EIKE wünscht allen Leserinnen und Lesern ein gutes und erfreuliches Jahr 2017

Doch nur mit dem Zweifel beginnt auch die Suche nach der Wahrheit. Und diese Suche hat bereits große Teile der Bevölkerung erfasst. Unübersehbare Zeichen dafür sind die großen Erfolge neuer  politischer Player, Parteien wie Medien der bürgerlich liberal-konservativen  Mitte, die sich nicht den Maulkorb der  Political Correctness mehr umhängen lassen, sondern reden und schreiben was ist, insbesondere aber – mit sehr guten Argumenten, die täglich durch Fakten erhärtet werden- glaubwürdige Alternativen den Menschen vorstellen. Die „postfaktischen“ Argumente eine selbstherrlichen Kanzlerin und ihrer Unterstützer in allen etablierten Parteien, den Ämtern und Medien  werden – für jedermann sicht- und erkennbar- stets und ständig aufs Neue, durch die wahrgenommene Wirklichkeit widerlegt.

Mit Dank an Spürnase Frank Abels z.Zt. Australien für diesen Stimmungsaufheller

Bestärkt wurde diese stark anschwellende Bewegung durch vom Establishment mit großem finanziellen wie medialem Aufwand bekämpften sichtbaren politischen Veränderungen im Lande aber auch außerhalb. Die wider alles Wollen der Etablierten errungenen Erfolge eines Donald Trump in den USA, der Widerstand weiter Kreise gegen als falsch empfundenes offizielle Gehabe und Getue, dass in schroffem  Gegensatz zu den erlebten Fakten steht, sei es in Großbritannien, in Österreich. Italien, usw, der sich u.a. im Wahlverhalten äußert, sind sehr ermutigende Signale, die sich mit einiger Gewissheit auch in 2017 fortsetzen werden.

In diesem Sinne wird 2017 ein besseres Jahr als 2016 werden, wenn auch schreckliche internationale Katastrophen und auch Kriege weiterhin zu seinen Begleitern gehören werden.

So schlimm und bedauerlich diese auch sind: Wir freuen uns auf das Neue Jahr und wünschen und hoffen liebe Leserinnen und Leser, dass Sie das auch tun!

Ihre EIKE Redaktion




Der ausgefallene Weltunter­gang (Teil 3) – Wie steht es heute um die Fukushima „Todeszone“

Während der Katastrophe wurden große Mengen an Radioaktivität freigesetzt, z.B. ca. 42 % der Cäsium Cs-137 Emission von Tschernobyl, und kontaminierten Luft, Böden, Wasser und Nahrungsmittel in der land- und meerseitigen Umgebung. Die japanische Regierung beschloss eine Evakuierung der Bevölkerung in einer Zone mit dem Radius von bis zu 30 Km. Nach offiziellen Angaben haben die japanischen Behörden nach dem Erdbeben insgesamt 154 000 Menschen aus der Region um das Kraftwerk evakuiert. Die Evakuierung kostete einige Menschenleben, besonders von sehr alten und kranken Menschen, die wohl besser nicht hätten evakuiert werden sollen. Die Zahl dieser armen Menschen variiert sehr stark, abhängig vom Standpunkt zur Kernenergie derjenigen, die Artikel oder Studien veröffentlichen.

Was ist seit Fukushima in der japanischen „Todeszone“ geschehen?

In den letzten fünf Jahren ist in der Evakuierungszone viel geschehen. Ziel war und ist es, den Bürgern ihre Heimat wiederzugeben und ihnen eine sichere Rückkehr zu ermöglichen. Dafür arbeiten zehntausende Menschen hart und ernten seit einem guten Jahr die ersten größeren Erfolge. Der größte Erfolg ist für sie, wenn die Evakuierung eines Gebietes oder einer Stadt aufgehoben wird und die Bewohner zurückkehren. Natürlich kehren nicht alle zurück. Manche haben in den Jahren einen neuen Lebensmittelpunkt gefunden. Andere haben Angst vor der Strahlung, was nur zu verständlich ist.

Als erstes wurde (und wird) ein Messprogramm der Strahlung durchgeführt und eine genaue Karte der Radioaktivität erstellt. Dabei stellte sich heraus, dass ein dicker zigarrenförmiger Bereich, der von der Windrichtung benachteiligt war, eine höhere Radioaktivität aufwies, als der größte Teil des Territoriums. Danach begannen die umfangreichsten Dekontaminations-Maßnahmen in der Geschichte der Menschheit.

Man begann auf den Dächern. Sie wurden abgewaschen und gereinigt. Dann die Dachrinnen und die Wände. Im Gelände wurden die Bäume von oben nach unten mit Hochruckreinigern gewaschen, die Pflanzen abgemäht und danach eine dünne Bodenschicht von einigen Zentimetern abgetragen. Die Abfälle wurden sorgfältig gesammelt, eingetütet und in spezielle Lagerstätten verbracht, wo sie vor Regen und Grundwasser geschützt, gelagert werden und abklingen können. So schreitet der Prozess über die Städte, Wälder und Felder voran. Es geht deshalb voran, weil zehntausend fleißige Menschen daran arbeiten. Es lohnt, dem Link zu folgen und sich die Bilder anzusehen.

Das Ganze hört sich für uns abenteuerlich an. Aber man muss bedenken, dass die Strahlung ohnehin so niedrig ist, dass für die tausenden Reinigungskräfte keine echte Gefährdung besteht, so lange sie ihre Papiermasken tragen und keine Strahlungspartikel einatmen. Durch die Dekontamination konnte die Strahlung in den gereinigten Gebieten um ca. 30% gesenkt werden. Nach und nach werden die zulässigen Grenzwerte erreicht und die Regierung gibt ein Gebiet oder eine Stadt zur Rückkehr frei.

Aber das genügt nicht. Parallel zu der Dekontamination wird die lokale Infrastruktur verbessert.

Niemand kehrt nach Hause zurück, wenn nicht Supermärkte, Krankenhäuser, Schulen und Erholungsstätten eröffnet sind. Auch neue Industrie wird angesiedelt, um für die Rückkehrer Arbeitsplätze anzubieten. Etwa ein Drittel der Evakuierungszone ist freigegeben. Und auch die berühmten Fukushima-Pfirsiche sind wieder auf dem japanischen Markt zu haben, ohne dass jemand Angst vor dem Verzehr haben muss. Wahrscheinlich sind nirgendwo auf der Welt Lebensmittel besser radiologisch kontrolliert, als in Japan nach Fukushima. Die Präfektur Fukushima – ein gebranntes Kind – hat folgerichtig für sich beschlossen, sich bis zum Jahr 2040 aus erneuerbaren Energien zu versorgen und hat damit begonnen, große Solarkraftwerke zu errichten.

Es wird noch viele Jahre dauern, bis auch die Cäsium-belastete „Zigarre“ wieder bezogen werden kann. Aber – Japan ist nicht die Sowjetunion, wo heute um Tschernobyl herum der größte, von Menschen unberührte Naturpark der Welt existiert und gedeiht.

Radioaktivität zu Wasser

Die Aktivität pro Liter Meerwasser beträgt in der Nähe des Kernkraftwerks Fukushima etwa ein Becquerel pro Liter. Auf dem offenen Meer (30 bis 300 Kilometer vor der Küste) wiesen von TEPCO unabhängig durchgeführte Messungen nur noch Werte von 0,002 und 0,01 Becquerel nach, was nur wenig höher liegt als die Vergleichsdaten aus der Zeit vor der Katastrophe. Dies liegt im Bereich der weltweiten Hintergrundstrahlung und kann vernachlässigt werden – zum Vergleich: laut deutscher Trinkwasserverordnung sind 100Bq/l (aus natürlichem Radonzerfall) im Trinkwasser erlaubt. Fisch aus dem Pazifik ist unbedenklich: Experten sowohl der staatlichen Überwachungsbehörden als auch des Bundesverbands der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels haben keine Belastung in hier verkauften Produkten festgestellt. Die von einigen Medien verbreiteten Geschichten vom Mutationen und Sterben der Seetiere in der Nähe von Fukushima gehören in den Bereich „Fake-News“.

Radioaktivität zu Lande

Verglichen mit der Strahlenbelastung unmittelbar nach dem Reaktor-GAU ist die Strahlenbelastung in etwa um den Faktor 10 gefallen. Das heißt, dass in der Stadt Fukushima statt 2,74 Mikro-Sievert heute 0,18 Mikro-Sievert gemessen werden. Zum Vergleich: in München wurden am 21. Dezember 2012 0,12Mikrosievert gemessen. Man kann davon ausgehen, dass in den freigegebenen Gebieten die Menschen einer niedrigeren Umgebungsbelastung ausgesetzt sind, als die Bewohner des deutschen Schwarzwaldes. Nichtsdestotrotz warnt Greenpeace auf Grund eigener Messungen vor der Strahlenbelastung. Ich meine aber, dass man den professionellen und viel umfangreicheren Messprogrammen der japanischen Regierung durchaus mehr vertrauen kann, als den Geigerzählern von Greenpeace.

Gesundheitsschäden der Bevölkerung

Die Provinz Fukushima führt umfangreiche Untersuchungsprogramme der Bevölkerung auf Strahlenschäden durch. Von den etwa zwei Millionen Bewohnern der Fukushima Provinz wurden 370.000 identifiziert, die zum Zeitpunkt des Unfalls jünger als 18 Jahre waren. Etwa 250.000 von ihnen nahmen freiwillig an einer Schilddrüsenuntersuchung teil. Das Ergebnis dieser Untersuchung zeigt, dass es in Fukushima keine erkennbaren Abweichungen beim Schilddrüsenkrebs zur Vergleichsregion Japan gibt.

Einer WHO-Studie zu den Folgen von Fukushima zufolge sei das Gesundheitsrisiko für die Menschen vor Ort geringer als ursprünglich befürchtet: Günstige Winde und die Evakuierungsmaßnahmen sollen schwerere Gesundheitsschäden für die Bevölkerung auch rund um Fukushima verhindert haben. Nicht zu unterschätzen ist allerdings die psychische Belastung durch die Folgen von Erdbeben und Tsunami: Der Tod von Angehörigen, die Unsicherheit über die Zukunft, die Evakuierung – das hat die meist älteren Menschen um Fukushima schwer getroffen. Dadurch ausgelöster Stress erhöht beispielsweise das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Reisen in die Region Fukushima

Reisen in die Region außerhalb der gesperrten Gebiete sind unbedenklich: Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz erhalten Reisende bei einem vierwöchigen Aufenthalt beispielsweise direkt in der Stadt Fukushima eine Strahlenbelastung von weniger als 0,4 Millisievert und in den geringer belasteten Regionen im Westen und Süden der Präfektur unter 0,1 Millisievert. Zum Vergleich: Eine Röntgenaufnahme belastet mit etwa 0,01 bis 0,03 Millisievert, und die gesamte natürliche Strahlenbelastung in Deutschland beträgt durchschnittlich 2,1 Millisievert im Jahr. Was das Essen betrifft, so ist ebenfalls wenig zu befürchten: Lebensmittel werden streng überwacht, und nur in Einzelfällen wurden Überschreitungen des Grenzwerts von 100 Becquerel pro Kilogramm für Gesamtcäsium nachgewiesen – im gesamten Geschäftsjahr 2013 lagen bei über 300 000 genommenen Proben in 938 Fällen erhöhte Werte vor. Das Trinkwasser weist keine erhöhten Werte auf und kann bedenkenlos genutzt werden.

Quelle: http://www.spektrum.de/news/fukushima-3-jahre-danach/1253533

Der Weltuntergang wird wohl ausbleiben. Der GAU in Tschernobyl ist 30 Jahre her. Das ist auch für einige radioaktive Isotope viel Zeit, um ganz von allein zu zerfallen. Cäsium 137 hat eine Halbwertszeit von 30 Jahren, die Hälfte des CS-137-Fallouts ist schon weg. Dies gilt für Tschernobyl und wird auch für Fukushima umso eher gelten, als hier aufwändig dekontaminiert wird.

30 Jahre nach dem Atomunfall entwickelt sich Tschernobyl zu einem Touristenmagneten. Sogar unsere Umweltministerin Barbara Hendricks war kürzlich zu Besuch. Die Welt schreibt in einem Reisebericht nach Tschernobyl:Auf der Rückfahrt rechnete die Reiseleiterin unsere Strahlenbelastung aus. Vermutlich würde ich auf dem Flug nach Hause mehr abbekommen“. Der Strahlenpegel liegt auf dem Gelände der Ruine von Tschernobyl bei circa 0,12 Mikro-Sievert pro Stunde, zulässig sind 0,25 Mikro-Sievert pro Stunde.

Das wird nun ‚Todeszone’ genannt. Im Flugzeug gibt es auf unserer Breite in Reiseflughöhe etwa 6 Mikro-Sievert pro Stunde (noch abhängig von der Aktivität der Sonne), also mehr als das 20-fache vom erlaubten Wert in Tschernobyl. Frage: Warum handelt es sich bei Tschernobyl um eine Todeszone, wenn täglich weltweit mehr als eine Million Menschen sich dieser Strahlung ohne den geringsten Schaden aussetzen, und das fliegende Personal etwa 1000 Stunden im Jahr?“

 




Die Zahltage des EEG beginnen ihren vorher­gesagten Lauf

Zum Muttertag geschah es:
EIKE 04.06.2016 : Muttertag war EEG-Geschenktag auf Kosten der nicht privilegierten Stromkunden,
und nun wieder über Weihnachten (dazwischen auch, aber nicht in so großem Maßstab):
Vom 24. – 26.12.2016 wurden 582.426 MWh elektrische Energie mit (leicht abgerundet) 19,907 Millionen EUR Zuzahlung von der Strombörse an willige Abnehmer „verhökert“*.
Das klingt nach nicht einmal so viel. Schließlich ist man in Deutschland inzwischen weit höhere Kosten für verschiedensten politischen Unsinn längst gewöhnt.
Doch in Summe beträgt die Erlösdifferenz zur EEG-Zwangszahlung für den Überschussstrom (wieder leicht abgerundet) 207,881 Millionen EUR*. Ein Betrag, den die privaten, deutschen Stromkunden an die gelobten „Ökostrom-Energieernter“ ohne jegliche Gegenleistung löhnen mussten.
Und leider bekam vorwiegend das Ausland den Strom, zusätzlich versüßt mit Zuzahlungen für die Freundlichkeit, ihn abzunehmen. Kleine Probleme scheinen demnach noch in der grandiosen Wende zu stecken. Aber das sollte sich bestimmt noch lösen lassen – zumindest wenn das EEG erst einmal vollständig ausgebaut ist.

Bis es aber so weit ist, soll einmal nachgesehen werden, warum das EEG-Wunder über Weihnachten das Ausland und nicht die deutschen Stromkunden so reich beschenkt hat und warum es allen Beteuerungen zum Trotz damit immer schlimmer werden wird.

Bild 1 Verlauf von Verbrauch, Strompreis und Ökostromerzeugung vom 17. – 28. Dezember. Quelle: Agorameter

Aus Bild 1 kann man (stark vereinfacht) folgendes herauslesen:

– Bis zum 23. Dezember mussten die konventionellen Kraftwerke den wesentlichen Stromanteil erzeugen, weil die Öko-Energieernter nicht im Ansatz ausreichend Energie liefern konnten. Von den 38 % Strombedarf, den sie angeblich decken [1], ist über viele Tage nichts zu sehen.
– Dann kam Wind auf und die Windmüller drückten ihren Strom in die Leitungen, während wegen Weihnachten gleichzeitig der Verbrauch deutlich sank.
– Trotzdem reichte der Ökostrom nicht aus und konventionelle Kraftwerke mussten weiter unterstützen.

Jedoch war es nicht möglich, diese Energiedifferenz immer auszugleichen, heißt konventionelle Erzeugung so schnell hin- und her zu fahren, wie der Ökostrom schwankte, mit der Konsequenz, dass zeitweise (kann auch in Teilnetzen gewesen sein) Überangebot vorlag, was sich mit einem negativen Strompreis äußerte.

In den folgenden Bildern kann man dazu die Details betrachten.
Solar (Bild 2), obwohl es am EEG einen Kostenanteil von ca. 40 % hat (WIKIPEDIA, Stand 2013), lieferte praktisch nichts!
Erzählt wird von „Fachinstituten“ dazu folgendes:
Fraunhofer ISE, Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland [1]: Liefert PV bereits relevante Beiträge zur Stromversorgung? … An sonnigen Werktagen kann PV-Strom zeitweise bis zu 35%, an Sonn- und Feiertagen bis zu 50% unseres momentanen Stromverbrauchs abdecken
Fazit: Wer sich auf solche Fachinstitute verlässt, ist auch mal ganz schnell (von Energie) verlassen.

Bild 2 Verlauf von Verbrauch und Solareinspeisung vom 17. – 28. Dezember. Quelle: Agorameter

Die Windenergie (Bild 3) ist etwas besser, kann, was immer wieder bestritten wird, aber auch für längere Zeitspannen fast auf Null sinken, womit immer neu bewiesen ist, dass sie nicht grundlastfähig ist, obwohl auch dies von „Fachpersonen“ behauptet wird:


dpa: [2] Weil der Wind auf dem Meer stetiger und häufiger weht als an Land, liefern Windräder auf See mehr Strom und sind besser ausgelastet. Sie gelten wie Atom- und Kohlekraftwerke als „grundlastfähig“, können also den Versorgungssockel absichern.
Die Münchner Stadtwerke behaupten es
[3] Christian Vogt, Leiter des Beteiligungsmanagements der Stadtwerke München: … Bis 2025 wollen wir so viel Ökostrom erzeugen, wie ganz München verbraucht. Eine ganz wesentliche Bedeutung bei der Umsetzung hat die Windkraft, insbesondere Offshore. Sie hat das größte Potenzial und ist sogar grundlastfähig.

Bild 3 Verlauf von Verbrauch und Windstromeinspeisung vom 17. – 28. Dezember. Quelle: Agorameter

Warum führte dies über Weihnachten zu negativen Strompreisen?

Elektrischer Strom verhält sich immer noch stur nach physikalischen Gesetzten und nicht nach den Wünschen der Ökopolitiker und denen von Frau C. Kemfert. Er muss weiterhin sekundengenau immer in der Verbrauchsmenge erzeugt werden. Herrscht Überangebot, muss er „verschwinden“, sonst steigt die Netzspannung zwangsweise an mit Folgen, die bis zur Netzzerstörung – und der Verbraucher -reichen.

Um die Energie „verschwinden“ zu lassen, gibt es nur wenige Möglichkeiten:
– jemand hat genügend Last und kann ihn abnehmen (wie geschehen, ist das oft noch das Ausland),
– er wird gespeichert (dazu fehlen bisher und auch in weiterer Zukunft vollkommen die Möglichkeiten im erforderlichen Großmaßstab),
– er wird beim Entstehen abgeregelt (bedeutet: nicht eingespeist, aber trotzdem voll vergütet).

Allen Lösungen ist aber eines gemeinsam: Der private, deutsche Stromkunde muss den zu viel erzeugten EEG-Strom gesetzlich gezwungen immer voll bezahlen, egal wohin und wie er verschleudert oder gar abgeregelt wird.
Warum ist das so: Weil die Ökostrom-Vorrangeinspeisung festgelegt hat, dass Ökostrom in beliebiger Menge und vollkommen unabhängig vom Bedarf oder Netzlast erzeugt werden darf und grundsätzlich beim Entstehen vergütet wird.

Nun soll diese unsinnige Art der Stromerzeugung ja zur 100 %-Versorgung ausgebaut werden, was ungefähr den 4 – 6fachen Zubau erfordert. Für den ersten Schritt dahin, den 3-fachen Zubau ist in Bild 4 ganz grob eingezeichnet, wie die Ganglinien dann verlaufen (Hinweis: der Unterschied beim Schwellwert des Börsen-Strompreises in Bild 4 gegenüber Bild 3 hat die Ursache, dass in Bild 3 auch Wasserkraft und Biogasstrom enthalten sind, die beide im Bild 4 fehlen).
Eine Grundlast ist weiterhin nicht im Ansatz vorhanden, das zeitweise Überangebot schnellt aber in ganz neue Dimensionen. Die Verbraucher werden es am sichersten bemerken, denn die daraus für ihn zwangsweise resultierende Kostenlawine wird gewaltig.

Bild 4 Verlauf von Verbrauch und Einspeisung Wind + Solar vom 17. – 28. Dezember. Quelle: Agorameter. Vom Autor ergänzt (grobe Skizzierung): 3-fache Einspeisung, Schwelle für negative Strompreise (unter der rot gestichelten Linie)

Was sagt die Klima- und Energieberaterin unserer Bundesregierung, Prof. C. Kemfer dazu:
[4] VDI Nachrichten 29. April 2016: DIW-Expertin Claudia Kemfert, „Energiewende gefährdet:
Prof. C. Kemfert: Derzeit haben wir einen Stromangebotsüberschuss und verkaufen diesen in unsere Nachbarländer. Der Strompreis an der Börse ist so niedrig wie nie. Wir könnten problemlos die ineffizienten Kohlekraftwerke abschalten. In Folge würde sich nicht nur das vorherrschende Überangebot vermindern, sondern es wären auch die Stromnetze weniger belastet.
Prof. C. Kemfert: Der Preis für Privatpersonen hängt vor allem daran, dass der niedrige Börsenstrompreis nicht bei ihnen ankommt. Nur energieintensive Unternehmen, die von Steuern und Umlagen befreit sind, profitieren davon. Sobald Kohle- und Kernenergie verschwinden, steigt zwar der Börsenstrompreis, aber die EEG-Umlage sinkt. Dann würden voraussichtlich auch Privatpersonen weniger bezahlen müssen.

Beim Durchlesen dieses Unsinns wird verständlich, warum es diese Professorin bis in das Beratergremium in Berlin geschafft hat. Unsere Politiker mögen keine ehrlichen Antworten mehr, sondern erwarten Zustimmung zu ihren Beschlüssen, natürlich mit passenden Begründungen.

Man hätte sich gewünscht, der Fachredakteur der VDI-Zeitschrift hätte im Interview im Bild 4 oder Bild 5 virtuell die konventionellen Kraftwerke abgeschaltet und dann in der Dunkelheit gefragt, wo Frau Kemfert nun problemlos die fehlende Ökoenergie aus dem angeblich vorherrschenden Überangebot herbekommen möchte. So etwas Gehässiges macht ein Fachredakteur des VDI aber nicht.
Zum von Frau Kemfert unisono gebrachte Beispiel, der billige Börsenstrompreis käme nur nicht beim Privatkunden an, gibt es ebenfalls viele Gegenargumentationen. Sie basieren immer darauf, dass dieser Strom immer! bereits von ihm voll vergütet werden musste und für ihn deshalb erst kostenneutral ist, wenn er an der Börse mindestens für die Einspeisevergütung (zuzüglich der Zuschläge) verkauft werden kann.
Es ist so, als wenn der Kunde seine Verpflegung beim Discounter zu bezahlen hat, aber an einer Tafel abholen muss und die „Verpflegungsmangelfachpersonen“ dann erklären, man solle sich als Kunde über diese Errungenschaft doch freuen, weil es an der Tafel an ihn kostenlos ausgegeben wurde. Mit der Ergänzung, dass es nun auch nichts aus mache, wenn die Discounter jetzt gesetzlich gezwungen werden, beliebige Produktions- und Ernteüberschüsse zu einem weit über dem Marktpreis liegenden Obulus abzunehmen und notfalls vor dem Verderben zu verschenken. Diesen Obulus habe der Kunde selbstverständlich auch über eine Umlage voll zu bezahlen, aber bitte wieder freuen, an der Tafel kann sich jeder auch diesen Überschuss umsonst abholen. Sofern es dort wegen der Übermengen keine Abholer gibt, geht der Überschuss mit einer Zuzahlung ins arme Ausland, oder wird gleich vernichtet (abgeregelt). Man wird aber einsehen, dass diese Zuzahlungen an das arme Ausland auch wieder über eine Umlage von ihm eingefordert werden müssen.
Solche Mechanismen kannten schon die ehemalige DDR und Auswüchse der EU Agrarsubventionierungen. Politische Lösungen wiederholen sich schier unendlich.

Bild 5 Verlauf von Verbrauch und Einspeisung Ökostomerzeugung im Jahr 2016 (bis 29.12.). Quelle: Agorameter

Die Führungskräfte in den Fachfirmen, wie Versorger und Netzbetreiber wissen von den Problemen und steuern dagegen – sollte man meinen. Aber gerade diese unterstützen den Weg in dieses EEG-Verderben, weil es ihnen – und nur ihnen – Vorteile bringt und es eben politischer Beschluss ist, den man pflichtgetreu (da im Vorstand in aller Regel auch hochrangige Politikvertreter sitzen) umzusetzen hat:

[5] Die N-ERGIE betrachtet es als ihre Aufgabe, die politischen Vorgaben entsprechend des geltenden gesetzlichen Handlungsrahmens möglichst effizient umzusetzen. Dies ist die Vorgabe des EnWG.
Gesellschaftliches und politisches Ziel in Deutschland ist die Entwicklung einer vieldimensional nachhaltigen Energiewirtschaft auf der Grundlage der Zieltrias aus Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit. Der notwendige Beitrag regenerativer Energiequellen zur Stromerzeugung steigt nach dem deutschen Energiekonzept sukzessive auf bis zu 80 % im Jahr 2050; fossile Energieträger werden nur mehr ergänzende Funktion im zukünftigen Energiesystem einnehmen. Dies ist die aktuelle Vorgabe der Politik.
Der gesellschaftliche Grundkonsens der deutschen Energiewende mit ihren neuen Strukturen, Rollen, Vorgehensweisen, Geschäftsmodellen und Märkten gründet in der Erkenntnis, dass die Energieversorgung im Strom nahezu vollständig dekarbonisiert werden muss und hierzu die Kernenergie keine akzeptable Option für Deutschland darstellt . Dazu bekennt sich die N-ERGIE.
[6] VBEW Vorstandvorsitzender beim Überreichen der Plakette „Gestalter der Energiewende“:
„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Unser Verband wird sich mit allen Mitgliedern weiterhin für das Gelingen der Energiewende engagieren“

Für ihre Kunden bieten sie dann frappierende Lösungen:
EIKE 02.11.2016: Verwundert, weil ihr Stadtteil dank EEG zeitweise keinen Strom bekommt? Auf unserer Homepage wurde doch darüber informiert!
Jedoch gibt es Politiker, die kurze Momente der Energie-Erleuchtung haben:
[6] In einer Publizierung der SEN AG Energie der CSU steht:
Nicht vorhandene Reservekraftwerke und die Netzunsicherheit der Nachbarländer gefährden die Stromversorgung in Bayern zusätzlich. Bei unseren Nachbarn gibt es Hinweise auf einen Rückgang der Kraftwerksleistung und eine Erhöhung des eigenen Strombedarfs.
Die Sicherheit der Stromversorgung in Bezug auf Haltung von Frequenz, Spannung und Stabilität ist nicht ausreichend gewährleistet. Nach den neuesten Zahlen der Bundesnetzagentur sind deutschlandweit bis dato 50 Kraftwerke zur Abschaltung angemeldet. Die Lage wird dramatisch.
Doch die es verfasst haben, sind ja Politik-Senioren. Und die haben noch nicht mitbekommen, dass der Strom inzwischen nicht mehr nach veralteten Physikbüchern fließt, sondern viel moderner übers Internet kommt – auf jedem PAD kann man ihn schließlich in einer App fließen sehen – und durch Wischen an der Steckdose erscheint.

Eines ist aber sicher: Das EEG wird noch viel Stoff für Publizierungen liefern.
EIKE 30.11.2016: Ökostrom verschieben zur Lösung der EEG-Blockade Ein lokaler Versorger ist innovativ und löst das Speicherproblem – Koste es was es wolle
EIKE 22.11.2016: Energieversorger helfen ihren Kunden gegen teuren EEG-Strom! Aktion lokaler Versorger in Bayern: Energiewende bezahlbar

EIKE 06.02.2016: Nachgefragt: Ein lokaler Versorger bricht die Macht der Stromgiganten
EIKE 12.09.2016: Der Geheimplan: Die Schweiz bereitet sich auf das Scheitern ihrer Energiewende vor
EIKE 02.09.2016: Weltweit einzigartiger Stromspeicher im Pilotversuch: Der Naturstromspeicher – die von Berlin geförderte EEG-Naturvernichtung
EIKE 02.07.2015: Der Wind bläst stetig – die Sonne steht still – wenn mein starker Arm es will oder warum gehen in Bayern die Lichter (noch) nicht aus

*Die Daten wurden freundlicher Weise von Herrn R. Schuster zur Verfügung gestellt

Quellen

[1] Fraunhofer ISE: Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland, Fassung vom 14.10.2016

[2] Kölnische Rundschau 18.01.2016: Rekordjahr für Windparks auf See

[3] VATTENFALL Pressemeldungen 08-07-2015: Baustart auf See für Offshore-Windpark „Sandbank“

[4] EIKE 05.06.2016: Eine Professorin klärt den VDI auf, wie das EEG „wirklich“ funktioniert

[5] EIKE 06.02.2016: Nachgefragt: Ein lokaler Versorger bricht die Macht der Stromgiganten
[6] EIKE 02.07.2015: Der Wind bläst stetig – die Sonne steht still – wenn mein starker Arm es will oder warum gehen in Bayern die Lichter (noch) nicht aus




Dezember­rückblick 2016, Hochwinter­ausblick 2017

1. Die langfristige Entwicklung der Dezembertemperaturen und der „CO2- bedingte Klimawandel“

Der 2015er, frühlingshafte Dezember mit ersten Frühblühern wurde oft als Vorbote der „Klimaerwärmung“ gedeutet. Doch sehr milde Dezember gab es auch vor mehr als 40 Jahren schon, beispielsweise 1974. Betrachtet man den Temperaturverlauf seit jenem Dezember in Erfurt-Weimar (offizielle Station des Deutschen Wetterdienstes DWD), so erlebt man eine Überraschung:

2. Besonderheiten der Dezemberwitterung 2016- Die Praxis widerlegt die Theorie der CO2- bedingten Erwärmung

Das umfangreiche, kräftige Hochdruckgebiet über Südosteuropa reichte bis nach Mitteleuropa. Das Luftdruckgefälle und folglich auch der Wind waren über Mitteleuropa nur sehr schwach (großer Abstand der Isobaren). Die nächste Abbildung mit wenigen Temperaturmeldungen in °C illustriert die enormen Temperaturunterschiede über Mitteldeutschland am Morgen des 5. Dezember, welche allein durch die starke nächtliche Ausstrahlung entstanden waren:

Am 20. Dezember entstand dann erneut ein umfangreiches, mit Nebel gefülltes Kaltluftreservoir im Thüringer Becken und dem südlichen Sachsen- Anhalt. In der Weimarer Mulde schien ab dem späten Vormittag bei +1°C zwar die Sonne, doch der Druck der am Ettersberg aufgestauten Kaltluft war so groß, dass Nebel noch nach 13 Uhr die nördlichen Ortsteile Weimar- Waldstadt und Schöndorf zeitweise einhüllte, sich beim Absinken mit nordöstlichem Wind Richtung Ilmtal auflösend (ganz schwacher Nordföhn). Aber kaum wurde die Sonne schwächer, überflutete der gefrierende Nebel (Zeichen ww49 nach WMO- Schlüssel) ab 14.45 Uhr den gesamten Großraum Erfurt/Weimar und verschwand erst in der zweiten Nachthälfte aus dem Ilmtal. Dieses Beispiel verdeutlicht, wie dominant Sonnenscheindauer, Bewölkungs- und Windverhältnisse die Temperaturen beeinflussen. Weil mehrfach Vorstöße milderer Luft aus SW bis NW, darunter das berüchtigte „Weihnachtstauwetter“, diese markanten Abkühlungsphasen unterbrachen, wenngleich viel schwächer als 2015, fiel der Dezember 2016 insgesamt etwas zu mild aus.

3. Allen Unkenrufen zum Trotz- das arktische Meereis wuchs im Dezember zeitweise stark

http://nsidc.org/arcticseaicenews/ ):

4. Ausblick in den Januar- was die mittelfristigen Modelle vorhersehen

Die Ensemble- Vorhersagekarte des NOAA (USA- Wetterdienst) vom 26.12. für den 10.01.2017 zeigte eine diffuse Hochdruckzone von den Azoren über Mittel- bis nach Osteuropa und tiefen Luftdruck westlich von Island (Quelle: NOAA). Sollte das so eintreten (noch sehr unsicher), so wäre es in Deutschland weder extrem mild, noch extrem kalt:

Bei den Modellen entstehen in derart langen Vorhersagezeiträumen aber oft Differenzen der einzelnen, gerechneten Läufe, ganz oben das amerikanische GFS von 26.12., 00 UTC, Mitte ENS, unten ECMWF, jeweils für den 05. Januar 2017, 00 UTC, berechnet (Quelle: http://www.wetterzentrale.de/topkarten/ ). Während GFS und ENS eher antizyklonales Westwetter vorhersahen, berechnete das ECMWF einen Trog über Mitteleuropa mit einem Mittelmeer- Tief, was starke Schneefälle in Ost- und Süddeutschland auslösen könnte:

Die Unsicherheit bleibt also groß, doch deutet sich wohl ein Januar an, der etwas kälter und vor allem niederschlagsreicher als der Dezember ausfallen könnte.

5. Die Nordatlantische Oszillation (NAO), die AMO, die QBO, der Polarwirbel, die markante Kaltwasserinsel im zentralen Nordatlantik und die Sonnenaktivität

Die NAO „drehte“ nach Mitte Dezember wieder auffallend markant in den Positivmodus, was mildes Westwetter förderte und so das „Weihnachtstauwetter“ begünstigt hat. Die AMO- Werte blieben auch im November ungewöhnlich hoch. AMO- Warmphasen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für einen kalten Winter leicht, weil diese Konstellation kalte, nordöstliche Strömungen („Wintermonsun“) begünstigen könnte. Und die QBO (Windverhältnisse in der unteren Stratosphäre der Tropen, die etwa alle 2,2 Jahre zwischen West und Ost wechseln) dreht momentan in der unteren Stratosphäre in die Westwindphase, was eher milde Winter bevorteilt. Ein Polarwirbelsplitting, welches die Westdrift schwächen und kalte Nord- bis Ostlagen über Europa fördern könnte, kündigte sich in den Modellvorhersagen des französischen Wetterdienstes, welche gut 2 Wochen in die Zukunft reichen, bislang noch nicht eindeutig an.

6. Analogfälle (ähnliche Witterung wie 2016)

Die wahrscheinliche (trotzdem sehr unsichere) Luftdruckverteilung über Europa (Quelle: langfristwetter.com) sieht für die Hochwintermonate nun doch etwas anders aus, als noch im November erwartet:

Im Januar 2017 (oberes Bild) nur noch eine leicht geschwächte Westwind- Zirkulation (positive Luftdruck- Anomalien in hpa auf Meeresspiegelniveau, gelbe und rötliche Linien über Nordosteuropa und zu tiefer Luftdruck blau- violett auf dem zentralen Nordatlantik). Das kann zumindest gelegentlich Kälte in Mitteleuropa begünstigen. Im Februar (unteres Bild) soll nun etwas zu tiefer Luftdruck über West- und Nordwesteuropa herrschen. Einem Dezember mit auffallend zu hohem Luftdruck über Mitteleuropa folgten in der Vergangenheit häufiger normale bis milde, als zu kalte Januare. Einzelne, sehr milde oder zu kalte Phasen sind jedoch nicht ausgeschlossen.

7. Die „Siebenschläfer- Regel“ des Winters

Neben der im Novemberbericht bei EIKE ausführlich erläuterten „2- K- Septemberregel“ (der Winter und auch der Hochwinter fallen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu mild aus, wenn der vorangehende September in Deutschland um mindestens 2 Kelvin zu warm war), gibt es für die Abschätzung der Hochwinterwitterung noch weitere Regeln, so etwa „War der Dezember gelind, bleibt auch der Winterrest ein Kind.“ Oder „Bricht gar ein Spatz im Dezember- Eis ein, wird ein milder Januar sein.“ Bei Verknüpfung der Dezember- und Septemberregel gilt folgende Aussage: „Waren September und Dezember insgesamt zu mild, so erhöht das die Wahrscheinlichkeit für einen zu milden Januar deutlich“.

http://www.eike-klima-energie.eu/2016/12/23/extreme-kaelte-in-teilen-der-usa-dauerhoch-in-mitteleuropa/ . Fasst man alle Prognosesignale zusammen, so kündigt sich am wahrscheinlichsten ein wechselhafter, eher unspektakulärer Januar 2017 an, der weder extrem mild noch extrem kalt ausfällt, eher nasskalt, und einen Wechsel von zyklonalen und antizyklonalen Phasen aufweist.

8. Die Langfrist- Vorhersagen: Viele Institute korrigierten ihre Prognosen vom November 2016

Der britische Wetterdienst (UKMO) sieht nun eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen milden Winter in ganz Deutschland, allerdings unter Einbeziehung des März:

Anmerkung: Hier wird nur die erste UKMO- Karte gezeigt. Es gibt zwei weitere, eine mit der Probability (Wahrscheinlichkeit) für einen normalen Winter und eine für einen zu kalten. Die aktuellen Karten jederzeit unter http://www.metoffice.gov.uk/research/climate/seasonal-to-decadal/gpc-outlooks/glob-seas-prob

Meteo Schweiz bezieht nun ebenfalls den März ein und erhöht dabei die Wahrscheinlichkeitsaussage für einen milden Winter:

LARS THIEME (langfristwetter.com) sagt in seiner Dezemberausgabe nun einen zu milden Januar und einen normalen Februar vorher.

Das IRI bleibt bei seiner Novemberprognose eines mit leicht erhöhter Wahrscheinlichkeit zu milden Winters.

Der DWD (Offenbach) sieht nun eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen normalen Winter:

Die NASA (US- Weltraumbehörde) schwenkt komplett um und kündigt nun einen zu kalten Januar und einen etwas zu kalten Februar an (hier wird nur der Januar gezeigt, Europa liegt ganz links oben in der Karte):

Die Mehrzahl dieser Langfristprognosen deutet also weiterhin einen normalen bis etwas zu milden Hochwinter 2017 an.

Eine Bewertung der ursprünglichen Winterprognosen (Stand November) erfolgt im Laufe des Monats März.

Zusammengestellt von Stefan Kämpfe, unabhängiger Klimaforscher, am 27.12. 2016




Der Fukushima-Report (2): Unter Kontrolle

Wie sieht es heute auf dem Gelände des havarierten AKW aus und welche Fortschritte wurden gemacht? Zur Zeit des Erdbebens waren die Blöcke 1,2 und 3 in Betrieb. Die Blöcke 4,5 und 6 waren zur Revision abgeschaltet. Man muss wissen, dass die Blöcke 5 und 6 ohne Schaden davonkamen, weil sie um ca. 10 Meter erhöht gebaut wurden. Die Blöcke 1 bis 4 hingegen verloren bei dem Tsunami alle ihre Stromquellen und bei den Blöcken 1 bis 3 kam es zu teilweisen Kernschmelzen sowie zu Wasserstoffexplosionen in den Serviceflurbereichen der Turbinengebäude, wovon auch der Block 4 beeinträchtig wurde, dessen Reaktor bei der Katastrophe keinen Brennstoff enthielt.

Reaktorblock 1

Nach dem Unglück baute TEPCO ein neues Außengebäude über den Block, um die Radioaktivität sicher einzuschließen. Da nunmehr der Austritt von Radioaktivität nicht mehr zu befürchten ist, wurde dieses Gebäude teilweise eröffnet, um den Abtransport des nuklearen Brennstoffes aus den Abklingbecken durchzuführen. Am havarierten Reaktor selbst laufen Aufräumungs- und Aufklärungsarbeiten mittels eigens dazu konstruierten Robotern. Der beschädigte Reaktor ist unter Kontrolle und wird unter 30 °C gekühlt.

Reaktorblock 2

Der Block 2 wurde durch die Wasserstoffexplosionen weniger beschädigt und das Gebäude blieb weitgehend intakt. Die Aufräumungsarbeiten sind fortgeschritten und der Strahlenpegel innerhalb des Gebäudes konnte erheblich gesenkt werden. Der beschädigte Reaktor ist unter Kontrolle und wird unter 30 °C gekühlt.

Reaktorblock 3

Im Block drei wurden die ins Becken gestürzte Umlademaschine entfernt und die Aufräumarbeiten begonnen. Eine Umhausung des schwer beschädigten Turbinen-Gebäudes wurde so installiert, dass im Jahre 2017 der Brennstoff aus den Lagerbecken mit einer neuen Lademaschine in Castoren verpackt und abtransportiert werden kann. Der beschädigte Reaktor ist unter Kontrolle und wird unter 30 °C gekühlt.

Reaktorblock 4

Der Block 4 wurde innerhalb eines neuen Gebäudes komplett aufgeräumt und es wurde eine neue Brennstoff-Lademaschine installiert. Mittels dieser Anlage wurde der gesamte Brennstoff aus dem Block 4 in „castorartige“ Transportbehälter verpackt und abtransportiert. Seit September 2014 ist der Block 4 „brennstoff-frei“, das heißt, alle radioaktiven Brennelemente des Reaktors und der Lagerbecken sind entfernt worden. Vom Block 4 geht keine Gefahr mehr aus.

Die Blöcke 5 und 6

Die unbeschädigten Blöcke 5 und 6 werden nicht wieder in Betrieb gehen. Sie werden derzeit als Erprobungsmittel für dutzende neue Roboter und verschiedenste neue Rückbautechnologien genutzt. Japan arbeitet in Fukushima wegweisend mit vielen in- und ausländischen Unternehmen an der Weiterentwicklung mobiler Robotertechnologie.

Das Werksgelände

Das Werksgelände wurde komplett aufgeräumt und außerhalb der Reaktorblöcke durch Abtragen einer Oberflächenschicht dekontaminiert. Weite Bereiche wurden mittels Beton oberflächenversiegelt, so dass auf dem Kraftwerksgelände von den 6000 dort arbeitenden Mitarbeitern keine spezielle Schutzkleidung außer einem einfachen Papiermundschutz getragen werden muss. Die gesamte Seeseite des Geländes bekam eine 800 Meter lange, tief in das Felsenbett eingebrachte wasserdichte Stahl-Wand, um das Ablaufen eventuell kontaminierten Wassers ins Meer zu verhindern.

Derzeit geht gerade eine gigantische Vereisungsanlage in Betrieb. Rund um das Gelände der Reaktorblöcke wurden abertausende Rohrleitungen tief in den Boden gebohrt, durch die nun eine Kühlflüssigkeit strömt. Ziel ist es, bis Mitte nächsten Jahres einen gefrorenen wasserdichten Ring tief um das Reaktorgelände zu erzeugen, der das Grundwasser am Eintritt und eventuelle Flüssigkeiten am Austritt hindert. Dazu musste natürlich auch eine fabrikartige Anlage installiert werden, welche die Kühlflüssigkeit herunter kühlt. Die Technologie erscheint uns exotisch, ist aber in Japan auch anderweitig durchaus üblich. Große Teile des Eisschutzwalls sind bereits dicht gefroren.

Auf dem Kraftwerksgelände wurden große Lagerhallen erbaut, um die verpackten niedrigaktiven Abfälle temporär sicher einzulagern.

Wasserbehandlung

Die Wasserbehandlung gehörte seit Anfang der Katastrophe zu den größten Problemen in Fukushima. Der Tsunami, der die Anlage geflutet hatte, ließ Unmengen von kontaminiertem Wasser in den Gebäuden zurück. Für die Kühlung der beschädigten Reaktoren wurden ebenfalls große Mengen Wasser benötigt. Da das Werk an einem Berghang steht, drang durch Risse in den Gebäuden viel Grundwasser von unten ein und vermischte sich mit dem kontaminierten Wasser in der Anlage. All dieses Wasser ließ man nicht einfach abfließen, sondern pumpte es in Tausende eilig errichtete provisorische Tanks ab. Ein gigantisches Tanklager voll mit niedrigaktivem Wasser entstand und wurde ständig grösser. TEPCO baute eiligst mehrere große Wasseraufbereitungsfabriken auf dem Kraftwerksgelände und seit 2015 wird die Wassermenge durch Aufbereitung und Reinigung geringer. Die provisorischen Kunststofftanks wurden durch zuverlässige normal geschweißte Tanklager ersetzt und somit die Gefahr von Leckagen gebannt. Die Behandlung hochradioaktiven Wassers war im Mai 2015 abgeschlossen.

Die 6.000 Mitarbeiter

Seit diesem Jahr fahren die Mitarbeiter wieder in Bussen in ihrer normalen Arbeitskleidung direkt ins Werk. Für die Arbeiter wurden neue Sozialgebäude erbaut, in denen sie sich umziehen, ausruhen und ihre Malzeiten einnehmen können, die übrigens weitgehend aus lokalen Produkten erzeugt werden. (Dazu mehr im Teil 3 dieser Artikelserie). Selbst einen Supermarkt gibt es in diesem Gebäude. Auch ein neues Bürogebäude wurde errichtet, um die mehr als 1000 Ingenieure und Techniker unterzubringen, die an den Rückbauarbeiten beteiligt sind. Ein neues medizinisches Versorgungsgebäude mit der nötigen ärztlichen Infrastruktur wurde errichtet, um im Falle von Unfälle den Mitarbeitern 24 Stunden am Tag direkt vor Ort helfen zu können.

Um eventuellen Illusionen vorzubeugen: TEPCO Führungs-Mitarbeiter und Arbeiter kasteien sich seit der Fukushima-Katastrophe, als Ausdruck ihrer Betroffenheit. Die Arbeitszeiten wurden verlängert und die Gehälter gesenkt. TEPCO spart so um 600 Millionen US-Dollar pro Jahr ein. Als ich in der Tokioer TEPCO Zentrale in Shinjuku zu Besuch war, standen die Klimaanlagen auf 28°C, um Energie zu sparen.

Die Aufräum- und Rückbauarbeiten werden 30 oder sogar 40 Jahre in Anspruch nehmen. Die Kosten werden mit ca. 40 Milliarden Euro veranschlagt. Unklar ist, ob diese Summe reichen wird. Es ist genauso unklar, ob die von Kanzleramtsminister Altmaier veranschlagte Summe von 1.000 Milliarden Euro für die Energiewende reichen wird.

Leider sind Informationen über die Fortschritte in Fukushima in deutschen Medien selten oder sie werden mit Katastrophen-Unterton vorgetragen. Man könnte fast meinen, deutsche Journalisten wollten trotz des längst beschlossenen Atomausstiegs immer noch Ängste vor der Kernenergie schüren. TEPCO hat, was Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit betrifft, viel aus Fukushima gelernt. Wer sich für mehr Details, eindrucksvolle Bilder und informative Videofilme (in Englisch) interessiert, dem sei die TEPCO Webseite empfohlen.

Bereits erschienen:

Der Fukushima-Report (1): Die Fakten, die Mythen

Die nächsten Folgen:

Der Fukushima-Report (3): Wieder Leben in „Todeszonen“

Der Fukushima-Report (4): Geisterfahrer der Energiepolitik