pegel durch Unterschlagen der Vorgeschichte in der Publizierung „… von mehr als 6 mm pro Jahr seit 1993“ einen alarmistischen Anstieg zu suggerieren und zu publizieren!

Bild 13, Pegelverlauf von Booby Island (Bild 10), Monatswerte blau, Jahres-Mittelwert grün und Bild 12, Mittelwert rot, übereinander gelegt

Was würde man sagen, wenn es richtig lautete:

-Inzwischen zeigen die Pegel die Gefahr, die schlimmen hohen Tiden der Zeit vor dem Klimawandel wieder zu erreichen. Deshalb müssen wir viel Geld zur CO2-Vermeidung ausgeben, damit das Klima wieder so wird wie damals.

Da klingt:

-Seit die Pegel genau mit Satelliten gemessen werden, steigt er um +6 mm pa

viel „richtiger“ und stell auch die Frage auf, ob die Inseln der Satelliten- oder der Tidenpegel mehr beeinflusst.

Das ist wie beim Unwetter vor kurzem in Simbach[19]: Im Radio sagte ein Behördensprecher zur Entschuldigung (des eklatanten Behördenversagens, was er aber nicht erwähnte), dass es ein Jahrtausend-Hochwasser gewesen wäre. Er verschwieg aber auch, dass in den vorhergegangenen tausend Jahren noch niemand in der Geschichte einen Damm errichtet hatte, der den (bei dort leider regelmäßig vorkommenden Extremregen) Wassern nicht standhielt und ausgerechnet bei der Bewährungsprobe brach wodurch eine sonst nie so hoch gewesene Extrem-Flutwelle das Städtchen übergoss.

Was sagen andere Datensätze?

Wie schon bei der umfassenden Analyse zu den Pazifikinseln festgestellt[12], gibt es komischer Weise gerade von den angeblich schlimm von Pegelanstiegen betroffenen Zonen des Pazifik kaum verlässliche oder fehlerfreie Pegeldaten. Bei der nächstliegenden zur Torres-Strait von Neuguinea (Port Moresby) ist es ganz extrem – dort sind für keinen Zeitraum nutzbare vorhanden.

Eine Publizierung des australischen Government zu genau dieser Problematik weist ebenfalls keine Daten auf, bzw. zeigt auch dass es dort keine gibt [13]. In der Torres Strait selbst begann man erst 2013 mit der Errichtung der ersten lokalen Messstation[10].

Alle Artikel ((die der Autor nachgesehen hat) welche über hohe, Klimawandel-bedingte Pegelanstiege berichten, bringen lediglich Bilder beschädigter und erodierter Strände, sowie die „üblichen“ erschütternden Berichte von Einheimischen wie z.B. im theguardian, aber nirgends Datenangaben.

Der Klimaschutzplan! des örtlichen Regierungsdepartments zeigt als Datenbasis lediglich Simulations-Projektionen[10] und eine Publizierung des Australischen Gouvernement in Form eines Foliensatzes [14] zeigt ebenfalls keine Mess-Daten, sondern ebenfalls nur Simulationsprojektionen ab 2010.

Allerdings war in einem politischen Strategiepapier aus Australien eine Zahlenangabe zu finden, und diese bestätigt die Angaben der (vom Autor angezogenen) Pegelstationen: [15] Whilst the precise amount of sea level rise in the Torres Strait has not been recorded, 25 Australian seas generally have risen 7 centimetres since 1950.

Diese Angabe ergibt einen weit unter dem globalen Durchschnitt liegenden Anstieg von ganz knapp über 1 mm pa.

Man darf also davon ausgehen, dass die angezogenen Pegel-Messstationen der australischen Regierung zutreffende und auch verlässliche Quellen sind.

Fazit

Der Tidenpegel in der Region ist langfristig nicht angestiegen und zeigt auch keinen Trend dazu. Die höchsten Pegel waren im Jahr 2.000 (wonach es noch eine Population auf der Insel gab) und weit davor (als es noch eine große Population gab). An einem Klimawandel-bedingt stark zunehmenden Meerespegel kann es deshalb nicht gelegen haben, weil dieser nicht stattfand und auch nicht stattfindet. Die anderst lautenden Aussagen basieren auf falschen Daten.

Was war dann der Grund des Aussterbens?

Das weiß der Autor auch nicht. Im Originalbericht [4] sind mögliche Ursachen umfangreich beschrieben und dokumentiert. Diese werden wohl zutreffen.

Es wird vom Autor nur bezweifelt, dass diese Ursachen ausreichend AGW-Klimawandel-begründbar sind. Dass in den ersten Mitteilungen um 2012 noch niemand vom Klimawandel-Einfluss „wusste“ und dies erst in der aktuellen Mitteilung als Grund angegeben wird, ist ein Indiz dafür. Im Jahr 2012 hat sich deshalb auch kein Medium für das Aussterben dieser Ratte interessiert. Erst in Verbindung mit dem Stichwort „Klimawandel“ wurde es sofort rund um die Welt publiziert.

Viel Wert legte man damals auch nicht auf das Überleben dieser Rattenart. Dazu hatte „das Engagement gefehlt“. Zur Veranlassung von Suchexpeditionen zur nachträglichen Feststellung des sicherlich Klimawandel-bedingten Ablebens war es dann vorhanden:

Süddeutsche Zeitung: Auch in Zoos oder Zuchtstationen gebe es keine überlebenden Exemplare, sagte Leung. Nach seinen Angaben hatten die Behörden einmal versucht, einige Tiere von der Insel zu holen und zu züchten. Langfristig habe dafür aber das Engagement gefehlt.

Die Suche nach dem ersten Klimawandel-Märtyrer

Ein Klimawandel-Opfer wurde bereits im Jahr 2007 gemeldet – und dann wiedergefunden:

SPIEGEL ONLINE 20.09.2014: Angeblich ausgestorben: Schnecke blamiert Wissenschaftler

[8] Rhachistia aldabrae, eine schmucke Schnecke mit schwarz-rot-gestreiftem Gehäuse, lebt seit Urzeiten auf dem Seychellen-Atoll Aldabra. Doch Ende der Neunzigerjahre schien die Schnecke verschwunden zu sein.

Verantwortlich sei wohl der Klimawandel, berichtete ein Forscher 2007. Das Verschwinden des Weichtiers bestärkte den Uno-Klimarat IPCC, in seinem Sachstandsbericht vor einem Artensterben aufgrund des Klimawandels zu warnen. Rhachistia aldabrae galt als eines der wenigen Beispiele für Tiere, die dem Klimawandel bereits zum Opfer gefallen sein könnten.

Umso größer war nun die Freude über die Wiederbegegnung. "Wir wurden schier verrückt, es war so beeindruckend", erzählte Shane Brice, Mitglied einer Seychellen-Expedition der Nachrichtenagentur AP. Experten bestätigten den Fund: Es könne sich nur um Rhachistia aldabrae handeln, sagte der Molluskenforscher Vincent Florens von der University Mauritius der AP.

Die Entdeckung bringt die renommierte britische Wissenschaftsakademie Royal Society in Bedrängnis. In ihrem Fachblatt "Biology Letters" war jene Studie von Justin Gerlach erschienen, die das Aussterben der Schnecke behauptete. Forscher um Clive Hambler von der University of Oxford jedoch widersprachen der Arbeit bereits 2007 – doch die Royal Society habe den Abdruck verweigert, berichtet die "Times".

Damit „fehlte“ aber weiterhin etwas für die Ökokirche ganz Wichtiges. Was macht man mit einem Klimawandel, der noch kein „belegtes“ Opfer und sei es noch so klein zur „Anbetung“ vorweisen kann? Man kann, wie es Aktivisten machen Gedenkstätten für künftige Opfer errichten: „Gedenkstätte „Sorry, 2015!“ für künftige Opfer des Klimawandels“[9].

Aber ein vorhandenes Opfer wäre schon „hilfreich“, und wenn es nur durch geeignete Wortwahl „gesichert“ wird.

Man beachte die Unterschiede in den Aussagen der Mitteilungen:

Auf „Klimaretter“ wird noch informiert, dass das mit dem Klimawandel als Ursache Vermutungen sind.

[3] "Kernursache" sei höchstwahrscheinlich der Meeresspiegelanstieg gewesen, erklärten Wissenschaftler der australischen University of Queensland. "Das ist wahrscheinlich das erste Mal, dass man das Aussterben einer Tierart auf den Klimawandel zurückführen kann", sagte Luke Leung aus dem Forschungsteam.

Das „Wahrheitsministerium“ dpa lies in seiner Information für den deutschen Bürger die Vermutungen weg und schaffte Sicherheit. Wenn eine Information durch den „Wahrheitsfilter dpa“ geschleust wurde, gilt sie in Deutschland juristisch als „wahr“ und muss von Niemandem mehr nachgeprüft werden, entsprechend übernahmen es unsere Qualitätsmedien:

Süddeutsche Zeitung

[6]: "Hauptgrund für das Aussterben sind die hohen Wellen am Strand und die Sturmfluten, die die Insel regelmäßig überschwemmen"

Durch Erosion sei die Insel deutlich geschrumpft. "Wir haben den Nachweis, dass das Meerwasser die Vegetation zerstört hat, die die Ratte als Nahrung und Zufluchtsort brauchte." Die stärkeren Wellen seien auf den Klimawandel zurückzuführen. Dies sei der erste dokumentierte Fall eines Säugetieres, das aufgrund des vom Menschen verursachten Klimawandels ausgestorben ist, so der Experte.

Was steht im Original

[4] The key factor responsible for the extirpation of this population was almost certainly ocean inundation of the low-lying cay, very likely on multiple occasions, during the last decade, causing dramatic habitat loss and perhaps also direct mortality of individuals. Available information about sea-level rise and the increased frequency and intensity of weather events producing extreme high water levels and damaging storm surges in the Torres Strait region over this period point to human-induced climate change being the root cause of the loss of the Bramble Cay melomys.

Von C. Frey freundlicher Weise übersetzt:

"Der Schlüsselfaktor für die Ausrottung dieser Population war fast mit Sicherheit eine Überflutung des niedrig liegenden Sandinselchens durch den Ozean, sehr wahrscheinlich aus verschiedenen Gründen während des letzten Jahrzehnts, was zu einem dramatischen Verlust von Habitaten führte und vielleicht auch zum direkten Tod von Individuen.

Verfügbare Informationen über den Anstieg des Meeresspiegels und die verstärkte Häufigkeit und Intensität von Wetterereignissen, die extrem hohen Wasserspiegel mit sich bringen, sowie verheerende Sturmflut-Wellen in der Torres-Straße während dieser Zeit weisen auf menschengemachten Klimawandel als ur-Grund für den Verlust der…hin"

Es handelt sich demnach um eine Vermutung, dass Überflutungen die Ursache der Ausrottung auf dieser Insel waren, was aber nicht bezweifelt werden soll. Weil diese Überflutungen und ein Pegelanstieg Klimawandel-bedingt seien, wird als Ursache einfach der Klimawandel als Haupt-Verdächtiger benannt. Es ist also eine Hypothese und bewiesen ist es damit nicht.

Woher die Studienautoren ihre „verfügbare Information“ haben, wurde vom Autor recherchiert. Dabei stellte sich heraus, dass wesentliche Annahmen falsch sind. Denn alle Informationen welche der Autor aus den Daten der australischen Regierungshomepages und aus den angezogenen Studien gezogen hat, weisen auf das Gegenteil hin. Betrachtet man somit, dass im relevanten Zeitraum die Zyklone nicht schlimmer wurden (sondern schwächer als früher waren!) und der Tidenpegel entgegen der Darstellung nicht gestiegen ist, ist die Hypothese, dass der Klimawandel die Ursache wäre ganz einfach falsch.

Im Pazifik gibt es eine Unmenge solch extrem kleiner und flacher Korallensand-Inselchen, auf die durch eine unglückliche Fügung kleine Tiere mit Treibgut (oder als “blinde Bootspassagiere“) angeschwemmt und irgendwann aufgrund einer längeren, unglücklichen Wetterkonstellation auch wieder heruntergeschwemmt werden. Das hat früher niemanden interessiert, weil es Natur ist. Seit 2016 ist es aber Klimawandel.

Eine Hoffnung bleibt (wie es die Studienautoren vorsichtshalber bereits ausgeführt haben). Nachdem sich keine Rattenpopulation auf einem 300 x 100 m großen Stückchen Inselland von selbst entwickelt, muss es auf dem daneben liegenden Festland Vertreter der damals auf die Insel gekommenen Ur-Art geben. Schließlich hat sich die Ratte durch die Abgeschiedenheit nur endemisch als eigene Ausprägung gebildet. Wenn man danach sucht, wird man sie sicher finden. Dann geht die Meldung wieder aus wie die vom Jahr 2007. Das wird dann aber wie 2007 kein Medium in Deutschland bringen.

Nachspann

Bei der Recherche zu diesem Artikel konnte der Autor feststellen, dass Australien ein Spiegelbild Deutschlands ist. Die klimahysterischen Darstellungen ohne Fakten, aber mit endlos vielen Zukunftsprojektionen, Vulnerabilitätsstudien und Klima-Maßnahmenkatalogen sind auch dort Legende. Kopflosigkeit in der Wissenschaft gibt es eben doch überall (wenn es Ehre, Geld und Fördermittel einbringt).

Bild 14 [17] Temperaturprojektionen Figure 33

Wie bei uns scheint man auch dort vor lauter Vorbereitung auf die simulierte Klimakatastrophe aktuell weder Zeit, Geld, noch Können für sinnvolle Maßnahmen zu haben und die Vergangenheit des Wetters zu ignorieren. Dazu ein typisches Problembild welches die „Wucht“ des Klimawandels zeigen soll (Bild 15). Schön sieht man wie klug die alten Häuser gebaut wurden und wie sträflich das neuere im Bereich der Hochwasserlinie. Als Lösung wird da das extrem kostenintensive Vermeiden von CO2 und weiteres Klimaforschen mit vielen teuren Zukunftssimulationen allerdings nicht viel helfen.

Bild 15 [17] Originaltext: Inundation (Überschemmung) in the Saibai Island. (Source TSRA). Die gestrichelten, weissen Linien sind vom Autor zugefügt

Wohl nicht jeder Bürger würde zustimmen, dass dahin unbedingt vorsorglich Hilfsgelder aus seinem Geldbeutel zur „Klimarettung“ transferiert werden müssen. Wenn aber aus einem abnehmenden Tidenpegel durch „öko-wundersame Fügung“ alarmierende +6 mm pa entstehen, sind Maßnahmen durch Anzapfen des Klimafonds unumgänglich. Viel von diesem Geld wird dann zwar durch „wundersame Fügung“ in den weit offenen Taschen vieler Lokalfunktionäre verschwinden, aber das Ökogewissen der westlichen Welt kann beruhigt weiter schlafen.

Damit dieses Bürgergewissen nicht mit den falschen Gedanken aufwacht, sorgen schon unsere Grünen. Wirklich keine Darstellung ist dafür doof genug und Fakten interessieren sowieso überhaupt nicht [12]:

Wahlbrief von Bündnis 90/ Die Grünen an die Bewohner der Carteret Inseln (nicht weit weg von der Torres-Strait gelegen) (Auszüge):

[18] Ihre Heimat ist ein Ort, von dem wir Deutschen träumen. Eine Südseeidylle mit weißen Palmenstränden, umgeben von türkisfarbenem Wasser, das funkelnde Unterwasserlandschaften birgt. Welche Wunder die Natur schaffen kann, das wussten Sie schon, als Sie Kinder waren.

Sie leben in diesem Paradies seit vielen Jahrhunderten. Doch nach der Landung der Europäer begann der Niedergang Ihres Landes. Hungersnöte, Übervölkerung und monokulturelle Landwirtschaft zwangen viele Ihrer Landsleute schon vor Jahren zur Flucht.

Wir tragen die Verantwortung für diese Katastrophe. Nicht nur bei Ihnen, überall auf der Welt sind die Vorboten der Klimakatastrophe sichtbar: Eisberge schmelzen, der Meeresspiegel steigt, die Unwetter werden schwerer, ganze Landstriche werden verwüstet. Am schlimmsten trifft es die Menschen in den Ländern, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen. Wie Sie.

Wir, der Norden, sind in der Pflicht, endlich zu handeln.

. Ob Sie es glauben oder nicht: Während bei Ihnen der Meeresspiegel steigt, wollen eben diese beiden bei uns regierenden Parteien neue Kohlekraftwerke bauen – obwohl jeder weiß, dass nichts klimaschädlicher ist.

Nun wird bei uns ein neues Parlament gewählt. Wir Grüne versprechen Ihnen: Egal ob wir nach dieser Wahl regieren oder in der Opposition landen; wir werden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dafür kämpfen, dass unser Land wieder Vorreiter beim Klimaschutz wird. 

Quellen

[1] PSMSL Catalogue Viewer

http://www.psmsl.org/data/obtaining/map.html

[2] WIKIPEDIA: Bramble Cay

https://de.wikipedia.org/wiki/Bramble_Cay

[3] Klimaretter.Info: Klimawandel: Erstes Tier ausgestorben

http://www.klimaretter.info/umwelt/nachricht/21411-erstes-tier-durch-klimawandel-ausgestorben

[4] Gynther, I., Waller, N. & Leung, L.K.-P. (2016) Confirmation of the extinction of the Bramble Cay melomys Melomys rubicola on Bramble Cay, Torres Strait: results and conclusions from a comprehensive survey in August–September 2014.

[5] LinkFang.de: Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte

http://www.linkfang.de/wiki/Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte

[6] Süddeutsche Zeitung 16.06.2016: Erste Säugetiere durch Klimawandel ausgerottet

http://www.sueddeutsche.de/wissen/artensterben-erste-saeugetiere-durch-klimawandel-ausgerottet-1.3034848

[7] Australian Government Bureau of Meteorology: Tropical Cyclones in the Northern Territory

http://www.bom.gov.au/cyclone/about/northern.shtml#history

[8] SPIEGEL ONLINE 20.09.2014: Angeblich ausgestorben: Schnecke blamiert Wissenschaftler

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/schnecke-rhachistia-aldabrae-auf-den-seychellen-nicht-ausgestorben-a-992780.html

[9] Rhein-Sieg Rundschau: Gedenkstätte für Klimaopfer

http://www.rundschau-online.de/region/rhein-sieg/gedenkstaette-fuer-klimaopfer-in-siegburg-erneuter-anschlag-auf-kunstwerk-22791132

[10] TORRES STRAIT CLIMATE CHANGE STRATEGY 2014-2018 BUILDING COMMUNITY ADAPTIVE CAPACITY AND RESILIENCE

http://www.tsra.gov.au/__data/assets/pdf_file/0003/7419/TSRA-Climate-Change-Strategy-2014-2018-Upload4.pdf

[11] WIKIPEDIA Bramble Cay

https://de.wikipedia.org/wiki/Bramble_Cay

[12] EIKE 14.12.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 3 Die Marshall-Inselgruppe – (kein) Beispiel für einen Untergang

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/gehen-die-suedseeinseln-wirklich-wegen-des-klimawandels-unter-teil-3-die-marshall-inselgruppe-kein-beispiel-fuer-einen-untergang/

[13] What Climate Change mitigations measures have been put in the Torres Strait?

https://www.dss.gov.au/sites/default/files/files/foi_disclosure_log/Documents/foi_decision_12-13-069_Document010.PDF

[14] Rohan Hamden and John Rainbird – Torres Strait Regional Authority Bob Speirs Griffith University: Adaptation Pathways Plotting a course to an uncertain future

http://edepot.wur.nl/381635

[15] Melbourne Journal of International Law Vol 9, Owen Cordes Holland: THE SINKING OF THE STRAIT: THE IMPLICATIONS OF CLIM ATE CHANGE FOR TORRES STRAIT ISLANDERS’ HUMAN RIGHTS PROTECTED BY THE ICCPR

http://law.unimelb.edu.au/__data/assets/pdf_file/0011/1683218/Cordes-Holland.pdf

[17] Suppiah, R., Bathols, J., Collier, M., Kent, D. & O’Grady, J. 2010. Observed and Future Climates of the Torres Strait Region. Report to the Torres Strait Regional Authority. CSIRO, Marine and Atmospheric Research. Aspendale, Vic

[18] Briefe zur Wahl: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN an die Bewohnerinnen und Bewohner der Carteret-Inseln

http://www.gruene.de/partei/briefe/liebe-bewohnerinnen-und-bewohner-der-carteret-inseln.html

[19] EIKE 09.06.2016: An den Unwettern ist der Mensch eher nicht schuld – aber ganz sicher an deren Folgen

Darstellung des Unwetters um Simbach Niederbayern

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/an-den-unwettern-ist-der-mensch-eher-nicht-schuld-aber-ganz-sicher-an-deren-folgen/

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