Update 29.9.12  Neuer Öko-Boom: schon 4541 Elektroautos!

Wie man mit einem Verkauf in einer Größenordnung von 39 995 Dollar Geld verlieren kann

Warum sind bessere Verkaufszahlen für den Volt ein zweifelhafter Segen? Es stellt sich heraus, dass diese Verkäufe teuer sind: Reuters berichtete vor Kurzem, dass GM mit jedem verkauften Volt einen Verlust macht – trotz des kleinen Grundpreises von 39 995 Dollar für das kleine Hybridfahrzeug mit Stecker.

Während  GM mit der Mathematik von Reuters nicht übereinstimmt, ist dennoch klar, dass das innovative Auto keine Gelddruckmaschine für General Motors ist. Mit nur einigen Tausend Verkäufen im besten Monat wird es viele Jahre dauern, bis das Auto die Entwicklungskosten wieder eingebracht hat, die auf etwa 1 Milliarde geschätzt werden.

Nun ist das nicht unbedingt etwas Schlechtes, zumindest aus Sicht von GM. Wie andere Autobauer auch schaut GM voraus auf die nächste Dekade, wenn die treibstoff-wirtschaftlichen Regeln viel strikter sein werden. Aus der Perspektive von GM repräsentiert der Volt eine frühe Investition in die Art von Technolgie, die GM – und andere Autobauer rund um die Welt – brauchen wird, diese Technologie zu perfektionieren, bevor die Regeln in Kraft treten.

An diesem Argument ist etwas dran. Aber das hält die Kritiker von GM nicht davon ab, sich darüber zu beklagen, dass sich die [Entwicklung der] Technologie der Elektroautos zu einer teuren Zeitverschwendung entwickelt.

Werden Elektroautos jemals die Kurve kriegen?

Ein Editorial in der Washington Post nahm sich diese Woche den Volt zur Brust, und zwar als Teil einer größeren Argumentationskette gegen die Subventionen der US-Regierung für die Technologie von Elektroautos. Das Department of Energy sagte 2011, dass bis zum Jahr 2015 1 Million Elektroautos in den USA unterwegs sein könnten, aber wie die Post selbst sagt, erscheint das im Moment reichlich unwahrscheinlich.

Die Folgerung des Department of Energy basierte auf einer Studie, in der einige Hypothesen aufgestellt worden sind, die heute ziemlich dumm daherkommen. Es erwartete, dass Nissan 25 000 Autos des Typs Leaf in diesem Jahr verkaufen würde. Aber bis einschließlich August 2012 waren es weniger als 5000. Es hat auch vorhergesagt, dass GM 120 000 Volts in diesem Jahr verkaufen wird. Die Realität: weniger als 14 000 Volts wurden 2012 bis einschließlich August in den USA verkauft.

Beide diese Autos, ebenso wie ein großer Teil des sich immer noch entwickelnden Geschäftsfeldes der Elektroautos in den USA hängen fast vollständig von der Hilfe der Regierung ab. Der massive Notverkauf von GM ist kein Geheimnis, aber einige der anderen Hilfsprogramme des Department of Energy sind weniger bekannt: Neben anderen Zuwendungen und Anleihen erhielt Nissan 1,5 Milliarden Dollar an billigen Krediten, um die Produktionsstätte des Leaf in Tennessee zu renovieren, und Tesla erhielt Kredite in Höhe von 465 Millionen Dollar, um das Modell S zur Produktion zu verhelfen.

Und was hat der Steuerzahler von all dem? Nicht sehr viel.

‚Erfolg’ für Elektroautos ist relativ

Bislang steht Tesla für eine große Erfolgsstory im Elektroauto-Spiel – aber dieser Erfolg ist relativ. Bei Tesla stehen mehr als 10 000 Order für das Modell S in den Büchern, ein luxuriöser Sedan mit der größten Reichweite bei den Elektroautos.

Für einen Autobauer im Silicon Valley ist das eine riesige Zahl. Aber es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein hinsichtlich des gesamten Automarktes: Tesla kann 20 000 Autos im nächsten Jahr verkaufen – und das wäre immer noch ein großer Erfolg – aber das ist weniger als die Hälfte der Anzahl von Pickups der F-Serie, die Ford in jedem einzelnen Monat verkauft.

Das ist weit entfernt von der von der Regierung angenommenen Million pro Jahr, und es ist weit entfernt davon, auch nur geringste positive Auswirkungen auf die Umwelt zu haben.

Ein düsterer Trend

Und das ist das wirkliche Problem mit Elektroautos: bisher sind es nicht sehr viele Verbraucher, die sich zum Kauf anstellen. Ökobewusste Fahrer bevorzugen immer noch Hybridautos wie den populären Prius von Toyota (TM), der an jeder Tankstelle aufgetankt werden kann – und das wird sich wahrscheinlich so schnell auch nicht ändern.

Das bedeutet, dass Elektroautos untergehen könnten – egal wie viele davon das Department of Energy verkauft sehen will.

John Rosevear, The Motley Fool

Link: http://www.dailyfinance.com/2012/09/17/is-the-electric-car-revolution-running-out-of-juice/

In diesem Zusammenhang gibt es noch eine interessante Mitteilung von Toyota (A. d. Übers.):

Toyota lässt das ‚E-Auto für jedermann’ sterben

Wer hat das elektrische Auto sterben lassen? In diesem Falle war es Toyota. Die Firma hat heute bekannt gegeben, dass es sein für den Massenmarkt vorgesehenes Mini-E-Auto, den eQ, nicht ausliefern wird.

Der Grund: Es gibt keine Nachfrage dafür, jedenfalls so lange nicht, wie die Batterie-Technologie nicht ausreicht, um mit einer Ladung genauso weit zu kommen wie mit einem Tank voller Benzin.

„Die gegenwärtigen Kapazitäten elektrischer Fahrzeuge entsprechen nicht den Bedürfnissen der Gesellschaft”, sagte Reuters zufolge der Vizevorsitzende von Toyota, Takeshi Uchiyamada. „Ob es die Strecke ist, für die eine Ladung reicht, oder die Kosten, oder wie lange das Wiederaufladen dauert“.

Toyota wird sich stattdessen auf Hybridautos konzentrieren, welche nützlicherweise auf Kurzstrecken mit Batteriestrom fahren können, aber auch die Möglichkeit zur Benzinverbrennung haben, um ihre Reichweite auszudehnen. Sie gestatten es den Fahrern, von Strom zu profitieren, ohne dem Zwang der Reichweite zu erliegen.

Der Erdgasboom in den USA hat die Treibstoffpreise abstürzen lassen, was wiederum die Stromkosten gesenkt hat. Billigere Elektrizität wird den Strom-Hybriden gegenüber anderen Typen sowie über Benzin- und Dieselfahrzeuge Vorteile verschaffen.

Der japanische Autobauer sagte heute, dass er 21 Hybrid-Gas-Elektromodelle bis 2015 in der Produktion habe, davon 14 völlig neue Modelle. Die übrigen werden umgebaute Prius-Modelle sein. Er sagte, man werde für alle Fahrzeugklassen Hybridversionen anbieten.

Der eQ war für 20120 angekündigt, das Ergebnis seiner Anstrengungen war das Design der Mini-Autos vom Typ EV I aus dem Jahr 2008 und EV II 2009. Toyota sagte, dass das E-Auto 2012 in den USA in den Verkauf gehen würde. Das wird es auch, aber in Stückzahlen, die zu klein sind, um einen wirklichen Massenmarkt zu erzeugen.

Tony Smith

Link: http://www.reghardware.com/2012/09/24/toyota_kills_eq_city_ev_mass_launch/

Beide Artikel übersetzt von Chris Frey EIKE

Update: Neuer Öko-Boom: schon 4541 Elektroautos!

"Doch statt des Siegeszugs kamen dann im August diese Nachrichten: Wegen geringer Nachfrage stoppt der französische PSA-Konzern die Produktion seiner beiden Elektro-Modelle Citroen C-Zero und Peugeot iOn. Aus demselben Grund stehen seit Ende des Monats auch die Bänder des Ampera-Schwestermodells Chevrolet Volt still. Solch einen Stillstand kann sich die Elektromobilität aber nicht erlauben, zumindest wenn es nach den Plänen der Bundesregierung geht. Diese hätte gern bis zum Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen."

mit Dank an Wolfgang Röhl ACHGUT

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken