Bild rechts: der indische Kohleminister Anil Swarup

Das Kohleministerium plant, 204 Kohleblöcke [coal blocks] zu versteigern, die der Oberste Gerichtshof (Supreme Court) im vorigen Jahr gestrichen hat. Diese Blöcke haben das Potential, 800 bis 900 Millionen Tonnen Kohle zu produzieren und Einnahmen von 7 Billionen Rupien (121 Milliarden Dollar) zu erzeugen.

Kohleminister Anil Swarup leitet die Auktionen, die im Januar begonnen haben. „In den ersten beiden Runden wurde über 67 der 204 Blöcke verhandelt“.

Man rechnet damit, dass diese 67 Blöcke den Regierungen der [indischen] Bundesstaaten etwa 3,35 Billionen Rupien während der nächsten 30 Jahre einbringen werden. „Außerdem sind auch umgekehrt Vorteile zu erwarten in Gestalt von Stromtarifen“, sagte Swarup der Nikkei Asian Review.

„Bislang gab es zwei Runden der Abgabe von Geboten und eine Runde Zuweisung“, sagte er. „In der dritten Runde wird es in der dritten Aprilwoche um weitere 16 Blöcke gehen“. In den Runden zuvor wurden 38 Blöcke Staatsunternehmen zugewiesen einschließlich dem Energieunternehmen NTPC sowie der Stahlbehörde von Indien. Private Unternehmen wie Jaypee Cement, Usha Martin und Aditya Birla wurden ebenfalls Blöcke zugewiesen.

„Wir betrachten 500 Millionen Tonnen (aus diesen 204 Blöcken) bis zum Jahr 2020 und eine weitere Milliarde Tonnen von Coal India (der staatlichen Bergbau-Gesellschaft), um in fünf Jahren das Ziel von 1,5 Milliarden Tonnen zu erreichen“, sagte Swarup.

Die Regierung Modi, im Mai vorigen Jahres an die Macht gekommen, bemüht sich mit Höchstdruck, die Kohleproduktion zu steigern, um ökonomisches Wachstum sicherzustellen. Kohle wird in Indien primär zur Stromerzeugung genutzt, obwohl Bereiche wie die Stahlindustrie Kohle als Ressource in ihren Werken nutzen. Mit Kohle wird 67% der Gesamtenergie in Indien erzeugt. Die International Energy Agency EIA projiziert eine Steigerung des Kohleverbrauchs in Indien auf 177 Millionen Tonnen oder im Mittel 5% pro Jahr bis zum Jahr 2019.

Indiens Planungsbehörde schätzt, dass eine zusätzliche Kapazität von 75.785 Megawatt bis zum Jahr 2017 gebraucht wird.

Erforderliche Arbeit

Swarup glaubt, dass die Verfügbarkeit von Kohle in Indien nie ein Problem war, wohl aber die Produktion. Die Regierung hat daher einen Vier-Punkte-Plan in Kraft gesetzt, um die 1,5 Milliarden Tonnen möglich zu machen.

Sie wird sicherstellen, dass der private Sektor die ihm zugewiesenen Kohleblöcke transparent und produktiv nutzt. Zusätzlich arbeitet das Kohleministerium auch daran, Coal India zu stärken, den größten Erzeuger fossiler Treibstoffe.

Von den 565 Millionen Tonnen heimisch produzierter Kohle erzeugt Coal India 490 Millionen. Abbau und Arbeitsprobleme haben jedoch dazu geführt, dass das Unternehmen die Produktionsziele nicht erreicht hat.

Swarup sagt, jedoch, dass sich das Szenario ändert. In diesem Jahr ist Coal India um 7,2% gewachsen im Vergleich zu einer normalen Wachstumsrate von 2 bis 3%.

Das Kohleministerium hat auch eine neue Strategie zum Kohleabbau ausgegeben. Joint Ventures in Kohle produzierenden Bundesstaaten werden Eisenbahnlinien bauen, um die Ressource von den Minen zu den Produktionszentren zu transportieren.

„Die erste Absichtserklärung in dieser Hinsicht wird nächste Woche unterzeichnet werden. Coal India trägt 64% bei, das Ingenieurs- und Konstruktionsunternehmen Ircon 26% und die Regierung 10% in Joint Ventures“, sagte Swarup. „Insgesamt 121 Eisenbahnprojekte sind in der Planung“.

Coal India kauft auch mehr Güterwaggons zum Transport der Kohle. Gegenwärtig sind 200 Züge für 490 Millionen Tonnen in Betrieb.

Die [indische] Bundesregierung will sicherstellen, dass die Regierungen [der indischen Bundesstaaten] die Beschaffung von Ländereien für den Bergbau und den Bau der Eisenbahnlinien voranbringen.

Kohle-Rationalisierung ist ein weiteres Gebiet mit oberster Priorität, sagte Swarup. Consultancy KPMG sagt, dass die Rationalisierung Coal India eine Ersparnis von 60 Milliarden Rupien pro Jahr bringen wird.

Die Gesamt-Energieerzeugung Indiens während der Jahre 2013 und 2014 betrug 130 Gigawatt, wobei die kohlebasierte Energieerzeugung zwei Drittel ausmachte. Die Stromerzeugungs-Kapazität des Landes beträgt 243 Gigawatt.

Link: http://asia.nikkei.com/Politics-Economy/Policy-Politics/Modi-looks-to-double-coal-production-by-2020

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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